Marx vs. VWL (revolutionär-wissenschaftliche Kritik vs. Legitimationswissenschaft)

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von n0b0dy, 10. Januar 2010 .

Schlagworte:
  1. 6. März 2010
    AW: Marx vs. VWL (revolutionär-wissenschaftliche Kritik vs. Legitimationswissenschaft)

    M.E. hat die Historischen Schule doch selbst schon die Klassik radikal kritisiert.[1] Mich interessiert eher der Unterschied zw. Neoklassik und den ösis bzw. ob es auf der grundsätzlichen Ebene überhaupt welche gibt. Die subjektive Wertlehre vertreten wohl beide.
    Damit setzt du aber die Preise und damit eine verfügbare Geldsumme für den Käufer schon voraus! Das einzige was du damit aussagen kannst ist, dass wenn ein Kauf vollzogen wurde, der Käufer sich schon irgendeinen Nutzen davon versprechen wird.
    "Der Nutzen ist ein metaphysischer Begriff von unüberwindbarer Zirkularität; Nutzen ist diejenige Eigenschaft der Güter, die den Individuen ihren Erwerb wünschenswert erscheinen läßt, und die Tatsache, daß die Individuen Güter zu kaufen wünschen zeigt wiederum, daß sie Nutzen haben"(Joan Robinson, zit. nach H.P.Büttner)
    Es liefe dann darauf hinaus, dass Angebot & Nachfrage den Preis bestimmen womit wir wieder bei dem Problem wären, erklären zu müssen was denn passiert wenn diese sich decken?
    Ich wiederhol mich langsam, aber nun gut...
    Dem Käufer ist der Arbeitswert egal, das ist schon klar. Ohne Geld ist aber auch der subjektive Nutzen irrelevant. Es geht also um Zahlungsbereitschaft im Kapitalismus und nicht um universalhistorische Nutzenkategorien. Der Punkt ist, dass die Nutzentheorie die Produktion vernachlässigt bzw. nicht korrekt bestimmt. Steigt dauerhaft die Nachfrage nach einem Produkt, so steigt der Preis. Allerdings hat sich an dem Arbeitsaufwand zur Produktion nichts geändert d.h. das Verhältnis von zu erzielendem Preis und Aufwand hat sich verbessert. Das führt dazu, dass Produzenten(bzw. Kapital) von anderen Bereichen in diese Branche wechseln werden, was zu einem erweiterten Angebot und somit zu sinkenden Preisen führt, bis das Verhältnis notwendige Arbeitszeit und Preis(bzw. die Profitrate) im Gleichgewicht ist. Die subjektive Wertlehre ist völlig außer Stande so etwas zu erklären. Es ist also die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, welche in letzter Instanz die Austauschrelationen bestimmt. Das ist natürlich nur eine sehr vereinfachte grundlegende Ebene. Spannender wirds dann wenn man mit der Arbeitswerttheorie sich zur Kapitaltheorie und der Mehrwertproduktion vortastet.
     
  2. 14. März 2010
    AW: Marx vs. VWL (revolutionär-wissenschaftliche Kritik vs. Legitimationswissenschaft)

    eigentlich wollte ich die diskussion mit meinen fragen in eine andere richtung lenken.

    sind produktionsentscheidungen stets das ergebnis demokratischer entscheidungsprozesse innerhalb der selbstverwaltenden kommunen?

    mit hilfe welcher faktoren oder determinanten finden in einer sozialistisch organiserten gesellschaft wirtschaftsrechnungen statt?
     
  3. 15. März 2010
    AW: Marx vs. VWL (revolutionär-wissenschaftliche Kritik vs. Legitimationswissenschaft)

    sry, aber das ist hier explizit nicht Thema. Ohne Einigkeit in der Analyse ist außerdem keine konstruktive Diskussion über Konsequenzen möglich.
    Sind dir meine bisherigen Argumente einleuchtend? Ich würde das nämlich gern mit dem Vergleich der Kapitaltheorie weiterführen, wobei ich mich in die der bürgerlichen Theorie noch etwas einlesen muss. Zur vollständigen marxschen Werttheorie gehört der Kapitalbegriff immer schon dazu und das ist auch sowas, wo eine Stärke von Marx deutlich wird, nämlich die spezifische Form (G-W-G') vom Inhalt zu trennen - im Gegensatz zur VWL mit ihren überhistorischen Kategorien wie Nutzen etc. Hat man begriffen, was genau am Kapitalismus so spezifisch ist, weiß man auch wo es überhaupt Sinn macht über eine Abschaffung nachzudenken.
     
  4. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.