#1 12. Oktober 2007 Das Bundeskartellamt will die Partnerschaft der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem Medienunternehmer Leo Kirch bei der Vermarktung von Bundesliga-Rechten untersuchen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erklärte eine Kartellamts-Sprecherin, dass man davon ausgehe, "dass Gemeinschaftsunternehmen von Kirch und DFL bei uns zur Prüfung angemeldet werden". Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten die 36 Profivereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga am Dienstag dem Vorschlag der DFL für ein neues Vermarktungsmodell zugestimmt. Dieses sieht vor, dass die Medienrechte ab der Saison 2009/10 für sechs Jahre von der Kirch-Firma Sirius vermarktet werden. Kirch garantiert der DFL im Gegenzug Einnahmen von durchschnittlich 500 Millionen Euro pro Saison, insgesamt also mindestens drei Milliarden Euro. Bestandteil der Vereinbarung ist zudem die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem Kirch 51 Prozent und die DFL 49 Prozent halten sollen. Dieses Unternehmen soll ein Bundesliga-Live-TV-Programm mit Spielberichten und Interviews produzieren, das dann an Privatsender, Kabelnetz-Betreiber oder auch Mobilfunkunternehmen verkauft wird. Eine solche Neugründung unterliege jedoch der Fusionskontrolle des Bundeskartellamtes, verdeutlichte die Behördensprecherin gegenüber der FAZ. Als problematisch könnte sich vor allem die Beteiligung des Kirch-Unternehmens KF 15 an der EM. Sport Media erweisen, zu der unter anderem die Produktionsfirma Plazamedia und der Sportsender DSF gehören. EM. Sport Media ist wiederum an der Schweizer Highlight Communications AG beteiligt, die über die Tochter TEAM die Rechte an der UEFA Champions League vermarktet. Kirch würde bei der Bundesliga-Vermarktung also auf der Käufer- und auf der Verkäuferseite sitzen, schreibt die FAZ. (pmz/c't) Quelle: Kartellamt will Bundesliga-Deal mit Kirch prüfen | heise online + Multi-Zitat Zitieren