#1 23. November 2007 Fünf Hollywood-Studios haben ein chinesisches Online-Filmportal und ein Internetcafe vor einem Gericht in Shanghai verklagt. Die Filmstudios werfen den Beklagten vor, verschiedene US-Filme unberechtigt zum Download angeboten zu haben, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Das Portal Jeboo.com stelle seine Dienste für Internetcafes zur Verfügung und habe mindestens 13 Filme der klagenden Filmstudios 20th Century Fox, Disney, Paramount, Columbia und Universal illegal zum Download angeboten. Darunter neben Filmen wie "X-Men 2" und "Die Nacht im Museum" passenderweise auch der Titel "Pirates of the Caribbean". Die Studios, vertreten von ihrem internationalen Verband Motion Picture Association (MPA), verlangen insgesamt rund 3,2 Millionen Yuan (290.000 Euro), einen sofortigen Stopp des Angebots und eine "öffentliche Entschuldigung", berichtet die Nachrichtenagentur. Nach Angaben des US-Branchenblatts Variety setzt sich die Summe aus jeweils 200.000 Yuan pro Film zuzüglich Verfahrenskosten zusammen. Die Klage soll demnach bereits am 28. September bei dem Shanghaier Gericht eingegangen sein und steht nun zur Verhandlung am 29. November an. Jeboo.com ist laut Variety der technische Dienstleister für zahlreiche Internetcafes, die ihren Kunden Gebühren für die Filmdownloads oder Streams berechnen. Rund 28 Millionen Chinesen sollen Intercafes vorwiegend besuchen, um Filme anzusehen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 30.000 Filme und Serien im Programm, die es legal anbiete, wie es in einem Copyright-Hinweis erklärt. Die Rechte würden von Content-Lieferanten abgegolten. Darüber hinaus äußerte sich der Anbieter nicht zu den Vorwürfen. In einem ähnlichen Verfahren war ein chinesischer Portalbetreiber Ende vergangenen Jahres zu Schadensersatz verurteilt worden, der verschiedene US-Filme unerlaubt zum Download angeboten hatte. Im September erreichte die US-Filmindustrie ein Urteil gegen ein Pekinger Unternehmen, das illegale Kopien populärer US-Streifen auf DVD verkauft hatte. Die Firma hatte sich dafür den hübschen Namen "International Cultural Development Co." gegeben. (vbr/c't) Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/99472 + Multi-Zitat Zitieren