Kochs Kriegserklärung an die Jugend

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Jann3mann, 12. Mai 2010 .

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  1. 14. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Ach leute, eigentlich braucht man da gar nicht zu diskutieren, wir reden hier von Roland Koch...Populist und Dummschwätzer. Der Mann hat nie was vernünftiges errreicht und wird auch nie was vernünftiges erreichen.

    Zum Thema: Schulen fehlt oft Geld an allen Ecken und enden, aber meistens wird das Geld einfach nur falsch eingesetzt.
    Statt in bessere Ausbildung der Lehrer, oder besseres Lehrmaterial zu inverstieren, wird oft in unnötige und überteuerte Prestigeprojekte investiert. Typische CDU/CSU Taktik halt.
    Außerdem ist das ganze System irgendwie sehr verkorkst.
    Meine Schule damals hat immer im Sommer die Heizungen laufen lassen, um das im Winter übrig gebliebene Öl zu verbrauchen. Hätte sie das nicht getan, wäre im nächsten Jahr der Etat kleiner gewesen. Tja, Bürokratie halt...
     
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  3. 16. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    @Para

    Vor 60 Jahren hatten wir Rohstoffen im eigenen Land, die wir heute importieren müssen. Und die Schwachmaten sitzen doch in der CDU und FDP. Frau Koch-Mehrin schätz den Staatsverschuldungsanstieg während der Sendung "Hart aber Fair" auf ca. 6000 EUR. Tolle Wirtschaftskompetenz!
     
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  4. 16. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    In Vergleich zu anderen Ländern, z.B. der U.S.A., ist unser Schulsystem hervorragend.

    Das wir im europ. Durchschnitt so weit zurück hängen hat nicht unbedingt mit der Art des Unterrichts und den Lehrern zutun, sondern viel mehr damit, dass in Skandinavien auf einen Lehrer viel weniger Schüler kommen.

    Ich finde es aber trotzdem erschreckend, dass man nun an der Bildung sparen will. Kann für mich, rein oberflächlich betrachtet, nur der falsche Weg sein.

    Trotz allem finde ich unser Schulsystem in der Theorie nicht schlecht, wenn auch verbesserungswürdig.
     
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  5. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    ja der Kapitalismuss ich wieder schuld der kommunismus hat ja gezeigt wie das so ohne schulden und ner super wirtschaft geht...


    Ich denke es geht uns in Deutschland durchaus sehr gut wo bei mir der Spaß allerdings aufhört ist wenn ich höre das sie an der Zukunft sparren wollen und lieber das Geld in andere Länder stecken weil sonst alles zusammenbricht.. geht garnicht
     
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  6. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Also, ich finde Koch hat da nen großen Fehler gemacht.
    An Bildung streichen, ist vollkommen falsch.
    Wir sollten uns nur mal auf die Effizienz der Ausgaben einigen, denn da ist doch der Hase begraben.
    Sind die Ausgaben, die wir tätigen, überhaupt effizient genug? Hat das irgendeiner mal in den letzten 20 Jahren hinterfragt?
    Da finde ich den Ansatz eines FDP-Politikers sehr interessant, der die Meinung vertrat, bei AnneWill oder so war das gestern, das man doch nichts kürzen solle, sondern die Effizienz verbessern müsse.
     
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  7. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Effizienz ist immer gut, aber alleine damit wird man ganz sicher nicht mit den Schulden klarkommen.
    Ohne Enteignung der Kapitalisten wird man bis zum Totalcrash Scheindiskussionen führen und maximal Symptombekämpfung betreiben.
    Der erster Schritt zu mehr Effizienz wäre mehr Steuerprüfer einzustellen, was CDU/FDP ganz sicher nicht machen werden, weil es ihr Klientel trifft. Für Bildung braucht man aber schlicht mehr Geld. Vor allem schließt das ein effizienteres System ja gar nicht aus.
     
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  8. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    wie soll wirtschaft ohne "kapitalisten" funktionieren?

    eine komplette überarbeitung unseres schulsystems ist erforderlich. in das momentane system kannst du soviel geld reinpumpen wie du willst, letztendlich bringt es dir im berufsleben nicht mehr.
     
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  9. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Ich find das unverschämt. Sollen die doch bei ihren Gehältern sparen, und nich ann den Kitas, Schulen und Unis.Oder diese Milliarden für Grichenland. Das hätte auch ein bisschen weniger sein können.
    Es werden vollkommen sinnlose Sachen wie neue Computer für die Bibilothek gekauft, die eh nich funktionieren, und dann wird im Kunst Unterricht 5 euro von jedem eingesammelt. Für neue Lineale.
    Kann ja wohl nich angehen, dass da für nicht der Staat zahlt. Die wollen doch, das wir was lernen.
     
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  10. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Kommunismusdiskussion gern im anderen Thread. Mir gehts hier erstmal nur um radikale Umverteilung. Damit löst man das Schuldenproblem und hat mehr als genug Geld für Bildung & co. Das Geld hat ohnehin keine produktive Funktion. Es wird gespart und auf den Finanzmärkten verzockt, aber nicht investiert, da die Kaufkraft fehlt.
    Mehr Lehrer (-> kleinere Klassen -> individuelle Förderung) , bessere Lehrer, Studiengebühren abschaffen, vernünftige Ausstattung etc. - kostet alles Geld.
     
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  11. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Als ob individuelle förderung das problem lösen würde. das problem der schule ist viel mehr das was man lernt und vorallem wie man es lernt. die shcule fördert deine intelligenz nicht. es gibt total dumme leuten aufm gymnasium und andersrum sehr intelligente auf haupt und realschule. außerdem kann dein modell eh nicht funktionieren. mehr lehrer bedeutet natürlich kleiner klassen und individuelle förderung, zieht gleichzeitig aber auch kosten für neubauten an den eh schon überfüllten schulen mit sich. die schüler sollten allgemein mehr einfluss auf das haben was die schule anschafft und wie das geld verwendet wird. an meiner schule wird das geld einfach verbrannt für dinge die wirklich niemand braucht ausser die schule für ihr ansehen in der presse.

    frage: gehst du noch zur schule?
     
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  12. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend


    Ich denke er wollte "uns" auch klar machen, dass die Sache nicht sexy wird. Von diesem Geiz-ist-geil-Denken abkommen - einfach mal veranschaulichen, dass wirklich nervige Dinge passieren müssen. Bei vielen hat es immer noch den Anschein, als wären ein paar Milliarden beim Staat einfach nur willkürliche Zeichen im dubiosen Bankengeschäft, ohne wirkliche empirische Konsequenzen. Aber das ganze kann brutal werden, und irgendwann wird es das auch. Spätestens wenn Portugal o.ä. es Griechenland gleich tut.
     
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  13. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Jo, mach grad mein Abi.
    Kosten sind kein Problem - die Bildung sollte wie gesagt der letzte Punkt sein wo man spart.
    Ansonsten ham wir da gar keine großen Differenzen. Mehr Einfluss von Schülern auf den Lehrplan find ich super und das dreigliedrige System find ich auch Müll. Man sollte vll. mal die Forderungen vom Bildungsstreik diesbzgl. aufnehmen. Hat schon seine Gründe wenn Deutschlands Schüler und Studis seit langem mal wieder auf die Straßen gehen:
    bildungsstreik-muenchen.de | Just another Site site
     
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  14. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Was habt ihr gegen ein dreigliedriges System? Ich hätte mal sowas von kein Turn gehabt mit lauter Assis an einer Schule gewesen zu sein. Ebensowenig hab ich Lust drauf, meinen Kindern das zuzumuten. Kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie eine Gesamtschule funktionieren soll. Die Kinder sind doch viel zu verschieden. Was soll denn beispielsweise in einem Deutschunterricht besprochen werden, in dem paar Leute absolute Asse sind und andere wiederrum nichtmal richtig deutsch sprechen? Viele fühlen sich schon in einem Abi-Grundkurs maßlos unter- oder überfordert, wie soll das denn bitte auf einer Gesamtschule aussehen? Das ist doch nur das blanke Grauen.
     
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  15. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Zunächst ist die Selektion nach der Grundschule großteils willkürlich. Abgesehen von Außnahmen lässt sich so früh sogut wie nichts langfristiges feststellen. Das führt selbst bei gleicher Leistung zu einer extremen sozialen Selektion. (siehe PISA & co)
    Gerade das dreigliedrige System geht doch davon aus, dass man die Schüler in drei weitgehend homogene Gruppen einteilen könnte. Wie mr.knut aber schon erwähnt hat, sind auch in Haupt, Real & Gymi die Kinder sehr unterschiedlich: Man hat andere Vorlieben & Abneigungen, Stärken und Schwächen in verschiedenen Fächern usw. Bei einer Gesamtschule ist das Konzept ein völlig anderes: Es ist von vorn herein klar, dass die Kinder extrem unterschiedlich sind und somit wird ein Schwerpunkt auf die gezielte individuelle Förderung gelegt. Statt Frontalunterricht bieten sich diverse fachspezifische Kurssysteme, Projektarbeiten und ähnliches an. Außerdem lernen die schwächeren von den stärkeren Schülern, was die soziale Selektion enorm vermindert - gleichzeitig verbessern letztere so die Fähigkeit ihr Wissen weiterzuvermitteln und werden allein durch die Wiederholung im Stoff sicherer. Die soziale Kompetenz aller wird gesteigert und Parallelgesellschaften am Rand vorgebeugt. Zu guter Letzt sind die Schüler deutlich motivierter als etwa auf einer Hauptschule, wo eh schon klar ist, dass sie keine Perspektive haben und somit nur noch schlechter werden. Natürlich kann man prinzipiell auch Gesamtschulen schlecht organisieren, aber die skandinavischen Länder zeigen, dass individuelle Förderung, Gesamtschule und Top-Leistungen sicher keine Gegensätze sind.
     
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  16. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Mal abgesehen vom 3 gliedrigen system, welches ich an sich nicht sooo verkehrt finde, was genau passt dir am schulsystem nicht? oder findest du es gut wie es ist? was ich von der schule erlebe ist einfach 80%auswendig lernen von uninteressanten fakten, die 0 zum eigenständigen nachdenken anregen. eigene intentionen werden nicht gefordert bzw sind nicht wirklich erwünscht. würde sogar so weit geht das man in seiner schulzeit kaum geistlich reift und wenn dann sicherlich nicht durch unterricht.
     
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  17. 18. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Und genau das ist doch das Problem.
    Schüler lernen auswendig, warum lernen Sie auswendig? Weil der Lernstoff nicht aufeinander aufbaut.
    Warum baut der Lernstoff nicht aufeinander auf, weil dafür keine Zeit ist.
    Ich habe jetzt noch 2 Jahre Bachelor-Studium, wenns perfekt läuft, vor mir.
    Ich lerne 3 Jahre lang den Grundstoff in Biologie, in 3 Jahren Schule lernt man jedoch 1/100 von dem Stoff dafür lernt man aber in jedem Gebiet etwas.
    Man müsste, um das Problem ab zu schaffen, für jeden späteren Berufszweig einen eigenen Schulgang entwickeln, der die Schüler explizit auf den Beruf ausgiebig vorbereitet.
     
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  18. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    mich kotzt das alles so an. ich bin gerade in der ausbildung und da freut man sich ja im grunde an das schöne erwachsenen leben und ist froh das man aus der schulzeit raus ist. aber so langsam vergeht mir die freude...wenn ich sehe das hier und da milliarden verschenkt werden und mir in zukufnt vielleicht 40% vom brutto übrig bleiben das sowieso schon gering ist. da hat man doch garkeine lust mehr und fühlt sich verarscht wieso gerade jetzt das alles sein muss wo das eigene leben anfängt. Denn ich und die anderen in meinem alter oder jünger dürfen das ausbaden. den rentner den darf das im grunde egal sein.
     
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  19. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    unsozial = asozial

    Asozial ist nicht wer finanziell schwach ist, sonder asozial ist jener der genug hat, aber den finanziell schwache noch mehr nehmen will.

    Und genau so einer ist der Herr Koch.
     
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  20. 18. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Als ich noch in der Realschule war, also um 2000-200X, hatten wir Geschichtsbücher, reden Druckstempel mit 1956 Datiert war.

    Ja, ihr lest richtig, ein GESCHICHTSBUCH, welches älter ist als VIELE Lehrer, Bücher, die selbst zu den Zeiten, als die Lehrer noch in die Realschule gingen bereits VERALTET waren...
    Ein Running-Gag wurde "Das Land da, gibt es nicht mehr".
    Der traurig-humorvolle Versuch den erbärmlichen Zustand des Lehrmaterials auszudrücken.

    Doch damit wird Geschichte Unterrichtet...

    Erdkundebücher, VOR dem Mauerfall....
    Es fehlten X-Länder, die es zu dem Zeitpunkt tatsächlich gab.
    Und da rede ich nicht von einem Land oder Zwei, sondern der Sowjetunion & Co...

    Bei Mathematik war es kein Problem, dass die Bücher 20 und mehr jahre Alt waren, mathematische Regeln ändern sich nicht und sind daher praktisch durchgehend i.O.
    Das war nicht weiter dramatisch...

    Damals gingen wir uns beschweren, man sagte uns "Ihr undankbaren gören, seid froh, dass ihr überhaupt bücher habt!"...

    Und er hatte recht, im Jahr darauf, gab es für den Jahrgang nicht genug Bücher, so war es so, dass unserer Klasse die Geschichtsbücher fehlten und unser Lehrer uns so jede Seite (die wir grad bearbeiten mussten) kopieren musste.

    Dass die Mappe nach wenigen Monaten 250 Seiten stark und schwer wie ein Telefonbuch war, war dabei weniger das Problem, viel eher, dass die Schule uns dann eines Tages gesagt hat

    "es kann nicht angehen, dass so viele Seiten kopiert werden, die Schule kann sich das nicht Leisten!"

    War für uns in diesem Moment nicht nachprüfbar.
    Auf den Vorschlag der Eltern die Bücher zu kaufen, entstanden Diskussionen "wieso müssen wir Bücher kaufen und die Parallelklasse nicht?"
    Die Lehrer schoben ihren Riegel vor "wir sehen das nicht ein, in der Mitte des Schuljahres plötzlich neue Bücher einzuführen, wir können uns nicht einfach auf sowas einstellen, ihr müsst mit der Situation leben..."

    Ist es wirklich so schwer im Inhaltsverzeichnis nach zuschauen und entsprechende Themen zu behandeln wie das Buch sie vorgibt?
    Natürlich nicht, doch war es wesentlich schwerer als einfach die Blätter von den letzten Jahrgängen mit den entsprechenden Seitenverweisen zu nehmen und zu kopieren.
    (im Jahr 2001 fanden wir Arbeitsblätter handschriftlich datiert mit "1982"...)

    Daraus entstand der Gedanke, dass die Schule wirklich kein Geld hatte.
    Es kam auch so rüber.

    3 Jahre vergingen...

    Ein Gerüst wird um die Schule gebaut.
    Die Fassade für 690.000EUR (!!!!!!) neu gemacht.
    Bodenbeläge, Tische und Stühle wurden ersetzt.
    Tafeln kamen neue rein.
    Projektoren in jedes zweite Klassenzimmer, weche die Lehrer mit einem "hä? wie bedient man die Kamera da denn?" beäugten.
    Neue PC´s die bis auf die EDV-Stunden komplett unangetastet blieben.

    Nun bin ich aus der Schule raus.
    Mittlerweile ist meine Kleine Schwester an der gleichen Schule...
    Die Schule sieht aus wie aus dem Ei gepellt, wirklich großartig, alle 2 Monate kommen die Fasadenreiniger.

    Ich habe in Ihre Schultasche geschaut und FAND DIE GLEICHEN SCHEISS BÜCHER!

    Mir platzte der Kragen, ich bin sonst eine (relativ) ruhige Person, doch das kann nicht angehen.
    Ich nahm die entsprechenden Bücher, ging zum Direktor und habe ihn gefragt wie das angehen kann, dass die Bücher SO alt sind.

    Er "es gibt kein Geld für neue Bücher"

    Das Gespräch verlief recht Intensiv und endete mit einer Mündlichen verwarnung und einem Rauswurf nach den Worten "eine Herde degenerierter konsumgesteuerter Primaten, ohne jede Moral und Anstand, die für ein schönes Äußeres die Bildung ganzer Generationen verbrennen und jedes fünkchen Potential mit einer Welle aus alt-ägyptisch wirkenden Schulbüchern unterdrücken und so nur eine neue Generation von Hartz-4-Empfängern und Bandarbeitern heranzüchten" wurde ich zur Tür begleitet...

    Gut, hätte ich evtl. auch anders ausdrücken können, doch es kann doch wirklich nicht angehen, dass unsere Jugend SO EINE vorgesetzt bekommt, oder?

    Wie wär es mal, seine Schnauze aus dem Irak/Iran/Afghanistan zu halten und dafür mal zusehen, dass die Jugend nicht nur sauerstoffverschwendende Idioten werden?!

    Ja, es sollte SEHR VIEL mehr Geld in die Schulen/Bildung gepumpt werden.
    Dann sollen halt die Straßen paar mehr Schlaglöcher haben.
    Dann sollen halt die Straßenlaternen bei Nacht ausgehen.
    Dann sollen halt unsere Regierungsgebäude nicht aus Glas und Stahl bestehen um schick auszusehen, sondern
    FUNKTIONELL sein.

    Dann müssten wir nicht unbedingt Fachkräfte aus Indien/Asien hier rüberholen.
    Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber als ich das letzte mal im Krankenhaus war, habe ich kaum einen Deutschen in einer "höheren" Position gesehen.
    Inder, Türken, Russen.
    Chirurgen, Internisten, Anästhesisten.

    Wieso muss das so sein?

    Ich mein, ich habe NICHTS dagegen, die machen allesamt eine großartige Arbeit, sonst wären sie nicht in der Position, aber wie kann das angehen, dass wir Fachkräfte "importieren" müssen, obwohl wir ein extrem fortgeschrittenes Land sind?
    Wenn wir uns mal umschauen finden wir kaum finanzielle/wirtschaftliche "Konkurrenten"...

    Und trotzdem hat unsere Jugend die Intelligenz und Bildung eines Autoreifens...

    Immer schön weiter so.

    Deutschland scheint sich große Mühe zu geben, weil sie den Pisatest als Limbo-Contest sieht und Erfolgreich immer Tiefer zu kommen versucht.

    Mal sehen wie tief wir noch gehen können, ehe wir mit dem Hinterkopf auf den Boden aufschlagen...

    Gute Nacht.
     
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  21. 19. Mai 2010
    AW: Mehr Geld macht auch nicht klüger

    Kann mich zu 90% mit den Forderungen des Bildungsstreiks identifizieren. Was das Lernen angeht bin ich vollkommen deiner Meinung. Das war damals sogar der Grund wieso ich links wurde. Hab mich genauso gefragt, was dieser Unsinn soll - andauernde Notenkonkurrenz und Leistungsstress, nur um die nächste Prüfung zu überstehen und möglichst schnell den alten Stoff durch neuen zu ersetzen. Fast keine Fächerauswahl oder wenigstens Möglichkeiten zu Schwerpunktsetzung, sondern nur Frontalunterricht und strikter Lehrplan. Über diverse Schulkritik kam ich dann zur (radikalen) Linken, da diese nicht nur zutreffende Kritik [1], sondern auch taugliche Alternativen zu bieten hat.[2]
    Hab auch hier vor Ort wieder in der letzten Zeit gemerkt, wie stark die radikale Linke durch die Bildungsstreiks Zulauf bekommen hat. Und das hat Gründe: Die sich häufenden Amokläufe sind nur die Spitze des Eisbergs von Unzufriedenheit, Leistungsdruck & co.
     
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  22. 19. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend



    In einer perfekten Welt, in der es unglaublich viele hochbegabte Lehrer gibt die sich jedem Kind individuell zuwenden können und in der jeder gerne sein Wissen weiter gibt und der härteste Schläger gerne von einem schmalen Brillenträger Mathe beigebracht bekommt wäre das ja alles ganz super toll, Problem ist nur dass die Realitäten absolut anders sind. Viele Kinder sind nunmal das Letzte vom Verhalten her. So fängt's schon mal an. Selbst am vorstädtischem Gymnasium war mir der Assi-Faktor teilweise schon zu hoch. Wie es an einer innerstädtlichen Hauptschule aussieht will ich mir gar nicht ausmalen. Die Stories die ich aus Real- und Berufsschulen gehört habe waren mir schon zu krass. Deswegen kann ich mir absolut gar nicht vorstellen, dass sowas wie eine Gesamtschule ernsthaft funktionieren kann.

    Auch wäre es sicherlich kein berufsbezogen guter Schritt. Für die wahre Elite, die sich selbst an einem Gymnasium krass unterfordert fühlt, brächte das mal sowas von gar nichts - und die Leute, die sich auch an einer Hauptschule schwer tun mögen sich an einer perfekt funktionierenden Gesamtschule vielleicht ein wenig wohler und perspektivoller fühlen, aber im Endeffekt gibt es nunmal letzten Endes doch keine hammergeilen Jobs für jene.
     
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  23. 19. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Ich kann eh nicht verstehen wieso sich der Koch seit 11 (!) Jahren als Ministerpräsident von Hessen an der Spitze des Landes halten kann. Kontrovers, unsympathisch aber dennoch erfolgreich...

    Auf der Liste meiner NO-GO-Politiker steht der Koch ganz oben...

    Allein die Tatsache, dass er nach Bildungsstreiks, PISA-Studie, mangelhafter Integrationsförderung, Amok-Lauf und 100 verschiedenen Bildungssystemen und Demografischem Wandel überhaupt der Vorschlag kommt am Bildungswesen zu sparen, ist für mich ein Unding und beweist mir mal wieder wie kurzsichtig und arrogant dieser Koch ist.

    In meinen Augen wäre es viel wichtiger das Bildungswesen gänzlich neu zu reformieren und Föderalismus hin oder her bundesweit einheitliche Bildungssysteme einzuführen... So kocht doch jeder seine eigene Suppe, so dass keiner mehr durchblickt, was jetzt eigentlich positiv ist und was nicht.

    LG Lina
     
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  24. 19. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Auf eine abgekoppelte arrogante Elite, wie sie teilweise auf Eliteschulen entsteht, die nur unter sich sind und keinen Bezug zu normalen Menschen mehr haben, kann ich gut und gern verzichten. Die Selektion & Hierarchisierung findet auch bei einem Gesamtschul-system statt, aber eben erst danach auf dem Arbeitsmarkt um einigermaßen Chancengleichheit zu gewährleisten. Um diese abartige Ungleichheit und Arbeitslosigkeit abzuschaffen muss man sich schon konkret mit dem Kapitalismus befassen.

    Sicher ist man heute von einer vernünftigen Gesamtschule weit entfernt - darum sollte man sich umso schneller endlich mal auf den Weg dorthin begeben. Das Verhaltensproblem, was du ansprichst, löst du ganz sicher nicht indem du einen Teil gleich aufs quasi-Abstellgleis abschiebst und ihnen so jede vernünftige Perspektive nimmst. Es ist ja auch nicht so, dass du dann nur mit Hauptschülern lernst - die für dich wohl alle "Assis" sind - sondern eben auch mit Realschülern und Gymnasiasten. Andere Schüler können auch eine Anreiz und "Vorbild"-Funktion haben, die entfällt wenn die Schüler auf der Hauptschule nur unter sich sind und sich gegenseitig nur noch weiter herunterziehen. Wie gesagt findet eine Differenzierung genauso auf einer Gesamtschule statt, aber hier deutlich effektiver und fachspezifisch anstatt wie beim dreigliedgriden System, weitgehend homogene und konstante Leistung in allen Fächern zu unterstellen. DAS ist Gleichmacherei.
    Wenn du die Gesamtschule in Aktion erleben willst, empfehl ich dir ne Reise nach Finnland & co. Die haben da sicher kein Paradies, sondern auch dreckigen Kapitalismus - aber das Schulsystem ist trotzdem besser.
     
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  25. 19. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    Das Problem mit dir ist, dass du absolut jede Diskussion in einen Anti-kapitalistischen Chargon ziehst. Ich meinte mit "Elite" beispielsweise keine kokssüchtigen Kids mit steinreichen Eltern, sondern einfach begabte Leute, die beispielsweise auf dem Gymnasium im LK Physik nur 15 Punkte bekommen - ganz egal ob ihre Eltern nun reiche Anwälte oder ALG II-Empfänger sind. Für solche ist selbst ein gutes bayrisches Gymnasium oftmals eine klare Unterforderung. Da will ich mir einfach nicht ausmalen, wie für solche eine Berliner Gesamtschule sein muss. Sicher NICHT von Vorteil.

    Fachspezifisch haben wir es doch schon mit dem Fachabitur und der FOS.
    Selbst am Gymnasium gibt es verschiedene Zweige (Musikalisch, Humanistisch, Neusprachlich, Mathematrisch-naturwissenschaftlich...), man kann oftmals aus verschiedenen Fremdsprachen wählen und auch bei den LKs und GKs im Abi gibt es einige fachspezifische Wahlmöglichkeiten.
    Klingt doch alles gar nicht so unglaublich schlecht?

    Im Endeffekt sind die Kinder und Jugendlichen einfach viel zu unterschiedlich, jene Unterschiede kommen sogar in einem LK am Gym noch drastisch zum Ausdruck, obwohl da nur Leute sind, die verhältnismäßig zum Rest der Altersgruppe wirklich gut sind. Wenn ich mir das dann auch noch in einer Gesamtschule vorstelle, inklusive den ganzen sich komplett daneben benehmenden Jugendlichen, dann graut es mir ernsthaft vor so einem Konzept.

    Dass es in zB in Norwegen besser laufen mag kann ja sein, aber da spielen viele Faktoren mit ein. Allgemein sind diese Länder wohlhabener und haben eine homogenere Gesellschaft und insgesamt viel weniger Einwohner. Da alles auf ein ach so viel besseres Schulsystem zu schieben ist ignorant.
     
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  26. 19. Mai 2010
    AW: Kochs Kriegserklärung an die Jugend

    zum Thema finanzierung: Wenn jetz tatsächlich eine Finanztransaktionssteuer eingeführt wird nimmt der Staat jährlich bei nur 0.5 % steuern ca. 12 mrd euro ein, das ist mehr als die aktuellen bildungs und forschungsausgaben zusammen.
     
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