Mobil bezahlen - gehört das Bargeld bald der Vergangenheit an?

Artikel von Tommy Weber am 25. Januar 2021 um 12:08 Uhr im Forum Netzbetreiber & Mobilfunk - Kategorie: Wirtschaft

Mobil bezahlen - gehört das Bargeld bald der Vergangenheit an?

25. Januar 2021 von   Kategorie: Wirtschaft
In vielen Geschäften ist es heute schon alltäglich, dass bargeldlos mit dem Smartphone bezahlt wird. Das Mobiltelefon, so schätzen Experten, wird in der nahen Zukunft nicht nur das Bargeld, sondern auch die Bank- oder Kreditkarte ablösen. Was auf den ersten Blick eigentlich sehr praktisch und einfach klingt, hat jedoch viele Skeptiker auf den Plan gerufen. Sie fürchten den sogenannten „gläsernen Menschen“, der nach Belieben überwacht werden kann, vor allem, wenn er bei seinen Einkäufen bargeldlos bezahlt.

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Zahlen mit Mobiltelefon – wie funktioniert das eigentlich?
Um mit dem Smartphone in einem Geschäft bezahlen zu können, muss das Gerät die sogenannte „Near Field Communication“ oder kurz NFC beherrschen. Viele der modernen Smartphones sind heute standardmäßig mit dieser Funktion ausgestattet. Dieser winzige Chip ist sogar auf den neuen Bank- oder EC-Karten zu finden, mit denen sich ebenfalls bargeldlos bezahlen lässt. Damit haben das Smartphone und die Bankkarte mit dem Chip praktisch eine identische Funktion, beide machen es möglich, ohne Bargeld zu zahlen.

Wer im Geschäft das Passende gefunden hat, geht zur Kasse und der Betrag, der gezahlt werden muss, erscheint auf dem Display des Kartenlesegerätes. Jetzt wird das Smartphone an das Gerät gehalten und der Bezahlvorgang ist damit abgeschlossen. Eine sogenannte Verifikation durch PIN ist allerdings erst ab einem bestimmten Betrag erforderlich, der jedoch je nach Bank unterschiedlich ausfällt.

Wie sicher ist das Bezahlen mit dem Smartphone?
Viele haben bei dieser Form des Bezahlens Angst um ihre persönlichen Daten und dass sich jemand in ihr Konto hackt. Um dieses Szenario zu verhindern, gibt es die besagte Verifikation, die beim Bezahlen mit der EC- oder Kreditkarte noch ganz klassisch entweder mit einer PIN-Nummer oder mit Unterschrift funktioniert. Wer mit dem Smartphone bezahlt, muss sich ebenfalls verifizieren, und zwar mittels Fingerabdruck, PIN oder durch Gesichtserkennung. Unter diesem Aspekt ist das mobile Bezahlen eine sichere Sache, aber es kommt zugleich immer auf die jeweilige App an, die zum Bezahlen genutzt wird. Moderne IT Lösungen machen das mobile Bezahlen und vor allen Dingen den Umgang mit persönlichen Daten sicher. Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind beispielsweise bei G Data zu finden.

Was spricht für das mobile Bezahlen?
Es gibt einiges, was für das Bezahlen mittels Smartphone spricht. Mit dem mobilen Telefon im Geschäft zu bezahlen, ist bequem, es geht schnell und ist relativ sicher. Selbst wenn das Smartphone gestohlen wird oder verloren geht, ist das kein Grund, panisch zu werden, denn der Dieb kann damit in der Regel nichts anfangen. Je nachdem, um welche Form der Verifizierung es sich handelt, ist das Smartphone sicherer als eine Kredit- oder Bankkarte. Probleme kann es nur mit der PIN-Nummer geben, wenn beispielsweise jemand beim Eingeben der Nummer ausgespäht wird. Wichtig ist, den PIN zum Entsperren des Smartphones möglichst kompliziert zu gestalten. Gesichtserkennung oder Fingerabdruck zur Entsperrung lassen sich hingegen nicht kopieren.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass alle Apps eine Übersichtsfunktion bieten, zudem können die Einkäufe bei vielen Apps auch katalogisiert werden. Auf diese Weise es deutlich einfacher, alle Kosten stets im Blick zu behalten, was zudem für die nächste Steuererklärung von Bedeutung sein kann.

Bargeldlos bezahlen und dabei Geld sparen ist ein weiterer Vorteil, den das mobile Bezahlen bietet. So haben einige Anbieter neben Kreditkarten auch Rabattkarten im Angebot. Beim Einkaufen lassen sich damit entweder Meilen sammeln, Treuepunkte bekommen oder PAYBACK Punkte sichern.

Gibt es auch Nachteile?
Viele kritisieren am mobilen Bezahlen, dass hierbei Daten über die Kunden nicht nur gesammelt, sondern auch noch gespeichert werden. Zwar müssen die Kunden nicht bei jedem Anbieter ihre Daten preisgeben, aber es gibt Anbieter, die an den Daten interessiert sind, um gezielt Werbung machen zu können. Wie alle IT-Systeme, so ist auch das mobile Bezahlen mit dem Smartphone nicht vor einem Hackerangriff sicher. Bei kleinen Beträgen, meist handelt es sich hier um Beträge bis zu 25,- Euro, ist es nicht notwendig, das Smartphone zu entsperren. Handelt es sich um ein iPhone, dann kann die NFC-Funktion überhaupt nicht deaktiviert werden. Rein theoretisch ist es also möglich, mit einem passenden Lesegerät die Zahlung noch einmal zu wiederholen, ohne dass es jemandem auffällt.

Jedes Smartphone ist ein kleiner PC, der in die Hosen- oder Jackentasche passt. Sind die Bankdaten auf diesem kleinen Computer gespeichert, dann ist das für Hacker immer ein attraktives Ziel. Generell können alle persönlichen Daten gehackt werden und sind in jedem Fall gefährdet. Mit einem sicheren Schutz wird es den Hackern aber deutlich schwer gemacht, an das Geld anderer Leute zu kommen.

Was ist für das Mobil Payment notwendig?
Ist das Smartphone mit dem Android Betriebssystem ausgestattet, dann ist Google Pay der richtige Ansprechpartner und zugleich der Marktführer, wenn es um die App geht. Für alle, die ein iPhone haben, ist Apple Pay der Anbieter für die App. Inzwischen bieten aber auch viele Banken eine eigene App für das mobile Bezahlen an. Alle, die bequem und kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen wollen, müssen zuerst die App herunterladen, denn sie baut eine Verbindung zur Bank auf. Die Einrichtung erfolgt wahlweise auf dem Postweg oder durch das Onlinebanking.

Bei einigen Apps muss der Benutzer die Bezahlmethode zunächst einmal festlegen, wobei verschiedene Optionen möglich sind. So kann eine direkte Verknüpfung mit der Kreditkarte hergestellt werden, möglich ist dazu noch die Verwendung von Guthabenkarten. Diese Prepaid-Karten werden in vielen Geschäften angeboten und können mit einem beliebigen Betrag aufgeladen werden. Auf der Karte befindet sich ein Code und mit der Hilfe dieses Codes wird der auf die Karte geladene Betrag anschließend auf ein virtuelles Konto übertragen.

Beinahe alle Einzelhändler sind heute schon mit NFC-fähigen Kassengeräten ausgestattet. Wichtig ist es in jedem Fall, auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Apps, dem Angebot der Banken und der anderen Dienstleister zu achten. Bei einer App, die die Hausbank anbietet, wird in der Regel eine virtuelle Bankkarte in Form einer App hinterlegt. Diese ist zwar eine Kopie der Plastikkarte, aber leider ist das Bezahlen damit nicht überall möglich. Aktuell arbeiten sowohl Apple als auch Google an einer Weiterentwicklung für das mobile Bezahlen. Ein sogenanntes QR-Code-System soll es den Kunden in der Zukunft ermöglichen, eine Rechnung einfach nur durch das Scannen des Codes zu bezahlen.

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Bildquelle: © Depositphotos.com / Tzido
 

Kommentare

18. April 2021
Durch die Bezahlung mittels Smartphone wird die gesamte Verantwortung and en Kunden weitergegeben. Als Bank spart man eventuell Kosten ein aber einfacher ist das bestimmt nicht als die Bezahlung mit gedrucktem Geld. Wenn ich 10€ verliere, verliere ich eben die 10€ und das war es. Wird man gehackt oder gibt es ein Datenleck, verliert man viel mehr und steht dann alleine im Regen. Von mir aus bekommt man dann sein Geld wieder zurück. Aber wie lange wird man darum kämpfen müssen? Der Rechtsanwalt dafür kostet Geld, der ganze Prozess kosten Nerven,...
Ich denke jeder muss für sich selbst entscheiden welche Vorteile es bringt. Ich finde man sollte aber nicht dazu gezwungen werden wenn es für einem selbst mehr Nachteile bringt.
 
12. Mai 2021
Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass Smartphones nach 2-3 Jahren unsicher werden, weil die Anbieter keine Sicherheitsupdates mehr bereit stellen. Man braucht also immer ein modernes und aktuelles Handy, wenn man Handy Payment sicher nutzen will.
 
15. Mai 2021
Nur Bares ist wahres. Das benötigt keinen teures Handy das man euch stehlen könnte. Kein Lesegerät kann unbeabsichtigt auf meine Bankkarte zugreifen. Eine PIN kann auch nicht gestohlen werden und jedwedes Lesegerät, mit dem das Gesindel durch die Gänge der Läden schleicht um heimlich eure Karten auszulesen, sind da sinnlos.

Größere Beträge trägt man, falls man die einmal benötigt, immer vor der Brust oder im Gürtel und sind dort vor Taschendieben sicher. Wenn man dann seine Einkäufe immer gleich ins Auto schleppt, dort sein Handgeld aus seinem Geldspeicher nachläd, hat man auch immer die Hände frei, für den Fall der Fälle, das man sich wehren müsste. Denn keiner rennt, mit bis zu 10 Einkaufstaschen oder einem Einkaufswagen einem Dieb hinterher, wenn er Dank voller Einkaufstaschen beklaut wird. Gesundes Mißtrauen und die Porzelankiste spart viel Geld.

Faulheit und Sorglosigkeit kommt nur den Räubern und Dieben zugute. Denn gerade die Räuber und Diebe leben doch davon, das viele zu sorglos und zu faul sind. Stellt euch einfach nur mal vor, rauben und stehlen wäre euer Beruf, von dem ihr Leben müsstet. Was fällt euch da nicht alles ein, das eure Familie nicht verhungert und gut versorgt ist. Dann ist der Spruch, "ich pass schon gut auf", schnell obsolet. Das mit dem ich passe schon auf, wissen doch auch die Räuber und Diebe und trotzdem klauen die erfolgreich, wie die Raben.

Also die Räuber und Diebe sind über jahrtausende nicht verhungert, sondern immer mehr geworden. Ein euch geklautes Handy hat dann auch noch den Nachteil, mit was wollt ihr bezahlen, eventuell eure Bank anrufen, weil gerade das Handy, eure persönlichen Daten, eventuell eure Pin und sonstige Nummern gerade geklaut wurden. In der Zwischenzeit gehen die Diebe mit eurem Handy shoppen, zwar nur für kleines Geld, wo man keinen PIN braucht. aber in 1 Stunde kann da so ein schönes Sümmchen zusammen kommen.

Klauen die Räuber und Diebe meine 20 - 30 € aus der Tasche, kann ich das verschmerzen. Ein 500 - 1000 € Handy mit persönlichen Daten und Zugänge ist da schon eine ganz andere Nummer.