Kfz-Gewerbe droht Streikwelle

Dieses Thema im Forum "Auto & Motorrad" wurde erstellt von -sniper-, 27. Dezember 2007 .

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  1. 27. Dezember 2007
    In den Kfz-Werkstätten droht bundesweit ein Großkonflikt zwischen den Arbeitgeberverbänden und der IG Metall. Kurz vor Weihnachten kündigte der bayerische Landungsinnungsverband alle Tarifverträge mit der Gewerkschaft.

    Arbeitgeber kündigen Manteltarifverträge
    Zuvor hatten bereits die Arbeitgeberverbände anderer Bezirke die Verträge storniert. IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer nannte die Kündigung ein "Weihnachtsgeschenk der übelsten Sorte": "Wenn uns der Fehdehandschuh hingeworfen wird, werden wir ihn aufnehmen und den Konflikt führen." Außer Bayern haben Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein im Laufe dieses Jahres die Manteltarifverträge gekündigt. Sie laufen damit, je nach Vertrag, Ende Februar oder Ende März aus. Damit wird nicht nur über mehr Lohn, sondern auch über Arbeitszeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und andere grundsätzliche Fragen gestritten. Hinzu kommt, dass mehrere Innungsverbände nicht mehr als Arbeitgeberverband fungieren wollen.

    Huber: In der Kfz-Branche "geht es um alles"
    Für die IG Metall wird der Konflikt in der Branche, die bundesweit 470.000 Beschäftigte hat, damit zu einer der wichtigsten Auseinandersetzungen im Jahr 2008. In der Kfz-Branche "geht es um alles", hatte der erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, bereits Anfang November erklärt. "Wenn die Arbeitgeber ihre Politik nicht aufgeben, dann werden wir im Kfz-Handwerk eine Tarifauseinandersetzung führen, die sich gewaschen hat. Wir müssen das dann tun", sagte er.

    Alter Tarifvertrag gilt nicht für neue Mitarbeiter
    Die Arbeitgeber wollen in den kommenden Verhandlungen insbesondere mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit erreichen. So fordert der Innungsverband in Nordrhein-Westfalen die 40-Stunden-Woche. Bislang gilt dort für jüngere Arbeitnehmer die 36,5-Stunden-Woche und ab 55 die 35-Stunden-Woche. Zudem soll es zwei Urlaubstage weniger geben, weniger Zuschläge und weniger Urlaubsgeld. In Bayern sind die Forderungen ähnlich. Bei Kündigung der Manteltarifverträge gilt die Nachwirkung: Solange kein neuer Tarifvertrag geschlossen wurde, gilt der alte Vertrag weiter - allerdings nur für die bisherigen Mitarbeiter. Neu Eingestellte genießen den Schutz des alten Tarifvertrags nicht mehr.

    "Arbeitgeber auf Crashkurs"
    Die Innungen in mehreren Bezirken wollen zudem die Tarifhoheit aufgeben. "Damit verliert die IG Metall den Tarifpartner", heißt es in einer Erklärung der bayerischen Gewerkschaftsvertretung. "Ohne Verhandlungspartner auf der Arbeitgeberseite gibt es keinen Flächentarifvertrag." Stattdessen sollen offensichtlich, wie bereits in Ostdeutschland üblich, Tarifgemeinschaften gebildet werden. Betriebe, die dieser Gemeinschaft nicht beitreten, wären nicht in der Tarifbindung oder müssten Haustarifverträge schließen. "Die Arbeitgeber befinden sich auf Crashkurs", sagte Neugebauer.


    IG Metall will fünf Prozent mehr Lohn
    In Nordrhein-Westfalen hatte die Innung bereits im April 2007 damit gedroht, die Tarifhoheit aufzugeben. Mit Warnstreiks zwang die IG Metall Betriebe und Innung hier dazu, weiter für einen Flächentarifvertrag für die 85.000 Beschäftigten zu verhandeln. Trotzdem wurde der Manteltarifvertrag gekündigt. Die IG Metall setzte dem eine Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn entgegen und verlangte ein Wiedereinsetzen des Manteltarifvertrags.

    Quelle: http://wirtschaft.t-online.de/c/13/82/32/76/13823276.html
     
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