Die berühmten rosa und weißen Blüten sind im Frühjahr für etwa zwei Wochen sichtbar - ein Phänomen, das Touristen aus der ganzen Welt in Japan bewundern. (Bekannt auch als Kirschblütenfest - Hanami)
Umso kurioser aber, dass mehr als 300 Menschen in diesem Oktober Kirschblüten in ihrer Nachbarschaft gemeldet haben, berichtet die meteorologische Gesellschaft Weathernews.
Die Bäume sind genau ein halbes Jahr zu früh dran, doch das stört sie aktuell noch nicht, immerhin ist es auch warm und sonnig. Eine Ursache oder mehrere muss es dennoch geben, welche das Rätsel lösen.
Experten sagen, dass eine Reihe von Taifunen zu diesem Phänomen beigetragen haben könnte.
"Das ist in der Vergangenheit passiert, aber ich kann mich nicht erinnern, etwas von dieser Größenordnung gesehen zu haben", sagte Hiroyuki Wada, ein Baumdoktor des japanischen Blumenverbandes gegenüber dem lokalen Händler NHK.
Herr Wada sagte, dass die Blätter der Kirschbäume normalerweise ein Hormon freisetzen, das die Blütenknospen daran hindert, zu wachsen.
Aber dieses Jahr führten starke Taifune dazu, dass Bäume ihre Blätter verloren haben - was möglicherweise das überraschende Aussehen erklären könnte. Er fügte auch hinzu, dass wärmere Temperaturen nach den Stürmen die Pflanzen in die Blüte hätten bringen können.
Die Knospen, die jetzt geblüht haben, werden nächstes Jahr nicht wieder blühen. Herr Wada fügte jedoch hinzu, dass dies eine "minimale" Auswirkung auf die Sakura-Saison im nächsten Jahr haben werde.
Japan wurde in diesem Jahr von einer Reihe von heftigen Taifunen getroffen, darunter der Taifun Jebi - der stärkste Sturm, der Japan in einem Vierteljahrhundert heimsuchte. Taifun Jebi tötete mindestens 10 Menschen und verursachte weitverbreitete Zerstörung. Die zunehmende Stärke dieser Unwetter ist auf die höhere Temperatur zurück zu führen also letztendlich auf den Klimawandel. Somit ist die Vermutung, dass die "misteriöse Kirschblüte" durch die Erderwärmung verursacht wurde, über Umwege, richtig.
Quelle: Japan's cherry blossoms in surprise bloom