Im Winter sicher unterwegs auf dem Fahrrad bei Eis & Schnee

Ein Fahrradausflug im Winter kann ebenso aufregend wie herausfordernd sein – mit einer Vielzahl an Faktoren, die dabei berücksichtigt werden müssen. Durch vereiste, schneebedeckte Straßen ist besondere Vorsicht geboten. Hier sind einige wichtige Hinweise für alle, die sich trotz winterlicher Bedingungen auf ihr Fahrrad schwingen möchten.

Im Winter sicher unterwegs auf dem Fahrrad bei Eis & Schnee

21. Januar 2025 von   Kategorie: Ratgeber & Wissen
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Die Breifung des Fahrrads: Schneeketten?


Schneeketten fürs Fahrrad richtig zu verwenden erscheint verlockend – doch sie haben sich nicht bewährt. Prinzipiell ist das Risiko, dass die Kette sich im Bremsgummi verhakt, stark erhöht. Der unerwünschte Effekt des ständigen Flatterns der Ketten am Reifen kann zudem die Nerven strapazieren. Eine sinnvolle Alternative deutet sich an: Ein geringer Luftdruck kann den Reifenkontakt zur Unterlage vergrößern. Das Resultat dieser Maßnahme ist ein besseres Anpassen an das Gelände.

Manche Radler schwören auf spezielle Winterreifen. Diese sind mit kleinen, flach abgeflachten Zylindern ausgestattet. Solche Spike-Reifen verleihen dem Fahrrad zusätzlichen Grip. Auf einer dünnen Schneedecke ist man damit relativ gut unterwegs. Aber Vorsicht - sobald die Spurrillen vereisen, wird die Situation schnell kritisch.

Das Bremsverhalten im Winter


Im Winter sind die Bremswege erheblich länger – das liegt an Minusgraden, die das Kondenswasser in den Bremszügen gefrieren lassen können. In Extremfällen: Funktionieren die Bremsen nicht mehr. Das gehört zu den kritischen Aspekten. Eine regelmäßige Kontrolle ist unerlässlich, damit du sicher fahren kannst. Bei Glatteis empfiehlt es sich, äußerst vorsichtig zu bremsen – und das auch nur, wenn es notwendig ist.

Ein kleiner Trick verbessert die Situation: Wenn der Sattel etwas tiefer eingestellt wird, kommt man schneller mit den Füßen zum Boden. So kann man im Notfall instinktiv nachhelfen. Weitere Probleme ergeben sich, wenn das Innenleben der Zahnkränze am Hinterrad einfriert. Feuchtigkeit dringt in die Radnabe ein, wo die Sperrklinken des Rückwärts-Freilaufs sitzen. Festsitzende Sperrklinken führen oft zu ungewolltem Vortrieb und Schwierigkeiten beim Treten. Ruhe bewahren und Warten auf das Greifen dieser Teile ist hier wichtig.

Hinweise für eine warme und trockene Fahrt


Ein warmer Sattel ist bedeutsam. Ein Schaffell-Überzug oder einer mit Gummizug bewähren sich als lohnenswerte Anschaffungen. So bleibt man warm und trocken. Nach der Tour kann man den Bezug einfach mit nach drinnen nehmen.

Warme Kleidung ist eine Grundvoraussetzung für das Radfahren im Winter. Eine lange Unterhose kann Wunder wirken. Kombiniere dies mit festen Winterschuhen, mehreren Paar Strümpfe, einer Mütze, einem Helm und Handschuhen. Zudem schützt eine Schutzbrille die Augen vor Wind und Schnee, die Tränen in die Augen treiben können.

Die Wahl der Handschuhe ist oft eine Herausforderung. Während Fäustlinge zu ungelenk sind, können Fingerlinge schnell kalt werden. Zwei-Finger-Handschuhe aus dem Fahrradladen stellen eine hervorragende Lösung dar. Neben warmer Kleidung ist auch der Schutz der Haut ein wichtiger Punkt. Eine dicke Fettcreme bewahrt die Haut vor den schädlichen Einflüssen von Kälte und Wind.

Radeln im Winter: Wichtige Infos


In Deutschland gilt eine sogenannte „Radwegbenutzungspflicht“. Das bedeutet: Ist ein Radweg vorhanden und mit einem blauen Radwegschild gekennzeichnet, muss dieser auch benutzt werden. Es gibt allerdings Ausnahmen, etwa wenn Schnee liegt und das Radfahren auf dem Radweg unzumutbar ist.

Wichtig ist auch die Beleuchtung. Seit 2017 ist es nicht mehr notwendig, Fahrräder mit einem Dynamo für die Lampe auszustatten. Allerdings bietet ein Dynamo Vorteile. Leuchten wie zum Anstecken können leicht verloren gehen oder durch leere Akkus unangenehm werden. Ein Nabendynamo im Vorderrad ist zuverlässiger, leichter zu fahren und seltener anfällig für Probleme.

Reflexstreifen auf der Kleidung bieten zusätzliche Sichtbarkeit im Dunkeln. Gutes Schuhwerk ist unabdingbar. Es sorgt dafür, nicht von den Pedalen abzurutschen oder im Schnee ins Straucheln zu geraten. Im Winter sollte man außerdem auf einen anderen Sattel als Gel-Sättel zurückgreifen. Bei Minustemperaturen sinkt der Komfort – der Sattel wird schnell unangenehm hart. Ein warmer Bezug mit Gummizug leistet hierbei wertvolle Dienste.



Der Winter erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Fahrrad und eine sorgfältige Vorbereitung. So kann man sicher durch die frostigen Monate kommen – bereit für Abenteuer und Herausforderungen!