Greenpeace befürchtet nach Rückrufaktion Export von Genreis

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 30. Oktober 2006 .

  1. 30. Oktober 2006
    Der kürzlich aus deutschen Supermarkt-Regalen genommene Genreis könnte nach Einschätzung von der Umweltschutzorganisation Greenpeace exportiert und auf Umwegen nach Deutschland zurückkehren. Im Hamburger Hafen lagere nach der bundesweiten Rückrufaktion gentechnisch veränderter Reis der zum Handel nicht zugelassenen Sorte LL601 von Bayer teilte die Umweltschutzorganisation am Montag mit. Es sei zu befürchten, dass der Reis in anderen Reissorten nach Deutschland zurückkehren könne. Greenpeace forderte, die Lagerbestände zu vernichten. Das Reishandelsunternehmen Euryza erklärte, über den Verbleib der Bestände sei noch nicht entschieden.

    Greenpeace erklärte, Euryza könne den Genreis zur weiteren Verwendung als Nahrungsmittel exportieren. So laufe in den USA ein Zulassungsverfahren für die Sorte. Exportierter Genreis könne erneut mit konventionellem Reis vermischt und mit neuer Verpackung wieder auf den Markt gebracht werden, erklärte der Greenpeace-Experte Christoph Then. Die Umwelschutzorganisation forderte, die Firma Bayer für die entstandenen Schäden in Haftung zu nehmen.

    In den vergangenen Wochen waren bundesweit aus Supermärkten Euryza-Reisprodukte entfernt worden, nachdem Spuren des Genreises festgestellt worden waren. Euryza bestätigte die Lagerung der zurückgenommenen Produkte im Hamburger Hafen. Euryza-Geschäftsführer Rolf Dziedek sagte, er gehe davon aus, dass der Reis vernichtet werden solle. Greenpeace befürchtet bei einem Export eine "globale illegale Kreislaufwirtschaft mit Genreis".

    Schon jetzt habe Genreis erhebliche wirtschaftliche Schäden allein auf dem deutschen Markt verursacht, teilte Greenpeace mit. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion gehe hervor, dass der Bundesverband der Hersteller von Nährmitteln aus Getreide und Reis den durch Rückrufaktionen und Lagerungen entstandenen Schaden für die Lebensmittelbranche auf rund zehn Millionen Euro schätzt. Rund 10.000 Tonnen Reis seien den Schätzungen zufolge in Rückrufaktionen vom deutschen Markt genommen worden.

    Die Grünen-Bundestagsfraktion warf den deutschen Behörden vor, geltendes Recht nicht vollzogen zu haben. So gehe aus der kleinen Anfrage hervor, dass der kontaminierte Reis noch nicht aus allen Regalen entfernt worden sei, erklärte die verbraucherpolitische Sprecherin Ulrike Höfken. "Selbst die Mengen, die 'freiwillig' eingezogen wurden, sind nicht etwa vernichtet worden." Höfken warf der Bundesregierung vor, keinen Überblick über die Maßnahmen der Bundesländer im Genreis-Skandal zu haben. Behörden von Bund und Ländern riskierten eine Gesundheitsgefährdung der Verbraucher und leisteten der illegalen Verbreitung von Genreis Vorschub.

    Quelle: yahoo.de
     
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