Google-Bomben

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von //john-pro.us\\, 2. Oktober 2007 .

  1. 2. Oktober 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Unfreiwillig hat die "Bild"-Zeitung für die Freiheit im Internet gekämpft. Eine Falschmeldung sorgte dafür, dass die Idee einer Terror-Suchwortblockade wahrscheinlich stirbt.

    terrorworte-artikel.jpg
    {img-src: //images.zeit.de/bilder/2007/40/deutschland/terrorworte/terrorworte-artikel.jpg}

    Zuerst einmal die gute Nachricht: Das, was Bild an diesem Donnerstag vermeldete und die Nachrichtenagenturen und manche Websites sogleich unhinterfragt aufgriffen, ist falsch: Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch künftig nicht so sein, dass von Sicherheitsbehörden überwacht wird, wer bei einer Suchmaschine wie Google Worte wie „Bombe“ oder „Terrorismus“ eingibt.

    Allerdings gab es zumindest bis zu dem Bild-Bericht den Plan – und das ist die schlechte Nachricht –, die Bewegungsfreiheit im Internet einzuschränken. Er stammt vom EU-Kommissar Franco Frattini und wird derzeit in der Kommission debattiert. Frattini ist in Brüssel für Sicherheit und Justiz zuständig und will Leute davon abhalten, "gefährliche Worte zu verwenden oder nach ihnen zu suchen". Und das auch mit Hilfe von Internetprovidern. Das verkündete er allerdings schon vor einigen Tagen in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. An welche Worte er dabei denkt, sagte er auch. Neben den erwähnten waren es auch „Massenmord“ oder „töten“.

    Der Plan ist hirnrissig genug, wie Alexander Alvaro findet, EU-Abgeordneter der FDP. „Es gibt kein Wort, das per se gefährlich ist“, sagte er ZEIT online. Schließlich lasse die Sprache sehr viel Spielraum, weswegen er nicht glaube, dass das technisch wirklich umsetzbar sei. Außerdem setze die Idee die Kooperation von Suchmaschinenbetreibern wie Google voraus, und er sei sehr skeptisch, dass die ihre Daten herausgäben.

    Wie schwierig und gleichzeitig sinnlos eine solche Schlagwortsuche nach vermeintlichen "Terror-Wörtern" ohne Beachtung des Kontextes ist, hat kürzlich der Blogger Kai Raven in anderem Zusammenhang sehr anschaulich demonstriert. Nämlich bei der Verwechslung von Terrorismus und Orgasmus. Auszug: „... gerade wenn es etwas exotischer zugeht, bist Du ja eine echte Bombe im Bett...“.

    Noch ein Beispiel für den Widersinn: Google verwertet bereits die Information, von wem welches Suchwort eingegeben wurde. Und kann unter anderem angeben, wo die meisten Menschen nach dem Begriff „terrorism“ gesucht haben. Es ist mit großem Abstand Washington D.C., die Hauptstadt der USA.

    TEIL 2
    Nach Frattinis Logik müssten dort also die meisten Terrorverdächtigen sitzen. Vielleicht sind sie aber auch in Australien, dort interessieren sich besonders viele Menschen für den Term „bomb“. „Bombe“ hingegen wird vor allem von Franzosen gesucht. Sehr komplex, das Ganze.

    Deswegen sorgte die von Bild am gestrigen Mittwoch verbreitete Vorabmeldung auch für einige Verwirrung, wie Bildblog berichtet. Im Blatt stand am Donnerstag auf Seite zwei, die EU wolle die „Wörter-Abfrage im Internet kontrollieren“, was zumindest halbwegs den Kern der Sache traf. Jedoch hatte die Redaktion in der Vorabmeldung ihres Berichtes an die Nachrichtenagenturen geschrieben, die EU wolle Recherchen im Internet „überwachen“.


    Nein, sagt Alvaro, von dem die Information laut Bild stammen soll, das stimme so nicht. Es sei "nur" um die Sperrung von Worten gegangen. Auch EU-Kommissar Frattini konkretisierte inzwischen seine Idee, streng genommen verwarf er sie komplett. Es treffe nicht zu, dass er den Schutz der Privatsphäre von Internetnutzern einschränken wolle, wird er nun von Nachrichtenagenturen zitiert. Er plane jedoch, „Webseiten sperren zu lassen, die illegale Inhalte wie etwa Anleitungen für den Bau von Bomben enthalten“. Technik könne dabei helfen, Nutzer solcher Webseiten zu identifizieren. Dies jedoch nur, wenn eine „konkrete Gefahr“ bestehe.

    Ob Frattini die Suchwortsperrung wirklich in ein Gesetz hatte fassen wollen, sagte er nicht. Falls es so war, hätte der falsche Bild-Bericht tatsächlich etwas Gutes gehabt. Vielleicht wollte Frattini auch nur schauen, wie groß der Widerstand sein würde.


    Alvaro sagte ZEIT online, es sei in dem ursprünglichen Vorschlag nicht so ganz deutlich geworden, was die EU-Kommission geplant habe. Genau wissen werde man das erst am 6. November. Dann nämlich will sie ihr neues Paket von Antiterrormaßnahmen vorstellen.

    Quelle:
    Seite 2 von 2 |
    Internetüberwachung: Google-Bomben | ZEIT ONLINE


    was meint ihr...

    keep smilin
     
  2. 2. Oktober 2007
    AW: Google-Bomben

    Schwachsinn!

    Als Beispiel mal das Wort Amoklauf.

    Man nehme an, man möchte oder soll für die Schule ein Referat über den Amoklauf von Emsdetten machen und will sich bei google darüber informieren und benutzt in der Suchabfrage das Wort Amoklauf.

    Wird man deswegen gleich eines solchen beschuldigt????
     
  3. 2. Oktober 2007
    AW: Google-Bomben

    hi

    ich finde das total übertrieben auf so etwas so zu reagieren, das wollen doch sollche mensche doch, die leute in agst versetzen.


    da würde ja jeder wegen den kleinsten sachen tress bekommen z.b wenn jemand sich dür die schule über amokläufer oder terroristen informieren muss (habe ich zb auch schon machen müssen)


    einfach nur übertrieben


    mfg unicat18
     
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