Hongkong - die skurrile Stadt der Superlativen

Artikel von Tommy Weber am 7. September 2017 um 09:17 Uhr im Forum Urlaub und Reisen - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Hongkong - die skurrile Stadt der Superlativen

7. September 2017     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Als der britische Außenminister Lord Palmerstone im Jahre 1841 ins heutige Hongkong kam, war er von der neuen Kolonie Englands sehr enttäuscht. Seiner Meinung nach war Hongkong „eine karge Insel mit kaum einer Hütte darauf“. Wenn der Minister Hongkong heute sehen könnte, würde er aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Hongkong ist eine der reichsten Städte in Asien, in der 114.000 Millionäre leben. Das durchschnittliche Einkommen und auch die Lebenserwartung der Menschen in Hongkong ist heute höher als in China und in Großbritannien.

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Die Sonderverwaltungszone

Offiziell ist Hongkong ein Teil Chinas, aber in Form einer sogenannten Sonderverwaltungszone. In Hongkong ist vieles anders als im chinesischen Mutterland, das die Stadt 1997 von Großbritannien zurückbekommen hat. Die 7,3 Millionen Einwohner von Hongkong leben in einem anderen Staat und haben eine eigene Regierung. Diese wird zwar von Peking beeinflusst, die eigene Währung ist aber an den amerikanischen Dollar gekoppelt. Es herrscht zumindest formell eine Presse- und Demonstrationsfreiheit und die Autos fahren links wie in Großbritannien und nicht rechts wie in China. Immer wieder versucht China, Hongkong einzuschränken, die Hongkonger gingen deshalb schon mehrmals auf die Straße und haben die Unabhängigkeit von China gefordert. Das China dies ablehnt, versteht sich von selbst.

Hongkong und seine Wolkenkratzer

In Hongkong gibt es 8000 Hochhäuser, die mehr als 14 Etagen haben, New York hat gerade einmal die Hälfte. Diese Wolkenkratzer geben der Stadt ihre einzigartige Skyline, die das International Commerce Center mit 490 Metern und 118 Stockwerken eindrucksvoll prägt. In den 15 oberen Stockwerken ist das „Ritz Carlton Hong Kong“ zu finden, das den wohl spektakulärsten Pool in der oberen Etage hat. Riesig ist auch die Tian Tan Buddhafigur auf der Insel Lantau. Es dauerte zwölf Jahre, um den 34 Meter hohen Buddha zu bauen, heute ist er der zweitgrößte sitzende Buddha weltweit. Es ist etwas anstrengend, die riesige Figur zu erklimmen, denn bis zur Besucherplattform sind es 268 Stufen.

Hochzeit bei McDonalds

Heiraten im Fast-Food-Restaurant – wer die etwas andere Hochzeit möchte, der kann sie in Hongkong für umgerechnet 350,- Euro bekommen. Die Feierlichkeiten dauern zwei Stunden, es können bis zu 20 Gäste eingeladen werden und als Geschenk gibt es einen Bilderrahmen im Frittenlook. Für die Deko sorgt McDonalds, als Festmenü gibt es Cheeseburger und Big Mac, Eistee, Cola oder warme Soja-Milch. Stilecht können Brautpaar und Gäste mit der Straßenbahn zur Hochzeit fahren. Diese Straßenbahn ist ein Unikum, denn sie hat als einzige Straßenbahn Doppeldecker-Wagen. 13 Kilometer lang ist das Schienennetz quer durch die Stadt, gefahren wird mit maximal 40 Stundenkilometer, die besten Plätze sind oben und die Fahrt kostet nur 25 Cent.

Shoppen und essen rund um die Uhr

56 Millionen Menschen aus aller Welt besuchen jedes Jahr Hongkong und tauchen ein in eine Stadt, die niemals schläft. In der Metropole kann rund um die Uhr gegessen und eingekauft werden. An jeder Ecke gibt Garküchen, kleine Restaurants und Bars, die Dim Sum verkaufen, kleine Köstlichkeiten wie gefüllte Teigtaschen, Fleischbällchen oder Knödel. Die Köstlichkeiten werden stets frisch frittiert, gedämpft, mit Reis serviert und mit Stäbchen gegessen. In Hongkong ist Shoppen Pflicht und für die Einwohner gehört einkaufen zu den Lieblingsbeschäftigungen. Acht Millionen Tüten aus Plastik haben die Hongkonger jedes Jahr aus den unzähligen Läden nach Hause getragen, aber damit ist jetzt Schluss. Seit 2015 muss jeder Händler in der Stadt pro Tüte 50 Cent verlangen. Diese Verordnung zeigt bereits erste positive Effekte, denn in vielen Branchen ging der Verbrauch an Einkaufstüten um 90 % zurück. Die meisten Händler haben ebenfalls reagiert und bieten ihren Kunden jetzt Tüten aus umweltfreundlichem Papier an. Die Hongkonger haben sich daran gewöhnt, auch wenn sich die Papiertüten bei Regen in ihre Bestandteile auflösen.

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Bildquelle: © Depositphotos.com / sepavone
 

Kommentare

#2 11. September 2017
es ist schon bewundernswert, wie schnell dieser Staat das geworden ist, was es jetzt ist, wie schnell die Stadt gewachsen ist... tolle Leistung