Gibt es hier Erfahrungen mit vorbörslichen Private Placements?

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von rotznase, 22. September 2021 .

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  1. 22. September 2021
    Wenn ich das richtig registriert habe, ist es ja bei Konzernen und generell bei Betrieben, die an die Börse gehen, oft so, dass sie vorab Anteile an Investoren offerieren. Allerdings konnte ich bislang nicht herauslesen, es sich immer ausschließlich um Großinvestoren handelt, oder ob auch ein „kleiner Fisch“, wie ich es beispielsweise bin, grundsätzlich Aktien erwerben kann. Und wenn ja, würdet ihr das an meiner Stelle machen? Welche sind eure Erfahrungen oder Meinungen mit bzw. zu Private Placements?
     
  2. 22. September 2021
    kommt ganz auf den Preis an. Zum IPO kann der Preis der Aktie dann sehr stark nach oben und unten gehen.
    Biontech hatte glaub ich nen Einstiegskurs bei irgendwas von 40€. Am ersten Tag schoss das ding dann mal gleich richtung 80€.

    In die andere Richtung kann das aber auch gehen. Infineon (DAX Unternehmen) hatte glaub ich nen Emissionspreis von 35€ ist dann relativ zeitnah gestiegen und dann ganz schnell Richtung penny stock abgerauscht.

    Wenn du Vertrauen in das Unternehmen hast, die Fundamentaldaten gut aussehen und das Geschäftsfeld auch in den nächsten Jahren stetig wächst, dann schlag zu.
     
  3. 23. September 2021
    Hab da keine Erfahrung, ich tendiere zu schon gehandelten Papieren die niedriger Bewertet sind. Da liegen dann meist mehr Daten vor zum Auswerten. Wie pattich schon sagt, ist mir das Risiko zu hoch. Aber prinzipiell kann man es probieren, statistisch gesehen sind die Chancen höher das es steigt als fällt...
    Zudem verlangen Broker teilweise Gebühren oder Ausgabeaufschläge. Auf sowas gehe ich nicht ein, daher auch keine Fonds.

    Ich unterscheide in Aktien zum Spekulieren die gehypt werden oder Trend sind (BioNtech) und man einen Verkauf einplant, oder Aktien die man sehr lange hält und auf regen Handel verzichtet.

    Derzeit auch überteuert sind viele ÖKO/Klima-Aktien, weil man drauf setzt das hier noch mehr Investiert wird durch Staaten etc... An der Börse herrscht ein starker Lemming Effekt... steigende Kurse lassen aufspringen und hinterherlaufen obwohl längst total Überbewertet.

    Geduld ist ganz wichtig. Wer länger beobachtet stellt fest, es gibt fast immer neue Gelegenheiten günstiger zu kaufen wenn man wartet. Das trifft zwar nicht auf die Raketen zu aber auf "normale" Aktien fast immer.

    Was schlecht läuft wird meist zum Jahresende nochmal abgestraft, weil dann viele Verkaufen um die Verluste mit Gewinnen zu verrechnen... dann ist ein guter Zeitpunkt zuzugreifen.

    Aktuell ist mir das Umfeld aber generell sehr angespannt und die Bewertungen recht hoch, angesichts der absehbaren Taperingperiode.
     
  4. 24. September 2021
    Was halt bei allen Investments gilt, gilt denke ich bei vorbörslichen Investments noch viel mehr – so viele Infos sammel wie nur geht und sich die Zahlen genau ansehen. Risiko gibt es immer beim Investieren, je mehr Zeit man da aber aufwendet um alles durchzugehen und so viel wie möglich über das Unternehmen zu lesen, desto mehr kann man das Risiko einschätzen.

    Ein Großaktionär ist hat vielen lieber weil damit weniger Aufwand verbunden ist wie mit vielen kleinen Anlegern. Aber möglich ist es hin und wieder auch für kleine Anleger.
     
  5. 25. September 2021
    Vielen Dank für eure Antworten! Mir war bereits bewusst, dass man sich ausreichend viel Zeit nehmen muss, um ein Unternehmen adäquat einzuschätzen. Und dass Großaktionäre weniger aufwändig sind. Aber immerhin gibt es auch Möglichkeiten für „kleine Fische“. Ich bin übrigens ebenso jemand, der von diesen Lemming-Effekten weniger hält und bei Moden bzw. Hypes schon auch eingeständig überlegt, ob sich diesen anpassen sollte oder nicht. @pattich und @Pacster: Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen?
     
  6. 28. September 2021
    In dem Bereich habe ich noch nicht selbst investiert. Ich denke es kommt auch sehr auf die Firma an und ob die schon etwas vorzuweisen hat. Bei einem Start-Up wo man quasi in die Idee investiert ist es dann halt eine Frage ob aus der Idee dann auch mehr wird. Das müsste man sich gut überlegen. Schließlich kann aus dem geplanten Börsengang ja auch nichts werden. Da wären mir Firmen lieber, die schon etwas vorzuweisen haben. Da ist dann doch etwas mehr da als eine reine Idee. Auch wenn die Idee jetzt super ist und sich gut anhört. Schließlich ist es ja das eigene Geld.
     
  7. 2. Oktober 2021
    Also Start-ups habe ich bislang ausschließlich mit Crowdfunding unterstützt. Das ist erfreulicherweise erstaunlich oft gut gelaufen, aber auf vorbörsliche Private Placements zugunsten von Start-ups würde ich mich ebenfalls nicht einlassen. Ich habe schon öfters gelesen, dass Start-ups an die Börse gehen wollen und dem einen oder anderen wird das schon gelingen, aber sicher ist sicher. Welche Kriterien sollten die sonstigen Firmen deines Erachtens erfüllen, damit sie genug vorzuweisen haben?
     
  8. 17. Oktober 2021
    Das haben wohl Start-Ups so an sich, man weiß nicht ob daraus auch etwas wird. Sicherlich haben viele gute Ideen – aber gute Ideen sind das eine, die Umsetzung und Realisierung das andere. Und die guten Ideen müssen ja auch erst einmal finanziert werden.

    Je mehr es sich um eine gestandene Firma handelt, desto besser. Aufträge müssen vorhanden sein, es muss Kunden geben. Der Bereich sollte Zukunft haben, welche Kunden gibt es, welche Zielgruppe... Das wären für mich so Bereiche, die man sich genauer ansehen sollte.
     
  9. 29. Oktober 2021
    Vielen Dank für die weitere Antwort! Hinsichtlich der Start-ups ist es zudem so, dass der eine oder andere Jungunternehmer ausschließlich ans Geldverdienen denkt. Und ja, natürlich verdienen sich Unternehmer durch ihre Arbeit ihr Einkommen, aber das sollte nicht durch Unterbezahlung der Mitarbeiter passieren. Hinsichtlich der gestandenen Firmen und deren Zukunft fallen mir aufgrund des großen Interesses für Umweltschutz jene, die sich dafür einsetzen, ein. Liege ich damit richtig?
     
  10. 8. November 2021
    Gewinn darf nicht auf Kosten der Mitarbeiter gemacht werden und heutzutage eben auch nicht mehr auf Kosten der Umwelt.

    Firmen haben ja auch teilweise etwas vom Umwelt/Klimaschutz. Wenn ich weniger Strom verbrauche bzw. einen Teil selbst produziere, senke ich ja meine Kosten. Daher wäre da Firmen im Bereich Photovoltaik oder LED Beleuchtung interessant. Bei Photovoltaik würde es genossenschaftliche Beteiligungen geben, bei LED etwa die Deutsche Lichtmiete. Da würde ich jetzt schon davon sprechen, dass etwa diese Bereiche Zukunft haben.
     
  11. 11. November 2021
    Da hast du natürlich recht und eigentlich hätte ich selbst ebenfalls draufkommen können bzw. müssen. Was meinst du genau mit den genossenschaftlichen Beteiligungen? Und wo liegt abgesehen vom Produkt der Unterschied gegenüber dem anderen Vorschlag? Beziehungsweise hast du selbst Erfahrungen damit?
     
  12. 22. November 2021
    In einigen Regionen schließen sich Bürger zusammen und investieren zusammen in Wind- oder Solaranlagen. An diesen kann man sich beteiligen. Die Deutsche Lichtmiete war jetzt ein Beispiel eines anderen Bereichs wo aber auch die derzeitige Stimmung bezüglich Klimaschutz den ganzen Bereich zusätzlich Aufschwung geben sollte. Das trifft natürlich auch auf die Wind- und Solaranlagen zu. Das ist auch aus meiner Sicht jetzt kein kurzfristige Entwicklung sondern alles Richtung Klimaschutz wird uns noch lange begleiten.
     
  13. 25. November 2021
    Wenn ich also in bestimmten Regionen mehrere Windanlagen sehe, ist das möglicherweise der Initiative mehrerer Einwohner zu verdanken? Das würde auch erklären, warum es diese nicht überall, wo man sie platzieren könnte, gibt. Solaranlagen sind, denke ich, wieder etwas anders, weil sie sich in Privatbesitzen oder auf den Dächern von Unternehmen befinden. Und ja, ich gehe auch davon aus, dass uns das Thema Klimaschutz noch für lange Zeit begleiten wird. Ich konnte allerdings nicht herauslesen, ob du selbst Erfahrungen damit gemacht hast.
     
  14. 29. November 2021
    Ja das kann schon sein. Ist jetzt sicherlich nicht die Mehrheit aber das gibt es und auch wenn du nicht aus dieser Region bist, könnte man in so ein Projekt investieren wenn man das möchte.
    Naja man muss sich auch anschauen ob es Sinn ergibt. Dazu muss ja auch der Wind in der Region gehen. Zu den Windregionen zählt eben nicht alles, eher Regionen an der Küste beispielsweise.
    Nicht nur, gibt auch größere Solaranlagen. Die können dann ebenfalls als solchen Gemeinschaftsprojekten stammen.
    Erfahrungen mit was? Investments, Wind/Solaranlagen, Umweltschutz,...
     
  15. 30. November 2021
    Oh, ich entschuldige mich dafür, dass ich das nicht gleich präziser ausgedrückt habe. Ich meinte Erfahrungen mit Investments, aber ich interessiere mich ebenso für Umweltschutz sowie für Wind- und Solaranlagen. Daher freue ich mich immer, wenn ich diesbezüglich etwas Neues lerne. Bezüglich der Windanlagen weiß ich etwa, dass es auch welche in Österreich gibt. Aber ja, wahrscheinlich gibt es eindeutig mehr davon an Küsten.
     
  16. 9. Dezember 2021
    Solche Anlagen findest du nicht nur in Deutschland und Österreich. Solaranlagen werden auch in Marokko oder anderen Teilen Nordafrikas gebaut. Ob man da auch investieren kann weiß ich nicht. Denke aber ich habe davon gelesen, daher weiß ich auch von Marokko. Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist, dann gibt es auch in dem Bereich Projekte. Da wird man sicher fündig. Wichtig ist sich halt genau anzusehen, warum und wieso ein Projekt nachhaltig sein soll. Sich nicht nur auf Überschriften verlassen, da kann man halt leider viel schreiben. Das muss man dann halt selbst überprüfen.
     
  17. 15. Dezember 2021
    Ich hätte zugegebenermaßen auch selbst auf die Idee, dass Marokko und generell Nordafrika dafür ein passendes Fleckchen darstellen können, kommen können. Auf jeden Fall bedanke ich mich für den Hinweis und ich habe wieder etwas dazu gelernt. Die Tatsache, dass viel zu viele schwarze Schafe das Thema Nachhaltigkeit für Marketingzwecke nützen, war mir bekannt. Wo informierst du dich diesbezüglich bzw. wie lässt sich evaluieren, ob ein Projekt tatsächlich auf Nachhaltigkeit abzielt oder eben nicht?
     
  18. 16. Dezember 2021
    Man liest viel, man muss sich aber auch anschauen was davon realisiert wird. Das hält sich dann in Grenzen. Nachrichten verfolgen oder wirklich Wirtschaftsseiten lesen. Wenn man weiß welche Blogs man lesen soll, kann man sich dort auch Infos holen.
    Ohne "Nachhaltigkeit" geht halt gerade wenig, darum legt man da auch Wert drauf. Ob das letztlich so ist, muss man aber selbst überprüfen.
    Diese Woche wurde der Goldene Windbeutel von Foodwatch verliehen. Da sieht man dann wie oft mit Begriffen geworben wird, die positiv beim Kunden ankommen. Da ging es auch um Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln
     
  19. 31. Dezember 2021
    Vielen Dank für deine Rückmeldung! Ja, mir war schon klar, dass du dich mithilfe von Nachrichten und insbesondere der Wirtschaftsmeldungen informierst. Außerdem sind Blogs auch aufgrund der Influencer ein beliebtes Kommunikationsmittel. Mir ginge es eher um bestimmte Medien und Seiten, wo ich mich einlesen könnte. Und ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich Foodwatch und den Goldenen Windbeutel nicht kannte. Ich werde mich jedoch gleich einmal dazu einlesen.
     
  20. 9. Januar 2022
    Es gibt auch gute Youtube Kanäle bei denen man sich informieren kann. Aufpassen muss man da nur ob das dann selbst Werbung ist oder doch reine Information. Das wird man wohl erst herausfinden müssen um beurteilen zu können ob es ein guter Kanal ist oder nicht. Vielleicht spricht das ja mehr Jugendliche an und dann beschäftigt man sich mehr mit den eigenen Finanzen. Schlecht wäre es wohl nicht, viel kann man von den Pensionen wohl nicht erwarten, da muss man schon selbst auch etwas dazu beitragen.
    Wenn man möchte, findet man aber schon etwas um sich zu informieren. So geheim ist das nicht
     
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