Wasser als treibende Kraft hinter dem neuen Speichersystem
Das Kernstück der Technologie von BaroMar nutzt Wasser, um die Arbeit zu verrichten. Eine Besonderheit des Systems ist seine Fähigkeit, Energie effizient zu speichern und freizusetzen – eine wesentliche Voraussetzung, um die Schwankungen in der Energieversorgung, die durch erneuerbare Quellen wie Sonne und Wind entstehen, auszugleichen.
Die Herausforderungen der zukünftigen Energienetze
Die Energiezukunft sieht komplex aus. Solarenergie und Windkraft werden, wann immer möglich, Strom liefern. Allerdings entspricht dieses Angebot nicht immer der Nachfrage. Energiespeicherlösungen, die über unterschiedliche Zeiträume hinweg operieren können, sind daher unabdingbar. Einige Systeme werden tägliche Spitzen glätten, während andere über Tage bis Wochen hinweg die Energieversorgung sichern müssen, besonders wenn schlechtes Wetter die Solarenergieerzeugung beeinträchtigt.
Langzeitspeicherung als Lösung für saisonale Defizite
BaroMar hat es sich zum Ziel gesetzt, gerade den Bereich der Langzeitspeicherung anzugehen. Diese soll Elektronen über den Winter speichern, wenn eine saisonale Flaute in der Solarenergieproduktion herrscht, die durch Windkraft nicht ausgeglichen werden kann.
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Komprimierte Luft als Energiespeicher
Das Prinzip der von BaroMar genutzten Technik basiert auf komprimierter Luftspeicherung (CAES). Dabei wird überschüssige Energie verwendet, um Kompressoren anzutreiben, die wiederum Luft in Tanks mit hohem Druck pumpen. Diese Energie kann später durch eine Turbine, die einen Generator antreibt, wieder freigesetzt werden. BaroMar behauptet: seine Methode sei längerfristig kostengünstiger als herkömmliche Systeme.
Die unkonventionelle Methode: Speicherung unter Wasser
BaroMar plant, seine Anlagen in Küstennähe mit Zugang zu tiefem Wasser zu platzieren. Anstatt teure Hochdrucktanks zu verwenden, nutzt BaroMar den Wasserdruck, um komprimierte Luft in kostengünstigeren Behältern zu speichern. Diese bestehen aus großen, robusten Beton- und Stahltanks, beschwert mit Steinen, um sie in Tiefen zwischen 200 und 700 Metern zu halten.
Ein einfaches und effizientes Wiedergewinnungssystem
Wenn es Zeit ist, die Energie zurückzugewinnen, strömt die Luft durch Schläuche zurück an die Oberfläche in ein Wärmerückgewinnungssystem und treibt dann eine Turbine an, die einen Generator betreibt. Wasser strömt dann wieder in die Tanks und der Zyklus beginnt von neuem.
Pilotprojekt in Zypern zeigt vielversprechende Effizienz
Gemäß einer Studie von Jacobs (einem Ingenieurberatungsunternehmen) zielt das Pilotprojekt in Zypern auf eine Rundum-Effizienz von etwa 70% ab. Dies entspricht der Effizienz der weltweit größten CAES-Anlage in China und ist eine sehr hohe Effizienz im Vergleich zu traditionellen CAES-Systemen.
Möglicher Kostenvorteil gegenüber Langzeitspeicheroptionen
BaroMar behauptet, dass seine Lösung kostengünstiger sein wird als andere Optionen für die Langzeitspeicherung. Die langlebigen, kostengünstigen Tanks und die geringen bis null Wartungskosten unter Wasser sollen zu einem Levelized Cost of Storage (LCoS) von nur 100 US-Dollar pro MWh führen. Konkurrenztechnologien liegen laut BaroMar näher bei 131 US-Dollar pro MWh.
Design und Herausforderungen unter Wasser
Nach Angaben von Fiachra Ó Cléirigh, Vizepräsident bei Jacobs, erfordert das Projekt umfangreiche geophysikalische, geotechnische und bathymetrische Untersuchungen. Die Gestaltung und Genehmigung der Tanks in großen Tiefen sei eine Herausforderung, die das Team noch meistern muss.
Ausblick und Potenziale der neuen Technologie
Sollte BaroMar seine Versprechungen erfüllen, könnte die Technologie an vielen Küstenstandorten relevant werden, da viele Städte in Küstennähe liegen. Die skalierbaren und kosteneffektiven Lösungen könnten in den neuen erneuerbaren Energienetzen eine wichtige Rolle spielen. Wir bleiben gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Projekts.