Denn wenn Menschen in Zeiten des Abschwungs auf ihre Ersparnisse zurückgreifen, könnte dies die Wirtschaft entscheidend ankurbeln. Das Problem: Gerade in Krisenzeiten halten die Menschen es vor, ihr Geld zusammenzuhalten. Eine mögliche Lösung wäre daher die Einführung von Strafgebühren auf Guthaben der Bank. Dies soll Investitionen anregen. In diesem Fall gibt es jedoch ein Problem: Die Kunden könnten das Geld auch einfach abheben und als Bargeld unter ihrem Kopfkissen horten oder es als Guthaben auf online Bezahldiensten lagern. Auch Kryptowährungen würden so attraktiv werden. Auch die Glücksspielbranche würde davon Profitieren, gerade in Krisenzeiten ist Glücksspiel ein bliebter Zeitvertreib, wenn man ohnehin sein Erspartes verliert, nur weil es auf der Bank liegt. Eher erhofft sich der IWF das mehr Privatleute sich an Unternehmen beteiligen und Aktien kaufen, doch viele schätzen das komplexe Risiko im globalen Handel falsch ein.
-
So könnte auf viele Weisen der Negativzins relativ leicht untergraben werden, zudem führt das zu einem ernsten Problem bei Banken, welche Kapital verlieren mit dem sie Arbeiten müssen. Daher entwickelte die Studie eine Idee: Die Strafgebühr könnte einfach auch beim Geldabheben erhoben werden. Das würde die Verwendung von Bargeld noch weiter reduzieren, was wohl auch im Interesse der Politik liegt um Geldwäsche zu verhindern.
Wenn jemand also 500 Euro vom Automaten abheben möchten, würde er z.B. nur 485 Euro ausgezahlt bekommen. Technisch würde das natürlich anders ablaufen, der Geldautomat gibt den Wunschbetrag vollständig ab, zieht aber vom Restbetrag am Konto die Gebühren ab. Dies ist bereits teilweise der Fall, wenn ein Geldautomat einer anderen Bank verwendet wird. Dem Notfallplan des IWF zufolge könnte sich niemand dieser Strafgebühr entziehen. Aus rein technischer Sicht ist die Umsetzung nach Angaben der Studienverfasser nicht schwierig: Die Mandate (Berechtigung) der Zentralbank reichen fast aus um dies durchzusetzen. Allerdings bleibt eine Schwierigkeit unberücksichtigt: Die Maßnahme würde den Sparer kaum gefallen und würde auf die eigentlich nur indirekt beteiligte Politik zurückfallen, welche dann fälschlicherweise als "Verantwortliche" da steht.
Auch wenn es sich hier nur um beauftragte Studien handelt, es zeigt, das im Hintergrund schon an der nächsten Krisenlösung gearbeitet wird obwohl die vorherige noch nicht mal überstanden ist. Eine Realisierung das ein endloses Wachstum in erwarteter oder "spekulierter" weise nicht weiter gehen kann, wird weitgehend verdrängt. Alleine schon aufgrund der begrenzten Umweltressourcen und dem Klimawandel müsste klar sein, dass ein Wachstum auf dem Konsum wie er heute ist seine Grenze erreicht hat. Das bisherige System welches ein solches Wachstum verlangt, steht am Scheideweg und trifft auf Ratlosigkeit auf allen Ebenen.