Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von access denied, 21. August 2012 .

  1. 22. August 2012
    AW: Leiharbeit

    Zeitarbeit ist Moderner Sklavenhandel.


    Schuld an dem ganzen ist unserer Gesetzgebung.
    Agentur für Arbeit, Agentur für *******rbeit.

    Zu mir selber ich bin fest angestellt mit unbefristetem Arbeitsverhältnis/Steuerzahler mit gutem Gehalt..

    Ich selber könnte vieles zu dem Thema schreiben durch gewisse Kenntnisse aber halte mich jetzt mal kurz.
    Es ist wirklich sehr traurig wie manche Leute ausgenommen werden.
    Aber unsere Agentur für Arbeit fördert mit allem mitteln Beschäftigungsverhältnisse über Zeitarbeitsunternehmen.
    Eine Bewerbungspflichten mit Rechtsbelehrung für Stellen an Fachkräfte die der geforderten Qualifikationen nicht entsprechen werden so vermitteln.

    Für so genannte Fallmanager bist du kein Mensch sondern ein Fall.
    Ob du Arbeiten willst ist denen egal...
    Das Ziel ist kein Langzeitbeschäftigungsverhältnis...

    Ich könnte dazu ne häftige Geschichte erzählen. Aber ich lass es mal.
     
  2. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    Ich finde das als Legitimation nicht ausreichend. Man darf nicht den Fehler machen und ausbildungs- bzw. abschlusslos mit einer gescheiterten Arbeitshaltung gleichsetzen. Guckt man sich mal an was aus den Leuten geworden ist die in den 50ern mal grade einen Grundschulabschluss hatten und in die Stadt kamen, die konnten sich noch hocharbeiten. Dafür heute keine Chance.

    Red dir das doch nicht noch schön. Ich hab als Schülerjober mehr bekommen.
     
  3. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    und was hat das jetzt mit zeitarbeit zutun?

    was ist an 8,60 + fahrtgeld nicht schön? wenns einfach darum geht das du dir nebenbei was verdienen willst oder du einfach keine qualifikationen hast ist das doch vollkommen in ordnung.
    wo hast du gearbeitet? bei mir in niedersachsen kriegt man zwischen 6 und 8 euro /h bei solchen jobs.
     
  4. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    du hattest nicht die vorraussetzungen die ich hatte, als is mir das wayne ob du mehr verdient hast oder nicht. generell liegt das problem ja darin das man viel zu schnell wieder draußen ist aus der firma und dann den ganzen papierkram erledigen muss. hab mich also weitervermitteln lassen und 2 wochen bei ner anderen firma den lenz gemacht^^. btw hatte ich nur ne 35h woche und da kommts dann schon noch auf die überstunden an.
     
  5. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    Stell dir vor du steigst so ins Berufsleben ein, da kann man ja dast nur verbittern.


    Ich geh mal davon aus, dass er in irgendeiner Weise qualifiziert war und für jemanden der im Leben steht ist das ein schlechter Witz.



    Hab in einem Büro in NRW ausgeholfen und je nachdem wie fix ich war so im Schnitt 10€/h bekommen bei ca. 36 h im Monat.

    Und du hast kein Problem damit beandelt zu werden wie Austauschware ?
    Falls ja, wie kannst du bitte mit so wenig im Leben zu freiden sein. Ich meine Geld ist nicht alles, aber man sucht doch auch berufliche Erfüllung und die wirst du sicher nicht erfahren, wenn du nur Hiwi bist.
     
  6. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    man verbittert wenn man sein berufsleben nach studium bzw mit einer ausbildung startet? verstehe nicht wieso man daran verbittern sollte.

    naja, wenn du qualifiziert genug bist hast du es entweder garnicht nötig oder du machst wirst kein produktionshelfer (o.ä.) und verdienst dementsprechend mehr pro stunde. nicht jeder zeitarbeiter verdient <9€.

    also wurde dein lohn nicht stundenweise berechnet?

    du musst heutzutage einfach viel tun um beruflich da zu stehen wo du möchtest. das ist aber nicht erst seit neustem so und hat absolut nichts mit personaldienstleistern zutun. ich weiß garnicht wieso heir alles negative auf dem deutschen arbeitsmarkt mit der zeitarbeit in verbindung gesetzt wird.
     
  7. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    Also so krass wies hier teilweise geschrieben ist isses bei einer seriösen leiharbeitsfirma ganz sicher nicht .. und wer alles mit sich machen lässt ist meines erachtens selbst schuld.. ich war selbst leiharbeiter ... verdient hab ich mehr als dannach in nen normalen bürojob festangestellt.... was auch der grund war warum ich jetzt ne neue lehre mache.. aber als leiharbeiter 1500 netto auf die hand zu bekommen war schonmal was nettes würd ich sagen und davon kann man auch gut leben ... man muss sich nur die richtigen firmen aussuchen und nicht oh da bekomm ich nen job ich lass mich versklaven .. die leute die das mitmachen haben 0 selbstwertgefühl und denken die ganze zeit nur oh hauptsache arbeit .. schwachsinn...
     
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  8. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    Ging darum, dass du nach der Ausbildung zum Beispiel sofort in die Leiharbeit gehst und dir wie in den vielen Negativbeispielen erstmal ordentlich vor den Karren geschissen wird.

    Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung heißt es ja auch noch nicht das du in deiner Branche sofort vermittelt wirst und somit trotzdem auf solchen Hiwi Tätigkeiten hängenbliben kannst.

    Nicht direkt, es gab nen Grundverdienst pro Stunde und denn Rest gabs obendrauf wenn ich eher fertig war. Der Grundverdienst lag meine ich schon bei 7,68 € und man hätte schon zwei Stunden Kaffeepause am Stück machen müssen um nicht noch Bonus zu kriegen.

    Du konntest früher aber auch noch viel mit Fleiß kompensieren, wenn du bereit dazu warst. Die Zeitarbeit nimmt dir jede Chance dazu, wenn sie dich in einen Job stecken in dem du für die selbe Arbeit weniger Geld bekommst.
     
  9. 23. August 2012
    AW: Leiharbeit

    leiharbeiter werden wie proletarier behandelt und hart bei der arbeit geknechtet, so ist das heutzutage. ich glaube, dass niemand von euch ins profil der dokumentation passt - (40 - 60 jahre alt) - ... man brauch auf jeden fall sehr viel glück um übernommen zu werden, große betriebe übernehmen kaum jemanden, bei kleineren betrieben ist sowas schon mal möglich.
    in der altersklasse 20 - 30 jahre, hat man auf jeden fall die möglichkeit sich etwas zu erarbeiten, um später mal in hochdotierten positionen zu arbeiten und seiner berufung nachzugehen und sich türen zu öfnnen oder es zu versuchen, man ist schließlich noch jung, motiviert und hungrig.
     
  10. 24. August 2012
    AW: Leiharbeit

    warst du selbst mal leiharbeiter (wenn ja bei wem?) oder arbeitest du in der branche? oder woher weißt du das so genau?
     
  11. 24. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Das Problem sind nicht die Leihbuden, sondern große Industrieunternehmen, die langfristig auf Leiharbeiter setzen.

    Dazu gehören dann so tolle Unternehmen wie VW, Opel, Airbus, Deutsche See, Iglo usw.

    Leiharbeit an sich ist garnicht verkehrt. Aber leider haben die Unternehmen hier in Deutschland zu viel Freiraum was Leiharbeit angeht. Logisch, dass viele "feste" Jobs wegfallen und durch günstige Leiharbeiter ersetzt werden.

    Man müsste gewisse, drastische Spielregeln einführen. als beispiel mein ich sowas.

    - ohne trifftige gründe, keine längere beschäftigung als 6 monate in einem unternehmen
    - leiharbeiter müssen eigentlich mehr verdienen wie festangestellte (bei gleicher Funktionsbeschreibung!)
     
  12. 24. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?



    Das funktioniert nicht weil die Firma, welche die Arbeiter verleiht auch geld verdienen will. Ich glaube nicht das Leiharbeiter pro Stunde günstiger sind als normale Arbeiter dort, der große Vorteil bei der Leiharbeit liegt eben in der Unverbindlichkeit durch welche die Betriebe unterm Strich Geld sparen. Würde man diese Unverbindlichkeit streichen kann man die Leiharbeit auch gleich sein lassen. Leiharbeit ist auch nicht als dauerhafte Beschäftigung gedacht sondern z.B. für einige Monate zur Überbrückung zwischen 2 jobs. Das Betriebe daher LANGFRISTIG auf Leiharbeiter setzten ist eigentlich nicht akzeptal und da sollte die Politik auch ansetzten. Wenn eine Firma eine Stelle z.B. an einer Maschina langfristig an einen Leiharbeiter vergibt finde ich das unter aller sau. Denn hier ist ersichtlich das der Arbeitsplatz noch lange bestehen wird.
    Das nächste Problem wo man ansetzten sollte, und hier habe ich wärend meiner Ausbildung den Fall selbst mitbekommen. Mein Boss hat einen Leiharbeiter, welcher zur Saisonzeit immer zu uns kam, übernehmen wollen und hat letztendlich Probleme bekommen weil der Arbeiter noch bei der Leiharbeitsfirma beschäftigt war, jene Leiharbeitsfirma wollte dann Geld von uns...
     
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  13. 24. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?


    so siehts nämlich aus. das ist natürlich nicht immer so, weil der personaldienstleister im krankheitsfall zeitweise zahlt, meist aber schon.

    sollen sie doch leiharbeiter einstellen. ich war selbst 3 monate bei vw und hab meine 15EUR/h gekriegt (vw hat übrigens einen eigenen lieferanten). war zufrieden und hatte nie probleme damit.


    du kannst nicht alle stellen mit leiharbeitern besetzen, weil manche berufe kontinuität vorraussetzen. in manchen fällen verleiht der pdl seinen mitarbeiter auch für die probezeit um ihn danach in eine festanstellung zu übergeben. das hängt damit zusammen, dass der betrieb sich gegen krankheitsbedingte ausfälle (und dem damit "verschenkten" geld) absichern will.

    ich weiß nicht genau wie diese dispokonten der großen zeitarbeitsfirmen (ZAG, Randstad etc) zustande gekommen sind aber ich denke das hängt auch damit zusammen, das auch die sich gegen leute absichern wollte, die sich einfach krankschreiben lassen und weiter verdienen. ist aber nur sone vermutung.

    das ist in den meisten fällen auch so üblich. es handelt sich dann ja um eine personalvermittlung und nicht mehr um personalüberlassung. da zahlt man meist 20-30% des bruttojahreslohns wenn man sich nicht anders einigt. ich meine randstad nimmt pauschal pro arbeitnehmervermittlung 2000EUR und berechnet nicht mehr prozentual/nach monatsgehältern.
     
  14. 25. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Wieso kann das nicht funktionieren? Wenn alle Leihbuden einen gewissen Nettolohn auszahlen müssen. Im Endeffekt zahlt das leihende Unternehmen die Gewinnmarge der Leihfirma + den Lohn. Also wird es einfach nur teuerer. Wenn es gesetzlich Festgeschrieben ist, haben die garkeine Wahl.

    Ich finde Leiharbeit sollte tatsächlich nur für kurzfristige Kapazitätsspitzen eingesetzt werden. Unternehmen wie Airbus argumentieren ja quasi "das geschäft könnte einbrechen, darum haben wir Leiharbeiter".
    Na toll. Jedes Geschäft kann zu jederzeit einbrechen. So'n unfug. Das nennt sich unternehmerisches Risiko. Wenn ich so argumentiere, kann ich 90% der Belegschaft aus Leihfirmen beziehen. Dann bin ich ja flexibel, wenn das Geschäft schlechter läuft. Vorallem sind die Auftragslagen bei großen Konzernen auch langristig Planbar. Wenn Airbus mal nen guten Auftrag kriegt, dann wird daran schon mehrere Jahre gearbeitet. Sie sind sich im absoluten Klaren, 2-3 Jahre guten Beschäftigungsgrad zu besitzen. Anstatt hier mal fairerweise zeitbegrenzte Festverträge zu verteilen, wird trotzdessen weiterhin mit Leiharbeit hantiert. Das spiegelt sich in vielen, vielen Industriebetrieben wieder.

    Vorallem: Lebensmittel Industrie, Automobilhersteller, gesamte Logistikbranche, WIndenergriebranche

    Ich find die Sichtweise sehr dubios.

    Ich finds einfach nur unlogisch.

    Bei einer Werft, die jetzt arbeit für 3 Monate hat, kann ich verstehen warum da Leiharbeiter eingesetzt werden. Da kommt es wirklich "mal" vor, einen guten Auftrag zu haben, hinterher ist erstmal Flaute. Aber richtige Flaute. Oder bei Handwerksfirmen, die den zuschlag für eine kurzfristige, große Baustelle erhalten haben. Auch da macht Leiharbeit absolut sinn.

    Doch bei allem was langfristig ist, geht gar nicht.


    Ist kompliziertes Thema. Aber in einem gut laufenden Betrieb sollte es normerweise kein Problem sein, da mal 1000-2000EUR für einen guten Mitarbeiter auszugeben. Immerhin ist dies der einzige Anreiz einen Leiharbeiter zu vermitteln. Dein Chef hat sich dafür das Unternehmerische risiko gespart, einen unbekannten Mann einzustellen. Außerdem ist das Pech, wenn man nichts ausgeben will und zu geizig ist, einen einzustellen, obwohl man im wissen ist, der Arbeiter ist gut und er bringt es einfach.
    Nach BZA Tarif hängt die Provision von der länge der Beschäftigung des Leiharbeiters ab. Wenn der Leiharbeiter schon nach 6 Monaten übernommen wird, dann liegt die Provision in der Höhe von einem Lohn des Leiharbeiters.



    Ok bei ganz kleinen Betrieben mehr sehr wenig Umsatz kann 2000EUR tatsächlich schon ein Hindernis sein, aber für die Bandbreite sollte es genügen.


    Ich kenn das aus meiner Region. Leiharbeiter bei Mercedes. Diese erhalten einen tatsächlich guten Lohn. Sind oft Leute die am Fließband mitarbeiten. Trotzdem, bei uns kriegen diese Leiharbeiter dafür knapp 18EUR. Ja, ist auch schön und gut. Trotzdem verdienen die Festangestellten knapp 1/3 mehr. Dazu kommt, das Festangestellte mehr Boni als Leiharbeiter erhalten. Sachen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Urlaubstage, außerordentliche Boni. In den Leihbuden geht das 90% anders zu, mit ihren standard Verträgen.

    Wenn ich als Leiharbeiter in einem Unternehmen arbeite, wo ich fast schon sicher sein kann "hier kommt es nicht zu einer Übernahme" und "der festangestellte verdient bei gleicher Arbeit mehr" wächst in mir eine Unzufriedenheit. Ich hab dies schon hinter mir. Hab auch gutes Geld verdient, aber der Festangestellt hat es einfach besser.

    Ich kenn ein ansässiges Unternehmen, namentlich Schnellecke, das übernimmt sehr viel Logistik bei VW. Die besitzen große Lagerhallen und kontrollieren, verpacken und versenden Teile (ähnlich Doku oben von Opel). Dort arbeiten wahrscheinlich auf 1 Festangestellten, 5 Niedriglohn Leiharbeiter. Sie, Schnellecke, besitzen meinen erachtens sogar eine selbst außergelagerte Leihfirma.



    Ich selber könnte eigentlich gut über Leiharbeit reden, hatte selber eine gute Firma erwischt, genug verdient und war relativ zufrieden. Mit mir wurde auch gut umgegangen, aber ich habe Leute im Umfeld, die eben an typische scheiß Leihfirmen geraten sind. Allergrößter sauladen in Deutschland ist wohl die Dekra.
    Außerdem kann man den Trend zu "immer mehr" Leiharbeit erkennen, das missfällt mir. Zumal Leiharbeiter sehr oft in den eingesetzten Unternehmen quasi rechtelos, weil sie ja ersetzbar sind.

    Im Handwerk gibts auch schwarze Schaafe.
    z.B. werden größere Baustellen fast schon generell mit Leiharbeitern kalkuliert. Ansich kein Problem, aber was ist, wenn es sich um Baustellen handelt, die mal eben 2-5 Jahre dauern?



    Das nächste ist dazu noch die Lohn- und Arbeitlosendebatte. Die meisten Leihfirmen zahlen ja nur 35 Stunden/Woche, der rest geht (erstmal) auf das Zeitkonto. ungelerntkräfte verdienen so 7,50-8,50EUR die stunde (tedenz durch mindestlohn gottseidank steigend).

    4 * 35 * 8,50 = 1190EUR Brutto
    Lass es ca. 950 EUR netto sein.

    Sorry, da geh ich lieber gar nicht arbeiten.

    Leiste dir mal bei dem Geld 'nen Auto. Ohne Auto, geh ich erst garnicht arbeiten, außer ich wohne direkt in der Stadt und der Arbeitgeber ist wirklich nah dran oder schnell erreichbar. Dann würde ich aus einem reinen rechnerischen Grund nicht arbeiten gehen. Weil mein Nettolohn abzüglich Fahrgeld und Unterhaltskosten des Autos auf 750EUR schrumpfen lässt.

    750€, da bin ich mit harz besser dran. Bin nicht täglich zu Hause weg, benötige kein Auto und hab das gleiche.

    Stell dir vor, du möchtest arbeiten gehen. Du hast kein Auto, kannst du dir nicht leisten. du fährst mit'n Bus zur Arbeit und du musst noch zusätzlich zu deiner schlecht bezahlten Arbeit täglich 90 Minuten Bus fahren und das ganze kostet dir mal noch 70EUR für die Monatskarte. In dem Fall ist es zwar wirtschaftlich sinnvoller arbeiten zu gehen, dennoch überleg hier drei mal.
    Immerhin habe ich eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden zusätzlich noch 5 mal 90 Minuten für die Fahrt. Also bin ich mit Fahrt und Arbeit 47,5 Stunden pro Woche gebunden.

    1190 / ( 47,5 * 4 ) = 6,26EUR Brutto die Stunde !

    Also geh ich nicht arbeiten.


    Arbeitslose heutzutage werden genötigt in Leihfirmen arbeiten zu gehen. Wenn man mal die Jobbörse der Arge durchsucht. 70% der offenen Stellen sind doch nur Leihfirmen.



    ...zum kotzen!
     
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  15. 25. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Thema equal pay...
    ja, da hast du recht, da gibts probleme. bezogen auf diese problematik sparen unternehmen, die ihren festen angestellten viel (was auch immer das ist) zahlen, meist wirklich mit zeitarbeit.

    das ist aber, so blöd es sich anhört, nicht der kuchen des personaldienstleisters. da wird sich an verschiedene tarifverträge angelehnt die nach entgeltgruppen gestaffelt sind. der an den sich die firma anlehnt in der ich arbeite schreibt vor das man mindestens 7,69/h verdient. das wäre dann entgeldgruppe 1 für den produktionshelfer. hinzukommen halt schichtzuschläge, fahrtgeld, einsatzzulage. das wird aber dann individuell abgestimmt. der tarifvertrag wurde übrigens überarbeitet und die löhne erhöhen sich bald. bezüglich boni zahlungen ists das selbe. damit hat der personaldienstleister rein garnichts zutun, weil er vom gewinn des kunden nicht profitiert.

    da will ich auch garnicht unnötig argumentieren, das ist an sich so, lässt sich in der leiharbeit aber nicht vermeiden.

    der lohn ist für den einen genug für den anderen nicht. man kann nicht erwarten das man sich immer ein auto leisten kann. wenn du sagst du möchtest für dieses geld nicht abreiten ist das doch vollkommen okay, der personaldienstleister kann garkein interesse daran haben dich zur arbeit zu zwingen weil er derjenige ist der sich dann rechtfertigen muss wenn sein externer mitarbeiter schlecht arbeitet, nie da ist etc. das dann sofort ans arbeitsamt weitergeleitet wird das er kein bock hat ist mir zumindest fremd. ob das manche so machen weiß ich nicht. der lohn und das system kann an sich aber garnicht so schlecht für den arbeitnehmer sein, wenn man bedenkt das unsere externen mitarbeiter freunde, bekannte etc. für unser unternehmen werben (ohne dafür geld zu kriegen).

    das eigentliche problem sehe ich aber, wie von dir angesprochen, im bereich equal pay. worüber man evtl auch nochmal schnacken könnte sind werksverträge.

    schönen abend noch
     
  16. 28. August 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Die Sklavenarbeit ist Teilweise beendet.

    Ab 1.11.2012 gelten neue Tarifbestimmungen. Unter anderem sieht der Tarifvertrag vor das man Staffelweise einen Branchenzuschlag von bis zu 50% auf den normalen Lohn erhält. Das ist aber erst in der Metal/Elektro/Chemie Industrie so. Weiter Tarifverträge werden sicherlich folgen.
    Dazu gibts auch noch eine "Gehaltserhöhung"


    Bild

    Die 70% sind aber sehr gut geschätzt ... bei uns sind es sicherlich 90%.
     
  17. 31. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 31. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Das trifft den Nagel, wie ich finde, auf'm Kopf. Festangestellte in IG Metall zugehörige Betrieben. Diese Unternehmen sind ja nun fast ausschließlich große Industriebetriebe wie Hafenbetrieb, Werften, Windenergie, Automobilbranche etc. Da haben Festangestellte oft einen Lohn von 15EUR und (teilweise viel) höher. Aber es geht immerhin in die richtige Richtung. So'n Vertrag müsste für alle Unternehmen verbindlich sein, auch für nicht IG Metall zugehörige Betriebe.
     
  18. 31. August 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    @Optron Jetzt geht es den Leiharbeitern bald besser, die werden aber wieder durch Werksarbeiter ersetzt, wo wohl die Regelung nicht gilt.

    Also wählen gehen, Mitglied der Gewerkschaft werden, demonstrieren. Nur so geht es Gesetzeskonform.
     
  19. 1. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    ...als ich dies damals "moderne Sklaverei in einer modernen Diktatur" nannte, wurde mein Politik-Lehrer ganz wild und laut!
     
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  20. 1. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Damals hat mein Lehrer gefragt wie ein Lohn steigen könnte, da habe ich gesagt Gewerkschaften das fand er auch nicht so lustig... ist aber die Wahrheit.
     
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  21. 7. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Zum einen ist es ein möglicher Weg aus der Arbeitslosigkeit. Zum anderen bietet Zeitarbeit gerade auch für Berufseinsteiger die Möglichkeit verschiedene Arbeitsbereiche kennen zu lernen und einen Einsteig in die Arbeitswelt zu finden.

    Leiharbeiter bietet sich bei ihrer Tätigkeit die Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Fachkenntnisse zu erwerben. Leiharbeiter gelten bei den Unternehmen oftmals als flexibel und leistungsfähig.

    Die Chancen beim Entleihunternehmen eine Festanstellung zu bekommen sind gut. Rund 30 Prozent der Zeitarbeiter werden von den Entleihunternehmen in eine Festanstellung übernommen.
     
  22. 7. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Genau so wird einem das auch auf den Ämtern verkauft. Die Realität sieht da leider oft anders aus. Und zwar stecken viele qualifizierte Arbeiter über Jahre in Zeitarbeit fest und arbeiten für ein Leben auf Hartz 4- Niveau. Da muss ich ganz ehrlich zugeben: an deren Stelle würde ich lieber auf Staatskosten gammeln und mich nebenbei schwarz mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. Wenn eine regierung nicht für eine gerechte Arbeitsmarktpolitik sorgt sondern im Gegenteil so etwas noch fördert muss sie sich nicht wundern wenn es immer mehr Leute gibt die irgendwann den Spieß umdrehen und vom Ausgenutzten zum Ausnutzer werden.

    Grüße
    Zeiko
     
  23. 7. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    das problem kann auch von einer ganz anderen ecke betrachtet werden:

    Warum nutzt die Industrie Leiharbeit?

    1) Zur Flexibilisierung: Nehmen wir mal einen grossen Online-Versand. Dort haben wir absolut saisonale Schwankungen,zB durchs Weihnachtsgeschaeft. Man muss schnell Manpower auf- und abbauen koennen, um diese Spitzen abzufangen. Ganzjaehrig die doppelte Belegschaft zu haben schliesst sich bei marginalisierten Gewinnen in fast allen (Service)-Branchen aus.

    2) Weil Festanstellung zu viel kostet. Wenn man jemanden fest anstellt, muss man sich sicher sein, dass dieser seine Investmentkosten auch wieder verdient. Arbeitsvertraege wieder aufzuloesen ausserhalb der Probezeit ist sehr kostspielig durch Abfindungen etc. Das ist das gleiche Prizip das auch zum Phaenomen der uendlich verlaengerten Probezeit durch befristete Vertraege fuehrt. Wenn die Lage unsicher ist wie in vielen Branchen heutzutage, wird erst geliehen, dann befristet und dann erst eingestellt. Betriebswirtschaftlich nur verstaendlich, sozial und menschlich fragwuerding.

    3) Weil es erlaubt ist und weil die Konkurrenz es auch macht. Die Art und Weise, in der LEiharbeit genutzt wird, ist legal. Wenn also eine Firma in einer Branche damit beginnt und somit die Fixkosten (Lohn der Festangestellten) in variable Kosten umwandeln kann, generiert sie sich damit einen (temporaeren) strategischen Kostenvorteil gegenueber der Konkurrenz. Viele Mitbewerber werden dies beobachten und schnell nachahmen, um weiter konkurrieren zu koennen. Die legale Umwandlung der Kostenstruktur in der PErsonalwirtschaft ist ein Ziel der Industrielobby und die haben viel investiert, damit das weitestgehend legal moeglich ist. Da es legal ist, wird es von vielen Firmen uebernommen, einfach um konkurrenzfaehig zu bleiben.

    Meine Meinung ist, dass sich die Gesetzgebung veraendern muss. Das ist ein unmoeglicher Weg mit einer wirtschaftsliberal-konservativen Regierung und ein harter schwieriger Weg mit einer sozialdemokratischen.
     
  24. 7. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Vielleicht kann man noch den Aspekt anmerken, dass die Industrie für den Menschen geschaffen wurde, nicht der Mensch für die Industrie!

    Diese Argumente ala soundsoviel werden übernommen und besser als gar keine Arbeit sind für mich mehr als fadenscheinig.
     
  25. 8. September 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    also für mich ist das keine Überraschung. Statistiken werden gepuscht durch "Arbeit", wie diese "Arbeit" dann aussieht ist dann unwichtig.

    Genauso werden Jugendliche in irgendwelche Förderbetriebe gesteckt und nichts weiter gemacht. Hauptsache dass die Jugendarbeitslosigkeit sinkt. Dass diese Jugend später eh keinen Job bekommt, ist wieder eine andere Statistik....

    Der einziger Ausweg in meinen Augen ist, sich soweit so qualifizieren dass das Unternehmen einem hinterher läuft und nicht andersrum.
     
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