#1 27. September 2007 In Burma, das von dem regierenden Militärregime seit 1989 Myanmar genannt wird, scheint nach tagelangen Protesten von Bürgern die Lage zu eskalieren. Unter anderem haben vergangene Nacht Soldaten laut Medienberichten Klöster gestürmt und hunderte buddhistische Mönche festgenommen. An solche Informationen heranzukommen war in dem Land bisher schon nicht leicht, die Junta habe nun dafür gesorgt, dass die Informationsbeschaffung noch schwieriger wird, berichten die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen und die Journalistenvereinigung Burma Media Association. Die beiden Organisationen appellieren an die internationale Presse, weiterhin zu versuchen, Journalisten nach Burma zu bekommen, damit sich die "dramatische Situation nicht hinter verschlossenen Türen" abspielt. Der größte Teil des Mobilfunknetzes sei außer Betrieb genommen worden. Der örtliche Internet Service Provider Bagan Cyber habe zudem die Bandbreite gedrosselt. So ist es laut Reporter ohne Grenzen fast unmöglich geworden, Fotos und Videos aus Burma zu senden. Dabei wurde Burma ohnehin zuvor schon zu den Ländern gezählt, in denen das Web am stärksten zensiert wird. In der ehemaligen Hauptstadt Rangun seien Internetcafés geschlossen worden, dazu wurden diverse Weblogs und Webseiten vom Netz genommen. Dutzenden ausländischen Journalisten sei von der burmesischen Botschaft in Bangkok ihr Einreisevisum verweigert worden, berichtet Reporter ohne Grenzen. Die Protestbewegung in Burma setzte am 19. August mit einer Demonstration gegen die Erhöhung der Benzinpreise ein. Schon mit diesem Tag begann die Behinderung der Berichterstattung durch das burmesische Militär, geht aus der Chronik von Reporter ohne Grenzen hervor. Die Protestbewegung erhielt einen wichtigen Schub mit den Protestmärschen der Mönche, die in Burma große Hochachtung genießen. (anw/c't) Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/96621 + Multi-Zitat Zitieren