Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von access denied, 21. August 2012 .

  1. 3. Oktober 2012
    AW: Leiharbeit

    Bekannter von mir arbeitet seit 6 Monaten über eine Zeitarbeitsfirma.
    Er ist seit 8 Jahren gelernter Gas-Wasser-Installateur und hat sogar den Betriebswirt, da er zwar diese Prüfung bestanden, den Meister aber erstmal versemmelt hat.

    Mittlerweile ist es die 3. Firma in nur 6 Monaten. Lohn ist irgendwas mit 13EUR/Stunde...jedoch darf er wirklich die größten Failjobs erledigen und wird als Leiharbeiter und "Neuer" total ausgenutzt.

    Gestern wurden alle um 18 Uhr zu Feierabend "gefragt", ob 3 Leute "freiwillig" nach Gera in den Osten fahren wollen, da dort eine Firma auf Garantie einen Defekt gemeldet hat.
    Wohl gemerkt, heute ist Nationalfeiertag Tag der deutschen Einheit

    Er hat ja gesagt, in der Hoffnung, dass es ihm einen Bonus beim Chef bringt (der auch selbst die Arbeiter dafür gefragt hat), da sich sonst nur 2 gemeldet hätten und jedoch 3 gebraucht worden sind.

    Der Typ ist jetzt 28 und hat keinerlei Sicherheiten im Leben, geschweige denn richtig sicheren Urlaub. Dürfte das letzte mal vor 3 Jahren gewesen sein, als er mal sicher Urlaub im Sinne von zuhause sitzen hatte.
    Die Zeitarbeit gibt ihm immer nur "Urlaub", wenn die eine Firma ihn ausstellt und bis die nächste was braucht. Mit den Worten: "Ich melde mich bei Ihnen, bis wir was haben, bis dahin haben Sie Urlaub"

    Traurig.
     
  2. 3. Oktober 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Awa,die Firmen planen die Fristen und Pausen schon so ein,daß es nicht zu nem Ähnlichen Fall wie oben kommt,daß der Leiharbeiter sich auf ne Festeinstellung einklagen kann,wie es Früher schon ein paar beim Daimler gelungen ist .
    Die feuern ihre Leiharbeiter schon Rechtzeitig,wenn sie keine Verwendung für sie haben.
    In unserer Abteilung arbeiten Seit 3 Monaten jetzt auch 2 Fest,die als Leiharbeiter zu uns gekommen sind .Die durften an einem Tag mit 100 weiteren Leiharbeiter ihre Festverträge unterschreiben und sind jetzt alle Stammarbeiter.
    Als diese 2 bei uns gearbeitet haben,kam immer der Meister zu uns um zu fragen wie die sich machen,und die haben immer nur gutes von uns gehört in der Zeit,und nur deswegen sind die jetzt auch drin und nicht wegen so ner Fristklausel wie da oben. Solche Großfirmen müssen nur einmal mit dem Finger schnippen und vor der Tür stehen schon die nächsten 1000 Bewerber für Leiharbeit,wenn die wollen.


    In Kleinbetrieben villeicht,aber bestimmt nicht bei Großfirmen mit Betriebsräten ,die hinter ihren IGM Mitglieder stehen und sie wie Anwälte auf jedes Personalgespräch begleiten.
    In meiner Firma gibts z.B. Leut,die sogar bis zu 180 Tage Krank im Jahr sind und trotzdem kann die keiner rausschmeißen . Das EInzigste was die können,ist die Arbeiter zu versetzen in ne andere Abteilung mit anderer Arbeit,je nach Offiziellen Krankheitsbild oder eben Abfindungen anbieten,die aber auch nicht aufgezwungen werden können.
    Jeder Festangestellte geniesst dort einen umfangreichen Kündigungsschutz,der nicht so schnell anzufechten ist von Oben. Man darf nur nix klauen,sich Schlagen oder andere sexuell belästigen,dann passiert auch nix.
     
  3. 4. Oktober 2012
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2012
    AW: Leiharbeit

    Oh habs ein wenig blöd ausgedrückt, hatte über die Leihfirma so ~1100EUR raus, was ich bei VW als Junggeselle auch bekommen hätte, wäre ich dort geblieben. Hät ich der Übernahme in der "Metalfirma" zugestimmt (welche mich ja nach 6Monaten einstellen wollte) wär ich auch mit 13EUR/h eingestiegen + Schichtzulagen, was ich aber nich getan habe, da ich jetzt eh erstmal n Jahr ins Ausland gehe und mir so die letzten 2 Monate durch mein aufgebautes Arbeitszeitkonto bei der Leihfirma nochmal 2 voll bezahlte Monate frei machen konnte (arbeitest 40h in der Woche, bekommst 35 ausbezahlt und 5 werden jede Woche "angespart") - meine Firma war sogar so Nett & hat mich gekündigt nachdem ich gesagt habe das ich ins Auslande möchte, jetzt krieg ich sogar nochmal n Monat ALG und in 10 Tagen heißts zum Glück erst einmal aufwiedersehn Deutschland
    Muss aber wie gesagt auch sagen, dass ich glaub ich auch echt Glück mit meiner Zeitarbeitsfirma hatte, hab auch schon genug gegenbeispiele gehört. Jedoch um in ein Betrieb rein zu kommen find ich absolut nicht schlecht, war angenehmer & falls dir der Betrieb doch nich gefällt kannst du auch schnell wieder raus & in n anderen ... aber als jemand ohne Ausbildung is Zeitarbeit dann doch wieder was anderes, da gibts gleich n EUR weniger & so die Auswahl wie jmd mit Ausbildung hat man doch auch nich, aber was anderes als Leihfirmen bekommt man ja auch nur noch selten vom "Jobcenter" ... das kannste haken, dann lieber mal selbst die Initiative ergreifen und bei den Firmen nachfragen.
     
  4. 4. Oktober 2012
    AW: Leiharbeit

    Ja, ein Jungeselle in der Werkstadt, im völlig unterbezahlten Handwerk. Hättest du bei VW in einem Werk angefangen, hättest du mindestens das doppelte bekommen.

    Das ist schon sehr wenig für einen Metallverarbeitenden Betrieb. Schau dass du in eine möglichst große Firma rein kommst, da kriegst du das doppelte.
     
  5. 4. Oktober 2012
    AW: Leiharbeit ausgenutzt: hauptsache arbeit?

    Defakto ist es unmöglich in größeren Konzernen Leute zu entlassen. Selbst wenn die absolut gar nix machen den ganzen Tag.

    Einzige Chance: Aufhebungsvertrag mit satter Abfindung im 6stelligen Bereich.
     
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