“In drei Jahren sind die Majors DRM-frei.”

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 6. November 2006 .

Schlagworte:
  1. 6. November 2006
    Wer so spricht, ist ein Insider: Peter Jenner, unter anderem Manager von Pink Floyd. Und er äußert nicht seine private Meinung, sondern gibt wieder, was die Chefs der vier Majors auf der “In the City“-Konferenz langsam zu begreifen schienen. Die Zukunft sieht Jenner in Musikflatrates - ohne DRM.

    Bei DRM, denke ich, haben sie kapiert, dass es einfach nicht funktioniert. Die Leute mögen die CDs nicht, sie finden Umghehungsmöglichkeiten, die mögen DRM nicht, sie nutzen die DRM-Dienste nicht, sie nehmen übel, wenn Abodienste gelöscht werden.

    Die Folge: in zwei, drei Jahren werden sich laut Jenner Musikflatrates ohne DRM durchsetzen, da die jetzigen Modelle nicht mehr funktionieren - die Kunden finden auf andere Weise ihre Wunschmusik wie noch vor Jahren, das Prinzip des Probierens vor dem Kauf funktioniere aber nicht, wenn ein Track regulär einen Euro kostet. Wie die technische und rechtliche Umsetzung aussieht, sieht er noch im Unklaren.

    Ich denke, es wäre herrlich, wenn die Regierung alle in einen Raum sperren würden - Industrie, Verbände, Künstler, Musiklabels und die Provider - und ihnen sagt, sie würden erst wieder rausgelassen, wenn das Problem gelöst ist.

    Die Lösung sieht er in Kulturflatrates, die gegen Abogebühr Filesharing legalisieren. Die Abgaben seien notwendig - trotz der harschen Kritik an den unbeweglichen Labels hält Jenner den Ansatz, nicht mehr an der Musik selbst zu verdienen, für unrealistisch.

    Die “Freiheits”-Vertreter wollen uns weismachen, ich müsse nur rausgehen und mehr T-Shirts verkaufen - das ist ein Argument, das ich schlicht als Beleidigung empfinde.

    Trotzdem: man will ihm wünschen, eine zutreffende Prognose gestellt zu haben.


    quelle: Wir haben bezahlt
     
  2. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.