Google überwacht heimlich Klicks auf Suchergebnisse

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 23. August 2005 .

  1. 23. August 2005
    UID des Links wird beim Mouseover versteckt
    Beunruhigendes über einen datenschutzmäßig ohnehin bedenklichen Konzern vermeldet mboffins Blog heute. Suchergebnisse Googles werden mit einer Tracker - ID versehen, welche offenbar dazu dienen soll, die meistgeklickten Suchergebnisse zu ermitteln.
    Sucht man beispielsweise alle Texte auf gulli.com, die sich mit Google beschäftigen, ist man mit dem Suchstring "Google site:www.gulli.com" gut beraten. Platz eins, der Bericht über Googles Abstrafung gegen c|net, wird mit www.gulli.com/aktuell/050808-google-boykottiert-cnet.html als Link wie auch im Browserfooter beim Mouseover angezeigt. Auch beim Klick landet man praktisch unmittelbar auf der Zielseite. Kopiert man dagegen den Link per rechtsklick und schaut sich das kopierte Ergebnis an, so ergibt sich http://www.google.de/url?sa=t&ct=res&cd=1&url= http%3A//www.gulli.com/aktuell/ 050808-google-boykottiert-cnet.html &ei=pvkJQ4HLHYeeiALgi_mfDg - neben der Umleitung fällt die Zuweisung ei=pvkJQ4HLHYeeiALgi_mfDg (andere UIN ist wahrscheinlich) auf - eine Zeichenfolge, die nicht nur ein wenig nach einem eindeutigen Identifizierungscode des Links aussieht.

    Nun ist das nicht neu: Yahoo betreibt diese Strategie ebenfalls, bei Google waren die ID-versehenen Links schon häufiger zu sehen. Die Yahoo-Links sind wie jene Googles als "normale" Textlinks auf den Ergebnisseiten angeführt, jedoch beim Mouseover immerhin zu erkennen. Sinnvolle Einsatzzwecke für die Technik existieren zuhauf - von der Qualitätskontrolle über die automatisierte Erkennung von Suchmaschinenspam durch ungewöhnlich niedrige Klickraten hin zum Auffinden offenbar nützlicher Links, die zu bestimmten Suchbegriffen jedoch schlecht ranken. Bereits im Februar wurde bekannt, dass Gruppen von Google-Usern zu statistischen Zwecken die entsprechend modifizierten Links auf den Ergebnisseiten bekommen.

    In Anbetracht von Googles Privacy-Politik und ihrem Cookie, welches irgendwann im Jahr 2038 abläuft, bekommt die Geschichte dennoch einen unbehaglichen Beigeschmack. Google hat bereits die Möglichkeit, über die Google - Toolbar praktisch das komplette Surfverhalten der Sidebar-User zu loggen und zu analysieren - und seit der Änderung ihrer Privacy-Erklärung auch die Möglichkeit, diese Daten beispielsweise mit Gmail - Accountdaten zu verknüpfen.

    Nach anfänglichen Meldungen, man könne das "Feature" per Sucheinstellungen abschalten, stimmen die meisten Kommentare auch dahingehend überein, dass es schwer bis unmöglich ist, die Tracker-IDs mit Google - Bordmitteln zu deaktivieren. Entfernen kann man die IDs zumindest mit einem Greasemonkey-Script.

    Personenbezogen scheint Google jedoch die Suchklicks mit der genannten Methode nicht zu tracken: die IDs wurden auch mit gelöschten Google-Cookies und keinerlei Nutzung eines der Google-Services beobachtet. Die userbezogene Datenverknüpfung zu ermöglichen, wäre jedoch ein leichtes: schon allein angesichts Googles' Praxis, still und leise ihre Datenschutzbestimmungen gelegentlich zu ändern.

    Die Heimlichkeit, mit der diese Dinge passieren, ist beunruhigend. Es sollte Google inzwischen aufgefallen sein, dass sich angesichts der Konzernstrategien in den vergangenen Jahren ihr "Don't be Evil" - Motto leicht abgenutzt hat. Dass Google der Ansicht ist, man könne sich Heimlichkeiten wie das genannte, verschleierte Klicktracking nach wie vor problemlos erlauben, läßt nichts gutes von einem der Top-Datensammler der Welt erwarten.


    quelle: gulli untergrund news
     
  2. 23. August 2005
    ehrlich gesagt ist es mir egal, das ist ein eingriff in die privatsphäre!
     
  3. Video Script

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