Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von n0b0dy, 22. Juli 2009 .

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  1. 22. Juli 2009
    Tach zusammen. Möchte eure Aufmerksamkeit auf folgenden Artikel lenken, der die Ursachen & Geschichte der Weltwirtschaftskrise analysiert. Und zwar abseits von Personalisierungen oder anderweitig verkürzten Sichtweisen. Bei weitem der beste Artikel den ich bisher gefunden habe. Ist recht viel Text, obwohl er selbst schon eine Zusammenfassung ist. Lohnt sich aber!
    Link: krisö - Google Drive

    Ich kann dem Artikel nur vollkommen zustimmen. Deckt sich auch mit anderen Quellen. Was man noch diskutieren könnte wäre, was für Chancen der "New Green Deal" von Attac, Grünparteien & co hätte. Imho jedenfalls keine langfristigen, weil das Ersetzen der alten fossilen Energieversorung durch die erneuerbaren eher eine Art Strukturwandel und keine völlig neuen Märkte darstellt. Dazu kommt, dass der Umbau ja selbst auf Basis der Mikroelektronik und entsprechenden Rationalisierung vonstatten geht. Außerdem wurde die Weltwirtschaftskrise von 29 nicht durch den New Deal gelöst, sondern eigentlich erst mit dem zweiten Weltkrieg und dem darauf folgenden Fordismus. Es könnte allerdings durch die Illusion dessen durchaus eine kurzlebige neue Spekulationsblase entstehen, wie bspw. die Dotcom-blase.
    Achja bitte erst den Artikel komplett lesen bevor irgendein Unsinn gepostet wird.
     
  2. 14. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    *push
    +update, lesenswerte kommentare zur aktuellen Verharmlosung der Krise:
    Weltwirtschaftskrise - Kein Ende in Sicht
    Verlangsamung der Fallgeschwindigkeit

    Mich würd vorallem die meinung der linken dazu interessieren. :>
     
  3. 14. August 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Dazu muss gesagt werden, dass es weniger Arbeitsplätze für gering gebildete Schichten gibt. Die Nachfrage für hoch und höchstqualifizierte Arbeitskräfte wächst stetig. Es gibt sogar Untersuchungen nachdem jeder Ingeniuer 10 weitere Arbeitsplätze schafft. Es fehlt also nur an "Ideen" bzw "Plänen" die von normalen Arbeitnehmern dann durch Arbeit umgesetzt werden.

    Kann so auch nicht gesagt werden, da man an denn sonst müsste sich 1990 am Graph zur Profitentwicklung eine Wachstumsexplosion zeigen. Hier begannen sich die Osteuropäischen Märkte zu öffnen. Überhaupt kann ich den begriff "gesätigter Markt" nicht nachvollziehen. Denn dann müsste jeder Mensch auf der Welt alles haben was er braucht. Das dem nicht so ist, weiß wohl jedes Kind

    Innovation ist kein einmaliger Ereignis, sondern ein Prozess. Abgesehen davon führen neue Innovationen nicht zwangsläufig zu einem gerigeren Bedarf an Arbeitskraft. (siehe Erfindung des Automobils etc) Es gab nur in den letzten Decaden keine so Umfassenden Neuerfindungen mehr. Dies heißt jedoch nicht, dass dies in Zukunft anhällt. Siehe:

    "Alles was erfunden werden kann, ist erfunden worden" (Charles H. Duell, Patentbeamter 1899)

    Was das anbelangt hat der Autor absolut recht.

    Bild
    {img-src: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29356/29356_2.jpg}
    Bei dieser Grafik würde mich interessieren ob die Zahlen Inflationsbereinigt sind

    Dieser Teilsatz entspricht nicht wirklich der Wahrheit und gehört gestrichen. Die Hartz Gesetze haben andere Hintergründe und dies sollte der Autor auch klarstellen.

    Ein paar Zeilen weiter oben kritisiert er noch das "über die Verhältnisse leben" in den USA und dann kommt sowas. Das ist traurig

    Bild
    {img-src: http://www.streifzuege.org/wp-content/data/konicz_kein-boden_6.gif}

    Das hier sehe ich keinesfalls fatal. Wer sagt denn das allewelt in der Industrie beschäftigt sein muss. In der IT gibt es noch so ne Menge Arbeit zu tun, so viel Entwicklungsarbeit zu leisten, da ist so ein Statistik doch kein Beinbruch. Es wäre nur wichtig für eine hohe Bildung der Masse zu sorgen um diese Arbeitsfelder erschließen zu können.

    Oha jetzt dreht der Autor aber auf. Bisher wirklich gut recherchierter Artikel, sich nun aber in den Kommunismus zu stürzen ist einfach nur lächerlich.

    Anstatt die Masse zu bilden, will er als Ausweg die große alles lösende Revolution? Da wir ein "zu effektives" System haben will er wieder in ein uneffektives zurück?

    Ist Nord Korea jetzt doch die Lösung? Sicher die Menschen dort sind am verhungern, aber ihr ihre Wirtschaft ist auch in der Krise stabil (stabil am Boden)

    Stattdessen ersetzen wir den Krebskranken durch einen körperlich schwer Behinderten, denn seine lage bleibt konstant. Auf die Idee den Krebskranken zu heilen kommt er nicht ^^


    Also zu dem Artikel muss ich sagen er ist zwar zu anfangs gut recherchiert und beschreibt die Ursachen der Krise recht genau, zieht jedoch am Ende die Falschen Schlüsse.

    Der Kapitalismus hat eine ungeheuere Selbstheilungskraft. Es ist eben seine Stärke, dass "Kapitalblasen" platzen und alle die darauf gesetzt haben ihr Geld verlieren.

    Der Kapitalismus ist in der Finanzkrise keineswegs gescheitert. Die Menschen (vorallem Banker und Immobilieninvestoren, aber auch der Teil der US-Bevölkerung der 7 überzogene Kreditkarten hat und mit der 8ten fröhlich shoppen geht) sind am Kapitalismus gescheitert. Denn am Kapitalismuss scheitern die unvernünftigen und uneffektiven.


    Nach deiner Sig zu urteilen willst du die Meinung von gleichgesinnten hören? (Ja ich weiß das Keynes einer der wichtigsten Ökonomen unserer Zeit ist, aber aufgrund der Sig im zusammenhang mit dem von dir geposteten Artikeln lässt mich vermuten, das du eher links bist)

    Dann erklär mal wie der Kommunismus unsere Probleme löst.

    edit:
    In dem Fall habe ich mit meiner Vermutung wohl recht.
     
  4. 14. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Für eine umfassendere Betrachtung irrelevant, insbesondere wenn man bedenkt, dass dieser lächerliche "Boom" per Blase finanziert wurde, die nun geplatzt ist. Siehe:
    http://www.sozialpolitik-aktuell.de/datensammlung/4/ab/abbIV32.pdf
    Für neue Unternehmensgründungen wird es übrigens auch immer schwerer. Dazu Marx:
    "Die Profitrate, d.h. der verhältnismäßige Kapitalzuwachs ist vor allem wichtig für alle neuen, sich selbständig gruppierenden Kapitalableger. Und sobald die Kapitalbildung ausschließlich in die Hände einiger wenigen, fertigen Großkapitale fiele, für die die Masse des Profits die Rate aufwiegt, wäre überhaupt das belebende Feuer der Produktion erloschen... Sie würde einschlummern."
    Gesättigte Märkte heißt eben nicht "alle Bedürfnisse befriedigt", sondern "die Möglichkeiten zur Kapitalakkumulation ausgeschöpft". Das ist ja gerade das absurde, dass es Massen an Reichtum neben unbefriedigten Bedürfnissen gibt, weil sie nicht (mehr) durch das Nadelöhr der Kapitalverwertung hindurch passen.
    Sag das mal den hungernden Kindern in der 3. Welt ins Gesicht. Zur Erinnerung: Jeden Tag sterben bis zu 100.000 Menschen an Hunger, während man Rekordernten einfährt und leicht die doppelte Weltbevölkerung ernähren könnte. Why Hunger? [Youtube]
    Logisch. Kannst dir ja den Mechanismus auch als Prozess denken.
    Genau das ist das Problem. Natürlich gab es bahnbrechende Erfindungen. Vorallem die gesamte Mikroelektronik, IT-Branche, die damit verbundene Vollautomatisierung usw., dessen Potentiale noch lange nicht ausgeschöpft sind. Allerdings hat dieser enorme Schub von Produktivkräften nicht mehr zu einer neuen "langen Welle" (siehe Kondratjew-Zyklus) geführt wie bspw. der Fordismus. Die Produktivkräfte haben einen Stand erreicht, sodass historisch erstmals(!) langfristig mehr wegrationalisiert wird, als durch die Ausdehnung der Märkte kompensiert werden kann.

    Wallerstein beschreibt die Situation mit Hilfe des bereits erwähnten Kondratjew-Zykus:
    "Die Welt kam aus der letzten Kondratjew B-Phase [also einen Abschwung] in 1945, um dann in die stärkste A-Phase [Aufschwung] in der Geschichte des Weltsystems einzutreten. Diese erreichte ihren Höhepunkt 1967-73, und dann begann der erneute Abschwung. Diese B-Phase dauert viel länger als alle früheren B-Phasen und wir befinden uns immer noch in ihr."(Immanuel Wallerstein, siehe hier)

    Der Grund dafür ist, dass der oben beschriebene Kompensationsmechanismus aufgrund der Mikroelektronik nicht mehr funktioniert.
    Was die Hintergründe auch sein mögen. Unbesteitbar ist jedenfalls, dass die Exportindustrie enorm profitiert hat.
    Von einer antikapitalistischen Haltung und der Prognose, dass dieses System nicht in der Lage ist die aktuellen Probleme zu lösen, auf den ideologischen Unfall Nord Korea zu kommen - dessen System eher dem NS ähnelt - ist doch etwas weit hergeholt. Im Sinne von ~ wir gehen ins Warenhaus der Systeme, suchen uns eins aus und uns gehts gut ~ wird das sicher nicht funktionieren. Die Alternative gilt es zu entwickeln und aus den Fehlern des Kapitalismus + Staatskapitalismus (aka Realsozialismus) zu lernen. Ansätze und Ideen gibt es bereits genug, wovon einige sogar schon die Praxis erreichen (Venezuela u.ä.). Zunächst geht es aber darum das Ausmaß der Krise & den Kapitalismus an sich(der eigentlich schon genug Dauerkrise wär) zu verstehen um überhaupt die Notwendigkeit einer radikalen Alternative zu begreifen. Es mag etwas weit hergeholt klingen, aber speziell dieses Zitat von Marx scheint genau in unsere Zeit zu passen:
    "Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen. (…) Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolutionen ein." (MEW 13, S. 9)
    Was die Sache noch verschärft ist Peak Oil und die diversen Ressourcen auf denen alles aufgebaut ist, welche nun aber ziemlich bald versiegen und ohne weiteres auch nicht zu ersetzen sind. Für eine Wirtschaftsordnung die nach ewigem Wachstum strebt keine besonders guten Bedingungen.
    Diese Revolutionen kommen selbstverständlich nicht von selbst und können eben auch reaktionär, regressiv, autoritär o.ä. sein. In Europa erstarken die Rechtspopulisten und in Osteuropa gewinnen Neonazis recht ordentlich an Zulauf. Man denke nur an die Auswirkungen der letzten Weltwirtschaftskrise. Aber noch ist die Zukunft offen...

    /edit: Noch was von Marx:
    "Eine Entwicklung der Produktivkräfte, welche die absolute Anzahl der Arbeiter verminderte, d.h., in der Tat die ganze Nation befähigte, in einem geringern Zeitteil ihre Gesamtproduktion zu vollziehn, würde Revolution herbeiführen, weil sie die Mehrzahl der Bevölkerung außer Kurs setzen würde. Hierin erscheint wieder die spezifische Schranke der kapitalistischen Produktion, und daß sie keineswegs eine absolute Form für die Entwicklung der Produktivkräfte und Erzeugung des Reichtums ist, vielmehr mit dieser auf einem gewissen Punkt in Kollision tritt."
     
  5. 14. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Jetzt ist meinen Argumenten ja ein ganzes Bollwerk an Marx entgegen geschlagen. Marx allerdings als Wahrheit zu verkaufen schlägt schon fast dem Fass den Boden aus.

    Ich mache mir jetzt mal nicht die mühe und suche wissenschaftliche Gegenbeweise zu Marx heraus. Das ist mir jetzt schlichtweg zu dumm.

    Fakt ist doch eins: Die einzig bisher funktionierende Wirtschaftsform ist der Kapitalismus. Trotz aller "Krisen" ist er immer noch erfolgreicher als jede andere Form von Wirtschaftssystem. Und Warum? Weil der Kapitalismus auf einen selbsüchtigen Menschen zugeschnitten ist (und so sind Menschen nunmal). Und weil im Kapitalismus genau wie in der Natur nur der Stärkste überlebt.

    Du schlägst jetzt vor ein "anderes System" zu erfinden. Ich sage dir: Mach es und wir reden darüber warum es nicht funktioniert.

    PS: Ich bin mir sehr wohl darüber bewusst, dass man einen gläubigen Linken genau wie einen gläubigen Rechten mit Argumenten niemals zur Einsicht bringen kann. Es hilft nur sie ihr System 100 Jahre durchziehen zu lassen und dann mal zu sehn was davon übrig geblieben ist. Auf 100 Jahre Armut habe ich aber keinen Bock
     
  6. 14. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Und die Bevölkerung in Afrika hat sich in 20 jahren verdoppelt. Irgendwie komisch?


    Klar

    Kambodscha, Sowjetunion, DDR, großer Sprung nach vorn,..alles war natürlich kein richtiger Sozialismus. Und da es "richtigen" Sozialismus nie gegeben hat, ist es natürlich einfach zu behaupten dieser würde funktionieren.

    Die Naziproblematik in Russland ist schon seit dem Zusammenbruch der SU ein Problem. Geht Hand in Hand mit dem dortigen schweren Alkoholmissbrauch.
     
  7. 15. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Kann ich nichts dafür, dass er Recht hatte. Zumindest bei seinen ökonomiekritischen Texten. Wie wärs mit Argumente prüfen? Klingt es plausibel? Verstehst du was nicht oder soll ich noch was ausführen?
    Funktionierend für was? Für die Bereicherung der Kapitalbesitzer funktioniert er hervorragend. Siehe Vermögensverteilung DE. Mit der bestmöglichen Versorgung der Menschen siehts schon deutlich schlechter aus. Vorallem wenn man vom Eurozentrismus wegkommt. Besonders stabil scheint er auch nicht zu sein. (Krisen am laufenden Band)
    Wieso soll ich das "machen"? Sowas kann nur ein gesellschaftl. Entwicklungsprozess sein. Grundlegende Voraussetzung ist, dass die Menschen sich organisieren und ihr Leben selbst in die Hand nehmen (Räte usw.). Vorgefertigte Pläne passen zum Staatskapitalismus, taugen aber sicht nichts für eine befreite Gesellschaft.
    Dann würd ich an deiner Stelle sofort zum Antikapitalist werden. Genau das blüht uns nämlich wenn wir noch länger an diesem maroden System festhalten.

    @Tobilein:
    Auf liberalfaschistisch & sozialdarwinistischen Unsinn hab ich grad absolut keine Lust, sry. :>
     
  8. 25. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Zum Glück habe ich mein Geld tweilweise konservativ angelegt aber das steht nicht zum Thema.

    Der Kapitalismus ist nicht zu halten und bald werden die Schuldigen gesucht, die Armut steigt fast senkrecht nach oben und keiner weiß wie man dies noch stoppen kann. Wer sich vom sinkenden Schiff noch retten wird sind die Konzerne, die eigentlich an allem Schuld sind. Keine Partei wird den Untergang verhindern können nicht die Linke, CDU, SPD oder sonst irgendeine Partei.

    @n0b0dy - meine Meinung leider hatte ich dich schon woanders deine Beiträge bewertet.
     
  9. 25. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Unsere Aufträge ziehen gerade zum Glück wieder an. Auch in Asien geht es schon wieder ordentlich nach oben.

    Gerade in der dritten Welt hat die Globalisierung unglaublich schnell sehr viele Menschen aus der Armug geholt.
     
  10. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    haha. typisch.
    Die chinesischen zahlen sind unglaubwürdiger als die deutschen und das will was heißen. Japans "erholung" aktuell ist rein staatsdefizitär finanziert und wird sich nicht lange halten lassen. Überhaupt bezieht sich der "Aufstieg" Indiens & Chinas nur auf bestimme Sektoren, die fürs westliche Kapital rentabel sind. Der Großteil darf weiter im Dreck vor sich hin verelenden. Von eigenständiger Entwicklung ist da nichts zu sehen.

    Und in DE wird der Aufprall nach dem Absturz mit dem Anfang vom Aufschwung verwechselt. Vorallem bei den Arbeitslosen steht uns noch einiges bevor.
    btw.:
    Die FAZ (!) schreibt, auch wenn sie trotzdem das Aufschwung Gebrabbel mitmacht, über ein Stillhalteabkommen mit der Industrie das besagt sich bis zur Wahl mit dem Stellenabbau zurückzuhalten.

    Die Krise kann man auch an der Erscheinungsform der "Globalisierung" erkennen. Im Gegensatz zum Kapitalexport des Fordismus sind nun die Märkte weitgehend ausgeschöpft und es handelt sich sogut wie nurnoch um Rationalisierungsinvestitionen. Das globale Kostengefälle wird ausgenutzt und die Betriebswirtschaft zunehmend transnational. Dabei kommen völlig schwachsinnige Sachen heraus. Bspw. dass Produkte über den halben Erdball transportiert werden, die ohne Probleme direkt vor Ort produziert werden könnten. Vorallem ökologisch ein Irrsinn, aber es taugt eben zur Gewinnmaximierung und aus Sicht des Kapitals kann der Rest der Welt ruhig verrecken. Wer durch die Blasenökonomie zu einem gewissen Wohlstand gekommen ist verliert ihn spätestens mit dem Platzen der Blase wieder. Gab ja vor kurzem schon die Meldung dass mittlerweile schonwieder über 1 Mrd hungern. Angesichts der objektiven ökonomischen Möglichkeiten ein reiner Wahnsinn.
     
  11. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    "selbstsüchtig" ist zu negativ konnotiert; es ist nun mal natürlich, dass man als mensch für sich das beste will - ist das etwa verwerflich? der mensch lebt in erster linie nun mal für sich.
     
  12. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Menschen sind zielorientiert. Ob sie diese Ziele gegen andere, mit anderen oder alleine erreichen kommt darauf an wie wir die Gesellschaft organisieren. Auf jeden Fall ist das nichtmal ansatzweise ein Argument langsam in der Barbarei zu versinken und weiter die Umwelt zu zerstören, nur um am Kapitalismus festzuhalten.
     
  13. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    So wie im davor real existierenden Sozialismus?
    Es sind große Teile der Bevölkerung die dort von der Globalisierung profitieren. Die 30% Lohnsteigerung im letzten Jahr spricht ja Bände. In Asien ist auf einmal alles voll mit chinesischen Touristengruppen, die mit gleichem T-Shirt und gleicher Baseballmütze einem Führer mit Megaphon hinterherrennen. Das konnte sich früher kein Mensch leisten.
    Die ganze Küste ist auf einmal so megamodern, die haben Teile Südostasien infrakstrukturell mittlerweile schon überholt. Und der Spaß hat gerade erst begonnen.

    Meine Firma gehört zu einem chinesischen Konzern und unter den größen Firmen der We3lt sind mittlerweile fast nur noch chniesische zu finden? Alles von George Bush gesteuert?

    Ein derartiges stillhalteabkommen, von dem hunderte Firmen wissen müssten ist mir nicht bekannt. Wie konnte das so lange geheimgehalten werden? Hat die Industrie eigentlich kein Interesse daran dass die FDP gewinnt? Die größten politischen Verlierer der Krise sitzen ja links.

    Wer entscheidet wann wo was produziert wird? Wenn ich etwas kaufen wil, lasse ich mir Angebote kommen und kaufe bei gleicher Qualität das Günstigste.

    Kaum jemand wird vom kommendem Wachstum so profitieren wie die dritte Welt. Wir werden im nächsten jahrhundert den Auftieg großer Teile der dritten Welt erleben. Dann erledigt sich das mit dem Kostengefälle ganz von alleine.
     
  14. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Das was die Gigantischen Städte der Küsten in China ausstrahlen ist nur Schein. Auf dem Land hungern Menschen, haben kein Eigentum mit dem sie was ändern könnten. Stehen völlig machtlos zwischen Leben und Tod. Die Export zahlen mögen vielleicht gestiegen sein aber nicht die Lebensqualität der Menschen. Diese Touristen die du siehst, das sind die Menschen die davon Profitieren. Die Zahlen die auf ihrem Bankkonto liegen sind die, die der Öffentlichkeit Präsentiert werden. Der Bauers junge kann davon aber nicht zur Schule gehen.


    Die dritten Welt soll also wunder vollbringen können? Nun, Träumen ist zwar schön und Süß, hilft dem Kapitalismus aber nicht die Slumhütten in Luxusvillen zu verwandeln. Ob´s nun Realität ist oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ein schönes Leben werden die dadurch auch nicht führen. Nicht alle Menschen werten ihr Leben durch die Materialien Dinge.
     
  15. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    es ist doch witzlos, das gegenwärtige system zu verteufeln, ohne auf die grundpfeiler der neuen wirtschaftsordnung, welche sich nach dem endgültigen zusammenbruch des kapitalistischen systems manifestieren soll, einzugehen... mich erinnert die situation, d.h. der glaube an die große veränderung, an das warten gläubiger christen auf die wiederkehr jesu.
     
  16. 26. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    frag die faz, nicht mich oO
    Das glaubst du ernsthaft?
    Um zu verstehen wieso das Blödsinn ist und wieso China keine neue Wirtschaft-s/Supermacht mehr wird, müsste man eben zunächst die marx'sche Krisentheorie verstehen. Mit zunehmender Produktivität & Industrialisierung in den kapitalistischen Zentren wurde es immer schwieriger für andere Staaten dies noch aufzuholen, da sich auf dem Weltmarkt immer das höchste Produktivitätsniveau durchsetzt. Der "Realsozialismus" war der verzweifelte Versuch diese Modernisierung per totalitärer Staatsökonomie nachzuholen.
    "Wir sind hinter den fortgeschrittenen Ländern um 50 bis 100 Jahre zurückgeblieben. Wir müssen diese Distanz in 10 Jahren durchlaufen." (Stalin)
    Die Erfolg der Wirtschaftssonderzonen (allein das Wort Zone sollte aufmerksam machen) in China resultierte aus der Kombination von verlagertem(- eben kein Kapitalexport mehr!-) westlichem High-tech Kapital und Billiglohn, ist aber genauso auf die finanzkapitalistische Defizitkonjunktur angewiesen, da eine gesamtgesellschaftl. Entwicklung wie der Fordismus qua zu hohem Produktivitätsniveau schlicht nicht mehr möglich ist.
    Für die restlichen dritte Welt Länder gilt das sowieso.

    @neger187:
    Nein, es ist sinnlos irgendwelche ausgearbeiteten Konzepte verbreiten zu wollen, wenn die leute noch nichtmal verstanden haben was den Kapitalismus so macht und in welcher gefährlichen Situation wir uns aktuell befinden. Die Grundpfeiler sind jedoch relativ klar:
    Und zwar die bewusste gesellschaftl. Planung (etwa per Räte + Internet) und die Entwicklung von kooperativen Produktionsstrukturen auf Basis von Gemeingütern bzw. direkt vergesellschafteten Produktionsmitteln und Selbstorganisation auf allen Ebenen. Dann hätten die Menschen endlich ihre Verhältnisse unter Kontrolle und könnten auch über den Einsatz von knappen Ressourcen frei unter Gesichtspunkten der Vernunft entscheiden anstatt diese den Profitinteressen der großen Konzerne und dem verselbstständigten Wachstumszwang des Kapitals zu unterwerfen.
     
  17. 29. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    *push + zwei Hinweise:
    Am Zeitschriftenladen gibts aktuell Zeit-geschichte mit Karl Marx "Der Prophet der Krisen" als Thema.
    (~5€ glaub ich) Für eine bürgerliche Zeitschrift recht ausgewogene Artikel. Kaufempfehlung an dieser Stelle.
    ZEIT Geschichte | Magazin | ZEIT ONLINE

    und hier ein guter Kommentar wieso die angebliche "Gier" der Manager keine Ursache der Krise sein kann:
    Weiter gehts hier:
    http://www.dnews.de/monopoly/26533/krise-und-sundenbocke-die-gier.html

    Der Blog ist auch ansonsten sehr zu empfehlen. Bspw. wird im neusten Beitrag das liberale Märchen widerlegt der Staat gebe zuviel für Subventionen aus.
     
  18. 29. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    es ist nicht alles nur Schein. Die Wanderarbeiter vom Land haben pro Jahr ca. 30% Lohnsteigerungen zu verzeichnen, weil an der Küste Arbeitskräfte händeringend gesucht werden.

    In den Jahren des sozialismusw, hat es außer große Hungersnöte nicht viel gegeben. Das wird jetzt aufgeholt.

    Ja, weil ich es schon in verschiedenen Ländern mitterlebt habe. Früher war Armut nix zu essen zu haben, heute ist rmut wenn man kein Moped oder die neueste Handykamera hat. Der Vortschrit in den letzten 10-15 Jahren war vor allem in Asien brutal.
    Das Afrika nicht ganz mitkommt (wird sich die nächsten 10 Jahre auch ändern) liegt viel mehr an den dort Herrschenden, sowie an der persönlichen Einstellung der Menschen zur Arbeit.
    Wenn man Chinesen die Wahl zwischen Hartz 4 und Arbeit bei 10% höherer Entlohnung anbieten würde, dann wählt er die Arbeit. Einem Kenianer kann man das 10fache zahlen als das was er bei Hartz 4 bekommen würde, dann rührt er immer noch keinen Finger.
     
  19. 30. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    So kann man das natürlich auch sehen und einen Kollaps als Selbstheilung bezeichnen, aber für mich ist ein System das alle 60 bis 70 Jahre niedergerissen werden muss alles andere als funktionierend.

    Stimmt, und das ist leider die "Normalbevölkerung". Außer dem ein oder anderen Millionär, der sich vor einen Zug wirft passiert ja nichts Großartiges, fragt sich nur, wer unter den Entlassungen und Kürzungen zu leiden hat.


    Dieses System mit pseudophilosophischem Gerede begründen zu wollen ist Unsinn und zeigt nur, dass man nichts über die Hintergründe erfahren will. "Man kann es ja sowieso nicht ändern".
    Nur dann erübrigt sich auch die ganze Diskussion.


    Man müsste nicht einmal den Kapitalismus abschaffen, zumindest nicht völlig, denn das Problem liegt in unserem Finanzsystem, welches durch Zinsen bestimmt wird und ein exponentielles Wirtschaftswachstum fordert. Dass dies auf die Dauer nur schief gehen kann, ist kein Wunder.
    Und wo wir gerade bei Fordismus waren, mal ein schönes Zitat von Henry Ford:
    "It is well enough that people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning."

    Ich würde jetzt gerne weiter darauf eingehen, aber leider ist das Ganze relativ komplex und mit einem größeren Zeitaufwand verbunden und da gerade Wahlen sind, muss ich noch meine Stimme ungültig machen.
    Dennoch will ich hier mal ein Video dalassen, welches ich vor kurzem entdeckt habe.
    Ich habe es selbst noch nicht bis zum Ende schauen können, aber die Problematik unseres Finanzsystems wird dort recht verständlich dargestellt, soweit ich das beurteilen kann:

    Crashkurs Geld/Finanzsystem und Recht - Andreas Clauss - Dailymotion-Video
     
  20. 30. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Finds ja schön, dass du recht kritisch bist, aber wie im Anfangsartikel gezeigt liegt der Kern des Problems eben nicht im Finanzsystem, sondern in der sog. Realwirtschaft.
    Mir fällt auf, dass ich die ausführliche Version noch gar nicht verlinkt habe. Sind 3 Teile, aber echt gut zu lesen und verständlich geschrieben.
    Kurze Geschichte der Weltwirtschaftskrise:
    Teil1
    Teil2
    Teil3

    Dein verlinktes Video hab ich vor kurzem schonmal kommentiert:
    Wer mal in einschlägige rechte Foren schaut wird sehen wie wichtig dort diese "neuen" Verschwörungstheorien sind. Das arme Deutschland wird von den USA und vom internationalen Finanzjudentum ausgebeutet usw.
     
  21. 30. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    würde mich mal interessieren, wen genau das wirklich interessiert?
    die meisten heucheln doch meistens nur interesse vor, im alltag jedoch denken sie keine sekunde an irgendwelche menschen, die verhungern.
    es ist wohl schicksal und ein wenig pech, dass es nunmal so ist für diese armen menschen....

    ehrlich gesagt interessiert es mich kein bischen, wie es irgendwelchen menschen irgendwo geht und ich wette es gibt eine sehr große anzahl an personen, hier in deutschland und im rr, die es ebenso uninteressant finden.
     
  22. 30. August 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Wieso sollte man im Alltag an sowas denken? Die meisten würden wohl sagen, sie hätten genug eigene Probleme. Die Medien leisten diesbzgl. auch ganze Arbeit. Über jeden kleinsten Anschlag wird berichtet, aber die größte Massenvernichtung überhaupt wird verschwiegen. Es gibt trotzdem ne Menge Leute die spenden usw. Gut findet dieses Elend wohl keiner. Allerdings ist Betroffenheit oder mit Spenden sein Gewissen beruhigen eben was anderes als die Ursache anzugehen.
    "think global, act local"
     
  23. 2. September 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Geht man hiervon aus:
    , dann liegt es auf der Hand, dass Unternehmen durch immer weniger personale Arbeitseinsätze immer höheren Umsatz und ergo auch immer größeren Gewinn (da die Lohnkosten langfristig aufs Minimalste schwinden) erzielen.
    Auf der anderen Seite gehen die einst arbeitenden bzw. produzierenden Personen aus diesen automatisierbaren Bereichen immer leerer aus.
    Dies scheint laut Text die Ursache der Finanzkrise zu sein, welche gerade in den USA durch die horrenden Finanzspekulationen kompensiert werden konnten. Zumindest offiziell bis zum 8.9.08!

    Nimmt man nun noch die Tatsache hinzu, dass durch den Schritt der Automatisierung einfache(re) Arbeiten wegfallen UND die Tatsache, dass es (sofern man Menschen nicht klonen darf) IMMER Personen höherer und niedrigerer Intelligenz geben wird, welche genetisch vorprogrammiert ist, dann kann man, da eben stringent hieraus sich ergebend nichts anderes möglich erscheint, nicht alle Personen in den Bereichen einsetzen, welche gut ausgebildet sein müssen und diese bleiben "übrig".

    Auf diesem Hintergrund ist die Lösung doch einfach eine Umleitung des Gewinns einzelner Unternehmen zugunsten der restlichen Personen, die - argumentiert man gerechtigkeitstheoretisch - ohne diese Umverteilung schlicht und einfach auf kurz oder lang nicht an diesem Prozess gleichermaßen wohlstandssteigernd teilhaben können.
    Praktisch umgesetzt hieße das, dass man - so wie es die Tertiärisierung im Grunde auch vorsieht - den vermehrt einzeln erwirtschafteten Gewinn dem Staate zukommen lässt und dieser dadurch Dienstleistungsberufe (welche keine Waren produzieren) finanzierbar werden lässt. Hierdurch gibt es zum einen Arbeitsplätze für die geringerqualifizierten Personen und somit Wohlstand auch für sie.
    Zum anderen ermöglichen diese den besserqualifizierten Personen ebenso einen größeren Wohlstand, da sie erst diese Dienstleistungen ermöglichen und ihnen diese aushändigen können.
    Somit wären alle Parteien beschäftigt, der Wohlstand würde wachsen und durch weiter fortschreitende Automatisierung käme zwangsläufig eine Reduzierung der notwendigen Arbeitszeit auf uns zu, welche überdies hinaus jedweder Person ein zeitlich immer größer werdendes Kontingent an Freizeit ermöglichte.
    Dieses wiederum dürfte jedoch nicht vorrangig dem Konsum sondern der weiteren kritischen, reflexiven Bildung und Diskussion gewidmet werden, damit auch der Geist wächst!

    Oder habe ich etwas übersehen?

    Greetingz

    Timo
     
  24. 2. September 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Nunja an sich ist der Fall der Profitrate kein wirkliches Problem für das Kapital. Es ist zwar ärgerlich, führt aber eigentlich nur zur Monopolisierung, weil die Vorrauskosten qua Produktivität immer höher werden. Die Entstehung der Aktiengesellschaft hat damit übrigens auch zu tun.
    Produktivitätssteigerungen sind an sich für den Kapitalismus auch kein Beinbruch, da auch die Produkte billiger werden und somit eine "innere Expansion" in Gang kommt. Leute werden wegrationalisiert, aber durch billigere Produkte und einhergehende Ausweitung der Märkte, können wieder mehr Menschen in die Verwertung hineingezogen werden. So war das immer in den Properitätsphasen des Kaptialismus und in der vwl gibts afaik auch ein Gesetz dazu. Ein immer gültiges Gesetz ist aber aber gerade nicht. Nun kommen die "langen Wellen" ins Spiel:

    "Einer Periode des Aufschwungs (Phase-A), folgt eine Zeit des Abschwungs (Phase-B), in der Produktivitätssteigerungen die Massenbeschäftigung in diesen Schlüsselindustrien wieder sinken lassen. Seit Anbeginn der Industrialisierung hätten wir es also mit Meta-Zyklen zu tun, die jeweils auf dem Ausbau Textilindustrie und später der Schwerindustrie, der Elektro- oder Chemieindustrie fußen - oder eben mit Massenmotorisierung verbunden sind, wie bis in die 70er hinein im „Goldenen Zeitalter“ des Kapitalismus. Sobald durch fortschreitende technische Entwicklung die Massenbeschäftigung in einem älteren Sektor nachließ, entstanden durch denselben wissenschaftlich-technischen Fortschritt neue Industriezweige, die die „überschüssige“ Arbeitskraft aufnahmen."

    Diese Übergänge waren gezeichnet von "Durchsetzungskrisen" und Spekulationen wie wir es heute auch wieder erleben. Allerdings eben immer nur für relativ kurze Zeit, bis die neuen Industriezweige sich etabliert hatten. Dann hatte das Kapital wieder Anlagemöglichkeiten, innere Expansion, steigende Löhne usw. - für kapitalistische Verhältnisse also alles "gut" - Der Klassiker dafür schlechthin war der Fordismus. Die Rationalisierungen der Mikroelektronik seit den 70er, 80er Jahren bilden im Vergleich zu früher jedoch keine neue Schlüsselindustrie mehr, sondern erfassen sogut wie alle Bereiche der Produktion, mittlerweile selbst die Dienstleistungen. Die Verbilligung der Produkte funktioniert zwar immernoch.

    "Doch diesmal geht die Rechnung nicht auf. In den neuen Hightech-Branchen entstehen weit weniger Arbeitsplätze, als in den "alten" Industrien obsolet werden. Dem Massenheer der Industriearbeiterschaft folgt keines aus Programmierern, Informatikern oder Web-Designern."
    Selbst wenn es genügend qualifizierte Menschen gäbe, sie werden einfach nicht mehr gebraucht. Jedenfalls im Kapitalismus nicht.

    "Die Welt kam aus der letzten Kondratjew B-Phase [also einen Abschwung, T.K.] in 1945, um dann in die stärkste A-Phase [Aufschwung, T.K.] in der Geschichte des Weltsystems einzutreten. Diese erreichte ihren Höhepunkt 1967-73, und dann begann der erneute Abschwung. Diese B-Phase dauert viel länger als alle früheren B-Phasen und wir befinden uns immer noch in ihr. "
    Siehe: Explosionsartige Ausweitung der Finanzmärkte in der Clinton-Ära | Telepolis

    Daran ist der Keynesianismus gescheitert und nun auch der Neoliberalismus. Eine radikale Umverteilung wär zwar super, nur leider ziemlich schwer umzusetzen und das Problem würde sich auf höherer Ebene nur wieder reproduzieren, weil einfach keine neue Massenbeschäftigung in Sicht ist. Das müsste alles mehr und mehr der Staat übernehmen und ob eine neue DDR-Light so wünschenswert wäre ist zumindest für mich äußerst fraglich. Festzuhalten ist auch, dass die Produktivität & Vollautomatisierung ja noch lange nicht zu Ende ist. Soweit zumindest meine Sicht der Dinge.

    Mein Krisenlösungsprogramm: Kurzfristig ist erweiterte Staatstätigkeit immanent betrachtet wohl unvermeidbar. Allerdings heißt mehr Staat auch mehr Bürokratie & mehr autoritäre Strukturen. Das könnte man abfedern, indem man die Unternehmen unter Kontrolle der Beschäftigten stellt. Wenn der Staat das nicht will: Generalstreiks + Betriebsbesetzungen.
    Wobei man das natürlich auch sofort machen könnte.
    Die gemeinsame Kontrolle der Produktion von unten könnte dann langfristig zu einem rationalen Wirtschaftssystem führen ohne Expansionszwang & Enfremdung. Die Entwicklung in Venezuela geht ja schon in diese Richtung.
     
  25. 2. September 2009
    AW: Kein Boden in Sicht! - Weltwirtschaftskrise

    Soll heißen, dass du dich bei deiner Argumentation auf die Kritische Theorie stützt und ebenso von zwei metaphysischen Grundsätzen ausgehst:
    Erstens:
    Eine bessere Welt als die gegenwärtige ist möglich und praktisch jederzeit einzurichten; diese Welt kann ih ihrem utopischen Entwurf allerdings nur negativ gefasst werden, da sie sich an grundsätzlich anderen Strukturen orientieren muss als an den in der gegebenen Weltordnung herschenden.
    Zweitens:
    Diese Weltordnung ist in iherer Totalität zu verändern, das heißt als Ganzes aufzuheben. Das gegenwärtige System kann nicht humanisiert werden; die kapitalistische Moderne, das zeigt die historische Erfahrung, ist gescheitert und jede Reform befördert die strukturelle Unmenschlichkeit dieser Ordnung.

    Oder irre ich mich?

    Greetingz

    Timo
     
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