IDF: Intel zeigt 80-Kern-CPU mit 2 Teraflops

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Fr33man, 17. April 2007 .

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  1. 17. April 2007
    Erster öffentlicher Auftritt des Forschungs-Chips "Polaris"

    In Peking hat Intel seinen zur Erforschung von Many-Core-Prozessoren gebauten Prozessor "Polaris" erstmals öffentlich vorgeführt. Während das System stabil in einer Schleife lief und Differenzialgleichungen verarbeitet, drehten die Ingenieure an der Taktschraube, bis eine Rechenleistung von 2 Teraflops erreicht war - die Leistung eines kleineren Supercomputers.
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    Many-Core-Demo
    Zu bedenken ist bei der eindrucksvollen Vorführung aber, dass Polaris kein x86-Prozessor ist. Vielmehr bestehen seine 80 Kerne nur aus Gleitkomma-Einheiten mit einfacher Genauigkeit, die über einen Router auf jedem Core in einem Mesh-Netzwerk verbunden sind. Intel hat den Prozessor nur entworfen, um das Verhalten von, wie sie der Hersteller nennt, "Many-Core-Prozessoren" zu erforschen. Dabei geht es um die Kommunikation der Kerne untereinander und Verfahren, wie diese mit Strom und Daten versorgt werden können. Wie Intels Enterprise-Chef Pat Gelsinger gegenüber Golem.de klarstellte: "Daraus wird niemals ein Produkt!

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    Stacked-Memory
    Das Problem der Stromversorgung von Polaris hat Intel mit "Silicon Vias" gelöst, wie das auch IBM vor kurzem zeigte. Durch die Dies von Polaris und einem darüber liegenden Speicherbaustein führen geätzte Löcher, die mit dem Metall Wolfram gefüllt sind und als Durchkonaktierungen dienen. Dieses Verfahren ist als "Stacked Memory" bekannt, wurde aber bisher bei so hoch getakteten Prozessoren noch nicht eingesetzt. Die beiden Dies halten sich durch "Kupfer-Bumps" aneinander fest, wie man sie auch zur Kontaktierung von einzelnen Dies in einem Chipgehäuse kennt. Mit genügend Druck halten diese Kupferflächen von selbst aneinander fest und bilden einen nahtlosen Übergang.

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    Thread-Aufteilung bei Polaris
    Als Beispiel für einen Many-Core-Prozessor zeigte Intel ein - allerdings auf herkömmlichen PCs laufendes - an einer chinesischen Universität entwickeltes Programm, das Fußballspiele auswerten kann. Die Software erkannte sowohl die Spieler als auch deren Aktionen wie "Torschuss" und "Tor". Eine Many-Core-CPU kann die vielfältigen Aufgaben wie die Verfolgung eines einzelnen Spielers dabei mit je einem Kern erledigen. Das setzt jedoch eine ganz auf Multi-Threading ausgelegte Programmierung voraus. Da Polaris kein PC-Prozessor ist, entwickelt Intel unter dem Codenamen "Larrabee" derzeit auch einen rekonfigurierbaren x86-Mehrkerner.

    Quelle: Golem.de
     
  2. Video Script

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