Ja zu Erziehungscamps - aber ohne Drill

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von BamSteve, 3. Januar 2008 .

  1. 3. Januar 2008
    Essen. Erziehung für junge Straftäter – aber bitte ohne militärischen Drill. In der Diskussion um die Erziehungscamps in Nordrhein-Westfalen scheinen CDU und FDP jetzt doch noch eine gemeinsame Linie zu finden.

    Gemeinsam Sport treiben, für die Gruppe kochen, Verantwortung für andere übernehmen – aber alles bitte ohne Zwang. So stellt FDP-Landtagsabgeordneter Dr. Robert Orth sich eine Form des Erziehungscamps für Nordrhein-Westfalen vor: „Wenn wir wollen, dass die Jugendlichen für ihr Leben Verantwortung übernehmen und selbstständig werden, können wir sie nicht zwingen, die Einrichtungen zu besuchen.“

    FDP: Kein militärischer Drill

    Dem Thema „Erziehungscamps“ möchte sich die FDP in NRW nicht verschließen, auch wenn Landtagsabgeordneter Dr. Robert Orth keinen dringenden Bedarf sieht. CDU und FDP scheinen damit einem Konsens näher zu kommen, nachdem sich die Liberalen in der Streitfrage um die Camps bislang skeptisch zeigten. „Was wir allerdings strikt ablehnen, ist der militärische Drill nach dem Vorbild einiger amerikanischer Einrichtungen“, betont Dr. Robert Orth.

    Das sieht die CDU in Nordrhein-Westfalen ähnlich. „Es gibt ja schon einige positive Beispiele von denen wir lernen können“, erklärt Thomas Breuer, Sprecher der CDU in NRW.

    Sport als Ventil für Aggressionen

    Ein Projekt mit Vorbildfunktion ist für die CDU das Trainingscamp von Ex-Bundesligaboxer Kannenberg in Diemelstadt. Hier sollen jugendliche Straftäter Regeln, Grenzen und Disziplin lernen, aber auch Wärme und Geborgenheit erfahren. Sport dient den Jungen dabei als Ventil für ihre Aggressionen. „Wir werden uns die Projekte anschauen und sehen, wie wir aus den Erfahrungen profitieren können“, erklärt Thomas Breuer. An Drill-Lager nach US-amerikanischem Vorbild denke die CDU aber nicht.

    Die Einrichtung von Erziehungscamps ist aus Sicht der CDU in NRW ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Gewaltkriminalität. „Wir haben eindeutig einen Nachholbedarf. Die Instrumente, die momentan zur Verfügung stehen, reichen nicht aus“, betont CDU-Sprecher Breuer.

    Keine konkreten Pläne

    Konkrete Pläne für die Einrichtung von Erziehungscamps in Nordrhein-Westfalen gibt es momentan allerdings nicht. Das bestätigten CDU und FDP sowie das Landesjustizministerium.


    Quelle:http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/2008/1/2/news-13697128/detail.html
     
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