Krise in Griechenland

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Melcos, 6. Juni 2011 .

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  1. 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Vielleicht ergeben sich wirtschaftlich gesehen doch ein paar Möglichkeiten


    Cyprus: Noble Energy Discovers Natural Gas Reserve

    Noble Energy has discovered a vast natural gas reserve which exceeds the demands of both Greek Cyprus and Israel combined, Anatolia news agency reported yesterday.

    Cyprus: Noble Energy Discovers Natural Gas Reserve | GreekReporter.com


    EZB spekuliert erstmals über Euro-Aus für Griechenland

    EZB spekuliert über Euro-Aus für Griechenland
     
  2. 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Im ZDF die Doku "Die Griechenland Lüge" erkärt das auch sehr anschaulich:

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1634150/Dokumentation-Die-Griechenland-Luege

    In Kurzfassung:

    - Griechenland fälscht Bilanzen um in den EURO zu kommen
    - Griechenland nutzt den EURO aus um für wenig Zinsen hohe Kredite aufzunehmen
    - Griechenland stellt zehntausende von Beamte ein als "Wählerbelohnung"
    - Die Löhne steigen stark an
    - Der Lebensstandert ist extrem gestiegen, da der Import günstiger wird (durch starken EURO)
    - Damit gingen tausende Unternehmen pleite weil sie nicht mehr konkurenzfähig sind
    - Griechenland benötigt immer mehr Kredite
    - Griechenland kennt "sparen" nicht und macht immer weiter.

    Jetzt kommen die linksradikalen Sozialisten und fordern genau das, was Griechenland jahrelang kaputt gemacht hat... na dann gute nacht Griechenland.

    Seit der Kriese haben Unternehmer, Reiche und Gebildete das Land verlassen und ihr komplettes Kapital im EU-Ausland investiert.

    Zurück bleibt ein Land ohne jedliche Grundlage.
    Das führt dann dazu das die Übrigen radikal wählen.

    Fazit, wenn Griechenland keine funktionierende Regierung mehr zusammenbring, wird die Hilfe der EU eingestellt und Griechenland fällt etwa auf den stand von Afrika.

    Die sollten das Geld lieber in Spanien und Portugal investieren, sowie die Griechenlandanleihen der Banken aufkaufen.
     
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  3. 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Ich verweise in diesem Zusammenhang nochmals auf eine Studie der OECD! Neue Studie: OECD hält Griechenland für völlig reformunfähig - SPIEGEL ONLINE

    Fazit: Bevor es überhaupt irgendwelche wirtschaftlichen- und finanzpolitische reformen geben kann, muss der Staats- und Verwaltungsapparat komplett reformiert bzw. neu aufgebaut werden. Die OECD spricht sogar von einer "Revolution", die geschehen müsse! Der griechische Verwaltungsapparat ist in der jetzigen Form schlichtweg nicht in der lage, den Staat zu verwalten. Und wer in diesem zusammenhang glaubt, der austritt aus dem euro würde die probleme des landes lösen, der beschäftigt sich nicht mit der Realität! Selbst wenn, wie die radikale linke es populistisch fordert, z.b. die "Reichen" zur kasse zu bitten, so wird dies nicht geschehen, weil der verwaltungsapparat schlichtweg nicht in der lage ist, dies organisatorisch auch zu leisten.

    Meine meinung also: Solange der Staat Griechenland sich nicht von innen heraus reformiert und strukturell neu aufstellt, ist es vollkommen aus der luft gegriffen, sich finanz- und wirtschaftspolitischen Reformen zu widmen, weil diese gar nicht erst zur anwendung kommen können. Keine Partei in Griechenland nimmt sich diesem thema an! Aus wahltaktischen kalkül natürlich!
     
  4. 10. Mai 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Georg Schramm - Wir leben in keinem wohlhabenden Land sondern in einem Land der Wohlhabenden

    YouTube-Video


    Georg Schramm mit einem hervorragenden Vortrag zur Finanzkrise.




    Nigel Farage 09.05.2012 im EU Parlament. Man schaue in die Gesichter der Politiker gegen Ende der "Rede"

    YouTube-Video
     
  5. 10. Mai 2012
    Zuletzt bearbeitet: 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Schramm erzählt hier auch nichts neues; wo bleibt die tiefergehende Analyse der gesellschafltichen Erscheinungen? Mich lässt er gänzlich unbeeindruckt; er ist viel zu oberflächlich, als dass er damit den Punkt treffen könnte.

    Schramms Fehler ist es, Real- und Finanzwirtschaft als zwei isolierte Phänomene zu betrachten, anstatt sie in Bezug zur kapitalistischen Gesamtheit zu setzen, Real- und Finanzsektor als notwendig miteinander verstrickt zu erkennen. Weil er dies versäumt, versucht er das Problem im Bankensektor zu exorzieren - vornehmlich an einzelnen Personen; im gleichen Atemzug wird bewusst oder unbewusst das schaffende Kapital gegen das raffende Kapital mobil gemacht so wie es früher die Nazis taten, weil ihre Analyse des Kapitalismus ähnlich schlecht war. Ich will damit nicht sagen, dass Schramm ein Nazi sei, er bedient sich allerdings nationalsozialistischer Argumentationsfiguren - darauf hinzuweisen, halte ich für wichtig, da die vermeintliche Lösung der Nazis die vollkommen falschen getroffen hat.

    Kurz: Schramm weiß nicht, wie der Kapitalismus funktioniert, interpretiert wie so viele selbsternannte Kapitalismuskritiker gesellschaftliche Erscheinungen fehl - da er das Wesen dahinter nicht erkennt - , zieht die falschen Schlüsse und empfiehlt notwendigerweise falsche Lösungen.

    Wisst ihr, in welcher Rolle Schramm brilliert? In der Rolle des Wutbürgers, der gegen Geldverleiher und Parasiten anschreit und das allgemeine Bedürfnis der Deutschen nach Ressentiment mit herausragender Halsschlagader versinnbildlicht...

    Verstehe sowieso nicht, warum Schramm hier überhaupt genannt wird. Es gibt Literatur, die vor über 50 Jahren erschienen ist, und auf fünf Seiten ergiebigeres und erkenntnisreicheres zu bieten hat als Schramm in all seinen Vorträgen und Reden kombiniert.
    -

    Zum eigentlichen Thema: Griechenlands Wirtschaftsproblem ist Folge wirtschaftlicher Ungleichgewichte in der EU und nicht griechischer Faulheit oder Korrumpierbarkeit wie es die Deutschen gerne hätten oder wie es raid-rushs thesenartige Kurzfassung seines verlinkten Videos impliziert.

    Es wäre der Frage nachzugehen, weshalb die Griechen sich überhaupt verschuldet haben; der These, die griechische Staatsverschuldung diente in erster Linie dazu, die Binnenwirtschaft zu stützen und Arbeitsplätze zu erhalten, weil diese der außländischen Konkurrenz - vornehmlich der deutschen Exporte - nicht gewachsen war, wird im öffentlichen Diskurs nicht genügend nachgegangen. Die Verschuldung sollte demnach die Gewinneinbußen der heimischen Unternehmen kompensieren bzw. eine Lücke im griechischen Wirtschaftskreislauf schließen. Die fehlende Konkurrenzfähigkeit der Griechen führte dazu, dass die gezahlten Löhne inländischer Unternehemn nicht für inländische Produkte, sondern für Exporte verwendet wurden und auf diese Weise aus dem Land floßen; durch staatliche Kreditaufnahmen, die die heimische WIrtschaft stützen sollten, wollte man eben diesem Problem entgegenwirken.

    Die griechische Staatsverschuldung ist maßgeblich Folge der deutschen Wirtschaftsdominanz innnerhalb der EU und dem Unvermögen der Griechen, mit den Deutschen mithalten zu können. Statt wirtschaftliche Ungleichgewichte zu produzieren und damit andere Länder in den Ruin zu treiben, wäre es an der Zeit, die deutsche Unvernünftigkeit in Wirtschaftsfragen einzusehen; außerdem wäre es mehr als angebracht, nach über zehn Jahren Lohnzurückhaltung die Reallöhne in Deutschland zu erhöhen und dies bitte in Proportion zur deutschen Produktivität!
     
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  6. 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Lass dich doch nicht so einfach blenden, man wusste stets wie es der griechischen Wirtschaft ging. zB. an den Kapitalflüssen ablesbar...

    Rein logische Folge nach einer Zinskonvergenz. Kein seltenes Phänomen.

     
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  7. 10. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Welche griechischen Unternehmen sind denn wegen deutscher Exportprodukte in den Ruin getrieben und 'mussten' deshalb mit griechischer Staatsknete gestützt worden?
    Wie viele Arbeitsplätze sind dadurch verloren gegangen/in Gefahr gewesen, in welchen Branchen, und von welcher Größenordnung sprechen wir hier im Verhältnis zur gesamten griechischen Wirtschaft?

    Ist Griechenland eigentlich von Deutschland heim ins Europäische Reich gezwungen worden, oder hat sich Griechenland aus eigenem Antrieb mit gefälschten Daten den Eintritt in die EU erschlichen?

    Warum sind also in Griechenland für die Wirtschaftspolitik nicht die griechischen Politiker, Unternehmer, Journalisten oder Bürger verantwortlich?
    Warum die Deutschen? Wieso eigentlich nicht die Juden?
     
  8. 10. Mai 2012
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Das wichtigste ist zu verstehen, dass es sich zwar als Schudenproblem einzelner Länder äußert, aber nicht auf diese Länder zurückzuführen ist. Wenn Defizite betrachtet werden muss man gleichzeitig sehen wer die Überschüsse einfährt.
    Auch die linksradikale SYRIZA will den Staat reformieren, den Staatsapparat des Zweiparteiensystems effizienter machen usw., aber nicht indem die Bevölkerung in Armut und Elend gestürzt wird, wie das mit den aktuellen Sparpogrammen passiert. Eine vernünftige Lösung wäre gewesen die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und der Südländer so anzupassen, indem die Lohnstückkosten in Deutschland die nächsten Jahre stark steigen und in Griechenland & co nur leicht. So hätte man eine kontinuierliche Angleichung ohne Brüche und größere Verwerfungen hinbekommen bei gleichzeitiger Orientierung am Inflationsziel von 2% der EZB. Gemessen an diesem Ziel ist Deutschland deutlich mehr "schuld" an den Ungleichgewichten als die Südländer.
    Was gerade in Griechenland passiert ist verordneter wirtschaftlicher Selbstmord. Die tatsächliche Selbstmordrate hat sich verdoppelt bis verdreifacht, die Kriminalität explodiert. Der Industrieoutput ist auf das Level Ende der 70er Jahre zurückgefallen. Damit lassen sich überhaupt keine Schulden bedienen. Insofern sind die Forderungen von SYRIZA völlig richtig: Eigentumstitel registrieren lassen und darauf aufbauend höhere Steuern füre Reiche; Einstellungen der Schuldenzahlungen und Überprüfung auf Profiteure und Legitimität; Überführung des Bankensektors in öffentliche Kontrolle (nicht unbedingt Linie staatlich) usw.
     
  9. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Weil die deutschen im gegensatz zu den Juden Exportvizeweltmeister sind... das muss ja auch irgendwo hinexportiert werden.
    Auch hier bring tschwarz-weiß-Denken mal wieder gar nix. Weder sind die Griechen unschuldig, noch sind es die Deutschen. Sowohl der schlechte griechische Staatsaparat und die typischen Südländischen Probleme (Korruption, Steuerflucht usw.) aber auch die rigorose deutsche Exportpolitik, die durch die Einführung des Euro in Griechenland immer stärker dortige Märkte erreichen kann haben mMn zu der ganzen Misere geführt. Und deswegen wird reines Sparen auch niemals in Griechenland irgendetwas bewirken, weil es nicht die Ursachen behebt. Die hohe Verschuldung hat nur dazu geführt, dass Griechenland kein Geld mehr bekommen hat. Warum aber diese hohen Schulden überhaupt notwendig waren hängt an den oben genannten Gründen und das wird von der jetzigen Krisenpolitik überhaupt nicht erfasst
     
  10. 11. Mai 2012
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Wenn es nach Umfragen geht stehen die Chancen gut



    Eine tiefer gehende Analyse ist in der Situation gar nicht möglich. Zudem rüttelt man die Menschen nicht mit komplizierten Zusammenhängen auf. Insofern kannst du ihm Hetze und Populismus vorwerfen, es erfüllt aber seinen Zweck.

    Was würde Leute, wie du, bloß machen, wenn es die Nazizeit nicht gegeben hätte? Die Hauptverursacher sitzen im Bankensystem. Dass es einer generellen tiefer gehenden Systemkritik bedarf, steht völlig außer Frage. Allerdings lässt sich nur dann effektiv etwas verändern, wenn bestehende Machtstrukturen zunächst aufgebrochen wurden.

    Hier stimme ich mit dir überein.
     
  11. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Ich finde du bringst es einigermaßen sehr gut auf den Punkt!

    Genau dieses schwarz-weiß denken bringt bei vielen nur die Erkenntnis Griechenland ist selbt Schuld.
    Hier möchte ich einen kleinen Bezug zu Kritikers Beitrag bringen:
    Du unterstellst Herrn Schramm (ich muss gestehen, habe das Video nicht gesehen), er verstehe den Kapitalismus nicht, er würde das Wesen nicht erkennen.

    Dank dieser Aussage kann man dir das wohl (leider) auch unterstellen.
    Ich selbst habe weder VWL oder ähnliches studiert um selbst die Aussage treffen zu können, selbst zu wissen, was genau das kapitalistische System definiert oder in seinen Grundzügen zusammenhält.
    Jedoch bin ich soweit zu unterstellen, dass man hier Deutschland nicht mit Griechenland vergleichen kann, denn in diesem System ist es nun einfach mal so, dass der Stärkere überlebt und auch nicht freiwillig nachgeben sollte.
    Deshalb finde ich deine Aussage der "deutschen Unvernünftigkeit in Wirtschaftsfragen" übertrieben und nicht haltbar, denn was hätten wir deiner Meinung nach tun sollen?
    Jede Firma versucht ihren größtmöglichen Gewinn zu erwirtschaften, sei es nun dadurch, dass ein sehr starker Export dazu verhilft, oder die Löhne niedrig gehalten werden. Letztenendes ist es auch egal, welche Wege bestritten werden, aber der Kapitalismus lebt in dem Fall davon, seinen eigenen größtmöglichen Nutzen und Ertrag herauszuholen. Hier hatte, wie von dir richtig erkannt, Griechenland keine Chance. Trotzdem kann man Deutschland nicht unterstellen, die Schuld daran zu tragen.
     
  12. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Griechenland ist eindeutig zum großteil selbst Schuld.

    Klar wenn Griechenland nie in die EU aufgenommen worden wäre, hätten sie jetzt noch den gleichen stand wie vor 10 Jahren.
    Das ist aber kein Argument!

    Griechenland wurde aufgenommen und hat von den billig Krediten und der starken Währung profitiert (wie andere Länder auch) aber es verhältnissmäsig schlecht Investiert und den bürokratischen Beamtenaperat extrem aufgebläht.
    Die Politik ist unverantwortungsvoll mit dem Geld umgegangen obwohl die schwindende Wirtschaft eindeutig erkennbar war, es wurde einfach fröhlich weitergemacht.

    Schulden sind völlig normal, aber die macht man nicht um sich zu bereichern, sondern um die Wirtschaft anzukurbeln wenn es mal schlecht läuft.

    Eine Verschuldung ist nicht das Problem, solange man den Haushalt und die Wirtschaft entsprechend am laufen hält.

    Wenn man natürlich Schulden macht um noch mehr Beamte einzustellen, um den Wohlstand zu erhöhen, sich nicht um die Steuereinnahmen kümmert und Rente für längst verstorbene zahlt, anstelle sich um die wirtschaftlichen Probleme zu kümmern, dann kommt sowas dabei raus.

    Griechenland hätte so nie der Währungsunion beitreten dürfen... den es war von Anfang an klar, dass das wirtschaftliche Folgen hat.
    Das war ein Fehler der EU, hier ist also auch Deutschland schuld, da diese die Entscheidung auch getroffen haben.

    Welche Wirtschaft in Deutschland ist bitte schuld daran das die griechische nichtmehr funktioniert... genau garkeine.

    Deutschland produziert komplett andere Produkte, da ist zu 99% garkeine überschneidung.

    Griechenland ist deshalb nichtmehr wettbewerbsfähig weil sie den EURO haben, und damit ihre sonst "billigen" Produkte, zu teuer geworden sind.
    Die Löhne in Griechenland sind gestiegen und damit gingen ALLE Textilunternehmen dort pleite oder gingen ins nicht-EURO ausland.

    Griechenland hatte also nie die passende Wirtschaft für den EURO, die Produkte sind alle vom billigen Preis abhängig gewesen.

    Ebenfalls wurde der Tourismus dort zu teuer, wurde nichtmehr gut Beworben, die Statistik zeigt das eindeutig.


    Eigentlich wurde mit dem EURO beitritt dort alles falsch gemacht. Es war zu 100% vorprogrammiert.

    Die Masche mit "oh der böse Kapitalismus ist Schuld nicht das arme Griechenland" zieht leider nicht.

    Deutschland ist nicht ohne Grund nach Japan das belieteste Land, und zum Land mit dem positivsten Einfluss auf die Welt ernannt worden.

    Deutschland und Europa sind für die Menscheit eines der wichtigsten Projekte überhaupt, eine Beta-version für Stabilität, Frieden, Freiheit und Demokratie.

    Mit Schwächen aber auch mit vielen Stärken. Im vergleich zu anderen bestehenden System, das einzige Zukunftsträchtige.
     
  13. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Sicherlich trägt auch der griechische Staat einen Teil Schuld. Ich verweise aber darauf, dass es u.a. Goldman Sachs war, das Griechenland bei der Fälschung seiner Bilanzen geholfen hat.

    Nicht nur in Griechenland. Dies ist ein Fehler im EU System.

    Irgendwann werden die Schulden aber zum Problem. Das ist einfach nur eine Frage der Zeit. Das System, dem wir uns unterworfen haben führt IMMER ZWANGSLÄUFIG auf das Chaos zu in dem wir uns jetzt wiederfinden. Wenn man Schulden als normal bezeichnet zeigt das nur wie krank unser System wirklich ist.

    Hier muss ich dann doch etwas schmunzeln. Woher nimmst diese Aussage?

    Im Moment bewegen wir uns in die entgegengesetzte Richtung!
     
  14. 11. Mai 2012
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Mal eine ernstgemeinte Frage an all diejenigen, die den Standpunkt vertreten, Griechenland sei alleine Schuld (oder hauptsächlich selbst schuld): Ich könnte euren Standpunkt nachvollziehen, wenn es nur Griechenland wäre. Aber wie erklärt ihr euch bitte, dass die selben Phänomene in Italien, Spanien, Irland usw ebenfall aufgetreten sind? Hätten die auch nie in den Euro aufgenommen werden dürfen? Wurde auch in diesen Ländern korrupte und inkompetente Wohlstandspolitik auf Kosten der anderen Eurostaaten betrieben? Eurer Logik nach würde ich das mit "Ja" interpretieren.

    Meiner Meinung nach beweist gerade der Fakt, dass die Eurozohne immer mehr in Profiteure und Schuldenstaaten auseinanderdriftet, dass es xportorientierte Länder gibt (Deutschland, Frankreich usw), die aus der Krise gestärkt hervorgehen weil sie reich geworden sind durch die Schulden der Krisenländer. Ergebnis: Wirtschafts im Inland kaputt, während es bei uns floriert. Die Banken- und Immobilienkrise haben doch nur das Fass schneller zum überlaufen gebracht weil die Länder in Not durch Riskante Investments (bei denen sie falsch beraten wurden) versucht haben, einfach an Geld zu kommen woran die Banken wiederum sich eine goldene Nase verdient haben.

    Ihc lasse mich gern eines Besseren belehren
     
  15. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Das macht es eher schlimmer und zeigt noch mehr das fehlverhalten.


    Das ist nicht das System was ein Problem ist sondern das sind noch bestehende Fehler die Ausgenutzt werden, und behoben werden müssen.

    Schulden sind ein wichtiger Teil des Gleichgewichtes bzw Ungleichgewichtes.
    Der Schuldendruck und die Zinsen verhindern auch eine Wilkür an Inflation.

    Der Staat soll keinen Gewinn machen, er soll aber auch nicht zu viele Schulden machen, die Aufgabe ist eigentlich ein ausgewogener Investitionshaushalt.

    Das Problem, der Staat muss sich immer auf die Wirtschaft und die Steuereinkünfte verlassen um seine Investition zu Planen... sollte das nicht so gut laufen, muss der Staat Schulden machen.

    Die Schulden des Staates sind also ein Puffer zum erhalt der Infrastruktur und der Sozialen leistungen des Staates.

    Der Fehler ist, dass der Staat nicht die Schulden durch erhöhte Steuern refinanziert, sondern er nimmt Kredite um diese zu zahlen.
    Warum? Weil die Politik ja wiedergewählt werden will und sowas kommt nicht gut.

    Die Schulden entstehen also durch Ausgaben, die aber nötig sind.

    BBC: BBC-Umfrage : Deutschland bleibt beliebtestes Land der Welt - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT

    Leider finde ich gerade die BBC "beliebteste Länder" 2012 nicht... auf jedenfall konnte ich dem entnehmen das Deutschland dieses Jahr nur auf Platz 2 ist nach Japan.


    Wie ich oben erklärt habe liegt das an der Schuldenpolitik, deshalb müssen die Staaten endlich begreifen das das "auf pump" investieren nichtmehr geht.

    Nach dem EURO haben alle Länder die bisher eine schwache Währung hatten, jetzt endlich die möglichkeit billig Kredite aufzunehmen und die entwicklung voranzutreiben. Es wurde extrem viel investiert um die wirtschaft zu pumpen... allerdings wurde da eben drauf spekuliert das man aufgrund der wachsenden wirtschaft dann wieder den ausgleich hat.

    das war aber nicht der fall, durch die finanzkriese in den USA die dann auf den rest der Welt überging sind die erwartungen deutlich zurückgegangen.

    das heißt die staaten haben jetzt massiv investiert aber konnten nicht mehr so viel verkaufen und exportieren weil die "kreditblase" geplatzt ist.

    jetzt stehen diese länder mit vielen schulden da, und investieren aber weiterhin.

    es gibt also nur 2 möglichkeiten:

    wachstum oder sparen, am besten aber beides...

    der neue franz. präsident setzt für sein land auf investition um wachstum zu schaffen (so wie es alle länder im euro eigentlich schon immer machen)

    markel sagt aber das ist keine gute idee, weil wenn das eben länder machen die eh schon hoch verschuldet sind, und die wirtschaft trozdem nicht besser wird, werden von der schuldenlast erdrückt.

    deshalb ist die einzige richtige lösung für diese länder, zu sparen!

    deutschland müsste nicht sparen, wir können investieren ohne ende... die steuereinnahmen für dieses jahr und für nächstes jahr sind noch höher als letztes jahr nach schätzungen.

    wenn man aber einen europaweiten fiskalpakt beschließt müssen alle sparen, also auch frankreich und deutschland die das vll nicht müssten.

    der hollande ist also sehr egoistisch, er will den pakt nicht weil er investieren will für sein land... allerdings kann man so auch nicht erwarten das die anderen sparen sollen, deshalb geht dann kein fiskalpakt.

    deutschland müsste auch nicht sparen, aber man kann schlecht mit dem finger deuten wenn man es selber nicht macht.

    der sparkurs ist die einzige lösung für die länder mit schwacher wirtschaft ohne derzeitige perspektive auf wachstum.
     
  16. 11. Mai 2012
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Ja aber das widerlegt ja nicht mein Begründung.. für mich stellt sich die Frage, warum wir so wenig Schulden aufnehmen und andere Länder so viel.man kann den Griechen sicher unterstellen dass sie viel geld für Quatsch ausgegeben haben.
    Aber ob das der einzige grund für die Gesamtverschuldung ist wage ich zu bezweiffeln. Wir Deutschen haben eine florierende Wirtschaft. Aber nochmal: wir sind eine EXPORTnation. d.h. wir Exportieren das was andere Länder importieren und unser wichtigster Handelspartner ist nunmal die EU. Und das betrifft gerade Länder, in denen die Lohnstückkosten natürlich hoch sind. So wie u.a. Griechenland.
    Alle regen sich darüber auf dass die Griechen zu viel Lohn bekommen. Ich sehe es eher andersherum: wenn man sich anschaut wie groß der Deutsche Niedriglohnsektor mitlerweile ist, für welche Hungerlöhne hier Leiharbeiter und zum Teil selbst Vollbeschäftigte Arbeiten, da könnte man Meinen wir wären ein Entwicklungsland. Da stellt sich angesichts der Tatsache, dass Griechenland aufgrund seiner hohen Löhne natürlich nicht mit der deutschen Wirtschaft mithalten kann die Frage, ob es wirklich Richtig ist, dass wir nun fordern "liebe Griechen senkt eure Löhne".? Die Alternative wäre, dass bei uns die Löhne steigen und hier zeigt sich klar, welche Politik die humanere ist und welche nur dem Interesse der Wirtschaft dient: Natürlich ist es für eine deutsche Regierung einfacher den eh schon am Boden liegenden Griechen zu sagen, "komm senkt mal eure Löhne, dann seid ihr auch wieder Wettbewerbsfähig" weil die CDU und auch ein Großteil der übrigen Politik zu Feige ist, die völlig berechtigten Forderungen der Gewerkschaften zu Lasten der Wirtschaft zu unterstützen.
    Wir retten nicht die Griechen sondern wir Exportieren unsere zukünftige Sozialkatastrophe in andere Länder und das ist Grundweg falsch. Hier versucht Deutschland mitlerweile, seine extrem Arbeitnehmerfeindliche Lobbypolitik in andere Länder zu exportieren und ich hoffe, dass das mit dem Linksruck in Frankreich und dem zu erwartenden Machtwechsel in Deutschland endlich ein Ende hat.

    Natürlich schließt das alles die notwendigkeit zum Sparen nicht aus. Hohe verschuldung ist immer Schlecht, und wer spart überlegt sich immer 3x, wofür er Geld auf den tisch legt. Aber ich finde den Gedanken eines EU-Solis durchaus berechtigt. Wenn so viele wirtschaftlich völlig unterschiedliche Länder in einem Wirtschaftsraum zusammen sind, dann gilt im reinen ungesteuerten Kapitalismus natürlich das darwinsche Prinzip "survival of the fittest". Aber das darf nicht sein denn es geht hier um Menschen und Existenzen deren Überleben von der wirt. stärke ihrer Nation abhängt - so wie wir es jetzt in Grichenland sehen.
    Wenn wir die Eurozone erhalten wollen, und das sollte im Interesse aller sein, dann muss über einen finanziellen Ausgleich für die Wirtschaftlichen Unterschiede der einzelnen Länder zwangsläufig nachgedacht werden. Sonst kommen wir nie auf einen grünen Zweig
     
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  17. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    In einer Situation, wo die meisten Länder in Europa durch die Aufnahme von Schulden nur noch die Rückzahlung der Zinsen betreiben, sollten zumindest die Verantwortlichen langsam feststellen, dass das Spiel dem Ende entgegengeht. Es ist hier ein Reset des Systems notwendig. Ein Schuldenerlass für Staaten, Wirtschaft und Privatleute weltweit ist unumgänglich. Sollte dies nicht erfolgen, können wir uns auf eine Hyperinflation einstellen. Es wäre naiv zu glauben, dass Deutschland davor verschont bleibt. Zudem bekommt auch das Bankensystem in den USA in diesen Tage wieder massive Probleme, siehe JP Morgan

    Nach JP Morgan-Debakel: Angst vor Banken-Crash in Amerika

    Die Wall Street ist geschockt: Ausgerechnet JP Morgan meldet einen Milliardenverlust - und das im laufenden Quartal. Die Angst vor einem systemischen Crash geht um.

    Nach JP Morgan-Debakel: Angst vor Banken-Crash in Amerika | DEUTSCHE MITTELSTANDS NACHRICHTEN

    Und dieser Verlust kann sich so wie es aussieht noch auf 20 Mrd. ausweiten.

    Das Problem ist ein globales und nicht auf Griechenland zu reduzieren. Wir mögen uns in Deutschland noch relativ sicher fühlen, ich halte dies aber für einen gefährlichen Trugschluss.


    P.S.: Es gibt die Lösungen für das Problem. Diese sind nur dermaßen radikal, dass sich insbesondere die Finanzoligarchie und die politischen Eliten davor fürchten. Denn sie wären es, die am Ende als Verlierer darstünden. Ihre ganze über Jahrzehnte mühsam aufgebaute Macht und das Kontrollsystem über das wir uns ja alle mittlerweile beschweren hätten keine Grundlage mehr.
     
  18. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Ich halte das kapitalistische System an sich für unvernünftig - eben aus dem Grund, weil mir die Regeln völlig bewusst sind, nach denen die kapitalistischen Akteure operieren, und zu welchen Ergebnissen sie letztlich führen.

    (Hätte die griechische Regierung von vornehrein darauf verzichtet, sich zu verschulden, um ihre Wirtschaft am Leben zu erhalten, wäre der Zusammebruch wahrscheinlich viel früher eingetreten.)
     
  19. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland


    Ich gebe dir völlig recht bei der Aussage, dass das kapitalistische System nicht vernünftig ist. Sicherlich nicht das perfekteste. Aber die Frage ist, wie kommt man da wieder raus. Die Diskussion wie es am sinnvollsten war hatten wir ja schonmal in einem anderen Thread. Du wirst aber keinen Umbruch machen können (ausser es kommen anderen Umstände dazu: Krieg, Volksaufstand usw)...
     
  20. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Der erste Versuch eine Regierung in Griechenland zu bilden ist gescheitert, weil die Linken nicht mitziehen. War irgendwie zu erwarten, bei Neuwahlen würden die Linken wohl stark zulegen.

    Hoffnung in Athen: Sozialisten setzen Sondierung fort
     
  21. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Nach einer anderen Umfrage kommt SYRIZA sogar auf 27,7%!
    Wenn das so weiter geht könnte es bald zur ersten demokratisch gewählten linksradikalen Regierung seit 1970 (Allende in Chile) kommen.
     
  22. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Wie sieht es mit der rechten Partei (Chrysi Avgi, auf Deutsch "Goldene Morgenröte") aus? Würde sie auch zulegen?
    Frage:
    Warum heißt die Partei Goldene Morgenröte, soll das eine Art Wortspiel sein?

    Gruß
     
  23. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Nein sie würden nach beiden Umfragen verlieren.
    "Die nationalistische Partei der Unabhängigen Griechen verlöre zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkte ihrer derzeitigen 10,6 Prozent. Den Faschisten der Chrysi Avgi wird ein Sinkflug von ihren sieben Prozent auf 5,7 bis vier Prozent vorhergesagt. "
    12.05.2012: Linkstrend verst
     
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  24. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Ja die rechts radikalen legen auch kräftig zu.

    Also im griechischen Fernsehen behaupten sie, sie würden beide zulegen
     
  25. 11. Mai 2012
    AW: Alles muss raus! In Griechenland

    Irgendwo habe ich heute Ähnliches gelesen wie n0b0dy, nämlich das die rechten Stimmen verlieren würden und zwar auf unter 5%.

    Das lässt hoffen auf eine bessere Politik.
     
  26. Video Script

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