Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

also als jemand, der ganz bewusst diese bücher niemals anrühren würde, aber die filme schaut und bis zur kinovorstellung nicht das ende wusste, war der film zweigeteilt.

anfangs befinden wir uns in so einem typisch halbherzig geschnittenen film, der irgendwie angst vor dem inhalt hat und ihn so schnell wie möglich abarbeiten möchte, weil er befürchtet, er könnte bis zum ende der 2-2,5h nicht fertig damit werden. keine ahnung, was im buch noch alles dazu kam, jedenfalls wirkt das am anfang alles sehr konstruiert und absehbar. typisch finaler rowling-stil eben, wenn ich mir die anderen groben inhalte der filme ins gedächtnis rufe.

richtig interessant wurde es für mich, als der wirklich zu rühmende cliffhanger um die snape-story beginnt, und zwar aus einer szene heraus, in der die schlacht schon beginnt und man eigentlich nicht mehr mit großen inhaltlichen und charakterlichen veränderung rechnet. als dann diese zwei kleinen kinder auf der wiese liegen, nachdem eines im schnitt davor als mistgeburt bezeichnet wurde, und plötzlich die namen lilly und severus auftauchen, geht einem ein licht auf. ich muss ehrlich eingestehen, dass man dieser umkehrschluss sogar emotional berührt hat - da passt plötzlich alles zusammen. snape ist der mental unverwüstliche doppelagent und dumbledore am ende das zumindest weich gefallene idol mit dem doppelten spiel. ab danach ist man im film drin und die effekthascherei schaut sich irgendwie schön - wahrscheinlich weil die kathartische läuterung eben schon gewissermaßen vorweggenommen wurde. den ganzen schluss kann man sich sparen.

fazit: den cliffhanger um snape traue ich rowling literarisch nicht zu, also chapeau an den/die ghostwriter - er hat den film gerettet. aber eine 8,7 auf imdb ist es trotzdem nicht!

19 Jahre später und sie schauen immer noch aus wie Kinder. Gruß an die Maskenbildner-Praktikanten an dieser Stelle hehe