Die Jeansjacke ist wieder da oder war sie gar nicht weg? Jeansjacken sind für die meisten Menschen eine Art Lebensentwurf, sie sind die Jacken der ewigen Träumer und sie sehen besonders gut an Männern aus. Aber das ist auch nur gefühlt so, denn seien wir doch mal ehrlich, nur im Film sehen Jeansjacken bei träumenden Männer mit weidwundem Blick richtig gut aus. James Dean zum Beispiel trug seine Jacke aus Denim wie eine zweite Haut, Heath Ledger auch und niemand hätte gesagt: Mein Gott sieht, der aber peinlich aus!
Als Kleidungsstück nicht zu gebrauchen
Wenn man eine Jeansjacke auf das beschränkt, was sie eigentlich ist, nämlich ein Kleidungsstück, dann kommen sehr schnell Zweifel an der Daseinsberechtigung dieser Jacken auf. Sie sind trotz eines relativ großen Angebotes an Taschen nicht sonderlich funktional, sie sind viel zu dünn, um Wärme zu spenden und sie sehen nur in Dunkelblau halbwegs passabel aus. Kombinieren lassen sich diese Jacken auch nicht sonderlich gut, denn alles, was dazu passt, ist eine Hose in der passenden Farbe oder vielleicht noch eine Hose aus einem etwas gröberen Stoff, die für die Sommermonate viel zu warm ist. Nicht mal eine Schachtel Zigaretten oder ein Smartphone lassen sich in den winzigen Taschen unterbringen, Jeansjacken sind streng genommen ein echter Blender und mehr Schein als Sein.
Machen Jeansjacken jünger?
Auch wenn Jeansjacken furchtbar unpraktisch sind, sie tauchen immer wieder wie ein neuer, alter Stern am Modehimmel auf. Irgendein Designer bringt sie wieder auf den Laufsteg und schon sind die Jacken wieder in aller Munde. Gekauft werden Jacken aus Jeansstoff bevorzugt von Männern, die damit wohl immer noch Freiheit und Abenteuer verbinden. Offenbar hat der unbändige Freiheitsdrang nur in einer Jeansjacke Platz und vor allem etwas ältere Herren fühlen sich mit der Jacke noch mal richtig jung. Wenn man jedoch den Verkaufszahlen Glauben schenken darf, dann sind auch viele Frauen von Jeansjacken begeistert und kombinieren sie zum verträumt-romantischen Sommerkleid mit Streublümchenmuster. Auch das sieht eigentlich nur in französischen Filmen top aus, wenn die Frau im strömenden Regen in eine viel zu große Jacke schlüpft und die Männer im Kino davon träumen, dass es ihre Jacke ist.
Eine Jacke mit langer Geschichte
Auch die schönste Jacke hatte einmal einen wenig glamourösen Start ins Leben, die Jeansjacke macht da keine Ausnahme. Im 19. Jahrhundert entwarf ein junger Mann, der auf der Suche nach einem besseren Leben aus seiner Heimat im unterfränkischen Buttenheim in die USA gekommen war, eine Arbeitshose aus stabilem blauen Baumwollstoff und verkaufte sie an die Goldschürfer im damals noch Wilden Westen. Löb Strauß hieß dieser junge Mann, der sich in Amerika dann Levi Strauss nannte und der schnell erkannte, dass man nicht nur mit Arbeitshosen Geld verdienen kann, sondern auch mit den dazu passenden Jacken. Levi Strauss gilt als der Erfinder der Jeans, die bald auch bei den Cowboys sehr gut ankam. Strauss machte daraus ein Imperium und seine Mode hat die Zeit überdauert.
In jedem Kleiderschrank zu finden
Hand aufs Herz: In welchem Kleiderschrank ist keine Jeansjacke zu finden? Fast überall hängt eine dieser Jacken, selbst dann, wenn sie nicht mehr so richtig passt oder völlig aus der Mode ist. Sie bleibt einfach hängen, weil an ihr vielleicht eine schöne Erinnerung klebt oder weil man die Hoffnung einfach nicht aufgeben will, dass sie doch eines Tages wieder ganz groß rauskommt. Im besten Fall entdeckt sie eines Tages die Tochter im Teenageralter und freut sich über die coole Jacke. Vielleicht wird die Tochter dann aussehen wie einst Sophie Marceau, die wie keine andere eine Jeansjacke tragen konnte und heute vielleicht immer noch tragen kann. Berühmt wurden Jacke und Schauspielerin 1980 mit dem Film „La Boum“. Damals war die Jeansjacke einfach nur blau und heute ist sie „raw denim“, sie hatte einen breiten Kragen, der in den 1970er Jahren modern war und sie wurde mit Druckknöpfen geschlossen, die heute leider total aus der Mode sind. Was machte ausgerechnet diese Jacke so besonders? Sie war zu groß und auch der Tochter wird sie sehr wahrscheinlich zu groß sein, aber genau das ist es, was Jeansjacken noch heute unwiderstehlich macht.
Jeansjacken sind Relikte aus längst vergangenen Zeiten, aber sie haben etwas Mystisches, sie sind nostalgisch und wer sie trägt, der darf sich wieder jung und herrlich frei fühlen.
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Bildquelle: © Depositphotos.com / Dualshock
Jeansjacken - Retro oder einfach nur peinlich?
Kommentare
KleineMaxi
#2 27. Juli 2018
Ich finde Jeansjacken nach wie vor gut und auch nicht peinlich. Wenn sie die richtige Länge haben (wie bei der Frau auf dem Bild) siehts doch prima aus. Dass sie unpraktisch sind, muss man allerdings wahrhaftig zugeben
Empfehlung
SmallLilly
#3 29. November 2018
Na ja, für mich ist das nichts, bin glaube ich auch ein bisschen zu "curvy" dafür. Aber auf alle Fälle finde ich mehrfarbige Jeansjacken in Verbindung mit Stick oder Häkeleinsätzen im Patchwork ganz hübsch anzusehen.
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