#1 25. Juli 2007 Gewaltlose »Terroristen« Ein Deutscher wird gemeinsam mit sieben anderen Männern seit Jahren unschuldig in der Türkei festgehalten Von Nick Brauns Medien beschäftigen sich nach wie vor mit dem wegen mutmaßlichen Kindesmißbrauchs im türkischen Antalya inhaftierten Marco W. Das Schicksal eines weiteren Deutschen, der seit Jahren unschuldig in der Türkei festgehalten wird, löst im Unterschied dazu keine Proteste bei Politikern und Medien aus. »Liegt es vielleicht daran, dass er Mehmet mit Vornamen heißt?« fragt Helmut Oberdiek vom Demokratischen Türkeiforum. Seine Organisation steht der Türkischen Menschenrechtsstiftung nahe und betreut den inhaftierten Mehmet Desde. Die Leidensgeschichte des aus dem niederbayerischen Landshut stammenden heute 48jährigen Sohns kurdischer Arbeitsmigranten begann im Juli 2002. Desde wollte Urlaub an der Ägäisküste machen, wo er den Berliner Journalisten Mehmet Bakir traf. Am 9.Juli wurden sie verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, in Izmir Flugblätter der ausschließlich propagandistisch tätigen marxistischen Splittergruppe »Bolschewistische Partei Nordkurdistan/Türkei« verteilt zu haben. Als Beweis ihrer Schuld reichte offenbar, daß die Familien beider aus der kurdischen Provinz Tunceli (Dersim) stammen, einem Zentrum der radikalen Linken. Trotz Folter bestritten die Verhafteten jeden Kontakt zur »Bolschewistischen Partei«. Dennoch wurden sie zu 50 Monaten Haft wegen »Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation« verurteilt, die aufgrund ihrer Sozialismuspropaganda als »staatsfeindlich« eingestuft wird. Bis zur letztinstanzlichen Verurteilung Ende 2006 konnten Desde und Bakir zwar die meiste Zeit in Freiheit verbleiben, durften allerdings die Türkei nicht verlassen. Desde hat inzwischen seine Arbeit und Wohnung in Landshut verloren, Bakir konnte seit fünf Jahren keinen Besuch von seiner in Berlin lebenden kurdischstämmigen Frau bekommen. Zusammen mit Desde und Bakir wurden sechs weitere Männer wegen Unterstützung der »Bolschewistischen Partei« zu jeweils zweieinhalb Haft verurteilt. »Sie sind in einem unfairen Prozeß hauptsächlich auf der Grundlage von mutmaßlich unter Folter erpreßten Aussagen schuldig gesprochen worden«, heißt es in einer Erklärung von Amnesty International. Die Menschenrechtsorganisation betrachtet sie als »gewaltlose politische Gefangene«, die aufgrund der »friedlichen Wahrnehmung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung« verurteilt wurden und fordert ihre sofortige bedingungslose Freilassung. Seit dem 8. Juni befindet sich Desde im Gefängnis Manisa in Haft. »Die Schwierigkeiten als Deutscher lösen bei mir das Gefühl aus, daß ich in Isolation bin«, klagte Desde vergangene Woche in einem Schreiben an Oberdiek. Er darf keine Briefe in Deutsch oder Englisch schreiben, fremdsprachige Post wird ihm ohne eine teure notariell beglaubigte Übersetzung nicht ausgehändigt. Besuche seiner Brüder müssen beim Justizministerium beantragt werden. »Meine Tochter wurde in Deutschland geboren und kann kein Türkisch. Meine Anwältin kann auch kein Türkisch. Mein natürliches Recht auf Kommunikation wird behindert.« Eine Chance auf Haftverbüßung in Deutschland haben Desde und Bakir nicht. Das Delikt des »gewaltfreien Terrorismus«, für das sie verurteilt wurden, gibt es hierzulande (noch) nicht. Quelle: Jungewelt.de + Multi-Zitat Zitieren
#2 26. Juli 2007 AW: Gewaltlose »Terroristen« Weiss nicht, der Artikel ist sehr wischiwaschi geschrieben, denn es liegen ja nur "mutmasslich" keine Beweise vor . Weiterhin ist es Denkbar , das die beiden Mehmets unter dem Deckmantel Deutscher Staatsbürgerschaft handelten, um so Diplomatischen Schutz aus (D) geniessen zu können. So etwas stösst in der Türkei, soweit ich diese Menschen begriffen habe, auf wenig gegenliebe. Einzig was bleibt und wofür man die Türkei Rügen muss, ist : Folter ist kein Mittel um die Wahrheit herauszufinden und somit zu ächten und Politische Gefangene sind eher keine Gefahr mehr, wenn man sie des Landes verweisst .(Samt Hausverbot) Dies allerdings schreibe ich hier, OHNE WIRKLICHE AHNUNG von der Materie zu haben geschweige denn zu wissen , was sich wirklich abgespielt hat. Mein Senf grüz KK + Multi-Zitat Zitieren