Hirn-Schwäche durch Faulheit: Wie ChatGPT & KI unser Denken beeinflusst

Ein modernes Dilemma zeigt sich in Zeiten der künstlichen Intelligenz. Einen bemerkenswerten Ansatz, um sich fit zu halten; beim Treppensteigen stets zwei Stufen auf einmal nehmen. Faulheit ist nicht der Weg. Körperliche Aktivitäten sind der Schlüssel zu einer gesunden Muskulatur. Schließlich erleben wir einen Alltag, der mit dem unserer Vorfahren nicht verglichen werden kann – was die Bewegung betrifft. Wer nicht trainiert, verliert.

Hirn-Schwäche durch Faulheit: Wie ChatGPT & KI unser Denken beeinflusst

12. März 2025 von   Kategorie: Trend & Lifestyle
Macht uns KI denkfaul.jpeg Doch welches Pendant gibt es für das Gehirn? Auch hier gilt dasselbe Prinzip. Im Laufe der Zeit haben wir Hilfsmittel hervorgebracht. Unser Denken hat sich oft auf Taschenrechner oder Smartphone-Navis verlagert. An dieser Stelle kommt die künstliche Intelligenz ins Spiel – das wohl neueste und mächtigste Werkzeug in unserem arsenal.

Microsoft-Studie: KI-Nutzung und der Preis des kritischen Denkens


Eine aufschlussreiche Studie von Microsoft zeigt uns, welche Auswirkungen KI auf unser Denken hat. Die Untersuchung basierte auf einer Umfrage unter mehr als 300 Wissensarbeiter:innen, die generative KI-Tools wie ChatGPT verwenden. Die Ergebnisse sind erschreckend. Je stärker sich die Befragten auf KI stützten, desto weniger neigten sie dazu, kritisch zu hinterfragen. Eine alarmierende Erkenntnis! Es wird deutlich, dass hohe Zuversicht in diese Technologie das kritische Denken schwächt.

Dieser Trend ist besonders in der Technologiebranche spürbar. Entwickler geben an, dass durch die intensive Nutzung von KI-Coding-Tools ihr tiefgründiges Verständnis für Programmierkonzepte nachlässt. Was passiert hier? Wir lernen, dass Hilfsmittel und Automatisierung lange verdrängte Fähigkeiten schmälern können.

Risiken für die Jugend: Besondere Wachsamkeit ist gefragt


Kritisch wird die Lage vor allem für Schüler und Schülerinnen. Das Gehirn befindet sich in der Entwicklungsphase. Neuroplastizität ist erstaunlich hoch. Kognitive Fähigkeiten entwickeln sich aktiv. Bildung vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch grundlegende Denkfähigkeiten. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um KI-Ausgaben kritisch beurteilen zu können.

Die Situation erinnert an die Folgen der frühen Nutzung sozialer Medien. Nach mehr als zehn Jahren Forschung wissen Experten um die Risiken einer solchen unbegleiteten Nutzung. Bei KI hingegen stehen wir am Anfang. Welche Gefahren könnte dies für die mentale Entwicklung junger Menschen bringen?

So können wir unsere „kognitiven Muskeln“ trainieren


Gott sei Dank gibt es Ansätze, um unsere Denkfähigkeiten zu schärfen – ähnlich wie bei der Beinmuskulatur. Hier einige praktische Tipps:

  • Bewusster Workflow: Ein strukturierter Plan bei der KI-Nutzung kann den eigenen Denkprozess stützen. Ideen sollten zuerst auf Papier gebracht werden, bevor KI konsultiert wird.
  • Herausforderungen durch KI: Setzt die KI so ein, dass sie zum kritischen Denken anregt. Fordert sie heraus, neue Perspektiven zu eröffnen.
  • KI-freie Zeiten: Regelmäßige Zeiten ohne KI-Unterstützung sind sinnvoll. Diese helfen, eigenständige Denkfähigkeiten zu bewahren und zu stärken.

Vielleicht ist die Botschaft ähnlich wie das Beispiel beim Treppensteigen. Bewusste Anstrengung zahlt sich aus. Wir können aktiv gegensteuern und unsere geistigen Fähigkeiten nicht nur bewahren – wir können sie sogar ausbauen. Ganz gleich, welche „Aufzüge“ uns die KI anbieten mag.

Quelle: BR // Bild: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich