Grippeviren haben sich stark verändert

Dieses Thema im Forum "Alltagsprobleme" wurde erstellt von Dw4rf, 10. September 2008 .

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  1. 10. September 2008
    Dass in Deutschland jährlich Tausende Menschen an Grippe sterben, ist bekannt. Infektionsforscher wissen auch dass die saisonalen Hauptgrippeviren, vor denen jedes Jahr gewarnt wird, sich regelmäßig verändern. Außergewöhnlich ist aber, dass sich die drei Hauptviren in diesem Jahr alle auf einmal verändert haben.

    {bild-down: http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2417068/Grippeviren-haben-sich-stark-veraendert.html?nr=1&pbpnr=0}

    Wie wird das Virus übetragen? Was sind die Symptome? Wie hoch ist die Sterberate? WELT ONLINE zeigt nachfolgend aufschlussreiche Grafiken...

    Erstmals mussten im Impfstoff gegen Influenza alle drei Komponenten gleichzeitig ausgetauscht werden, da sich die drei Hauptviren in diesem Jahr alle auf einmal verändert haben.

    „Das ist zwar ein seltener Vorgang. Man darf deswegen aber nicht in Alarmismus verfallen“, sagt Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Eine besondere, neue Gefahr gehe davon für die Patienten nicht aus.

    Für die Impfstoffhersteller bedeutet die Dreifachveränderung dagegen schon ein Problem, wie Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erklärt: „Das ist ein Mehr an Arbeit. Veränderten sich früher maximal zwei Viren, konnten die Hersteller auf den Impfstoff gegen das unveränderte Virus in der neuen Saison wieder zurückgreifen.“ Bisher kämen die Hersteller mit der Produktion aber hinterher.

    Problematisch ist stets die Frage, ob sich die Empfehlung, die die WHO alljährlich für die Impfstoffproduktion ausspricht, auch wirklich bewahrheitet. So lag die WHO 2003 und 2006 mit ihren Prognosen für jeweils einen vermeintlichen Hauptinfluenza-Virus falsch. Der Jahresimpfstoff war somit gegen die dann wirklich auftretenden Viren größtenteils wirkungslos. Das kann für die Pharmaindustrie, für die der Impfstoff ein Geschäft ist, im Folgejahr zum Problem werden: Wirkt die Impfung nicht, werden viele Patienten sich dann nicht mehr impfen lassen.

    Die WHO liegt jedoch nur in Einzelfällen falsch, sagt Professor Alexander Kekulé vom Institut für Mikrobiologie der Universität Halle. In der Regel träten die Vorhersagen der WHO ein. „Was die Arbeit für die WHO erschwert, ist, dass sie sich in ihrer Prognose festlegen muss.“ Nicht alle Grippeviren träten überall auf der Welt in der gleichen Stärke auf.

    Bei der Diskussion, ob die Grippeimpfung nötig ist oder nicht, teilt sich das Feld in zwei Lager. In etwa 80 Prozent der Fälle bietet die Impfung Schutz. Grundsätzlich hält sie Professor Kekulé bei Risikopatienten, wie Menschen über 60 Jahre und chronisch Kranke, für sehr sinnvoll. „Unnötig ist die Impfung dagegen bei Kindern, die keine besondere Abwehrschwäche haben.“ Jährlich sterben in Deutschland rund 8000 Menschen an Grippe. Die meisten von ihnen sind Risikopatienten.

    Quelle: Welt.de
     
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