Virusinfektion als häufigste Ursache
Von allen Ursachen für die akute Entzündung des Herzmuskels oder Myokarditis sind virale Infektionen die häufigsten. Diese Erkrankung steht mit bis zu 42% der plötzlichen Herztode bei jungen Erwachsenen in Verbindung. Zu den Viren die mit Myokarditis in Verbindung gebracht wurden zählen Erkältungsviren (Adenovirus), Hepatitis B und C sowie Parvovirus.
Neue Erkenntnisse aus einer Studie
Die traditionelle Erklärung für die Ursache von Myokarditis konzentriert sich auf die Entzündung die durch die Immunantwort des Körpers auf ein Virus ausgelöst wird und potenziell zu tödlichen schnellen oder unregelmäßigen Herzrhythmen sogenannten Arrhythmien führen kann. Eine neue Studie welche von Forschern am Fralin Biomedical Research Institute an der Virginia Tech geleitet wurde hat jedoch möglicherweise die bisherigen Annahmen widerlegt, denn das Virus selbst schädigt Herzmuskeln schon bevor die Entzündung einsetzt.
Molekulare Veränderungen im Herzen
Die Forscher verwendeten ein Mausmodell des Adenovirus um den Infektionsprozess beim Menschen nachzubilden und untersuchten die Auswirkungen des Virus auf das Herz. Sie fanden heraus, dass das Virus zu Beginn der Infektion kritische Bestandteile der elektrischen und kommunikativen Systeme des Herzens störte: Ionkanäle und Gap Junctions.
Mögliche Biomarker zur Risikoerkennung
Als nächsten Schritt gilt es Biomarker zu identifizieren die auf ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien bei Personen nach einer viralen Infektion hinweisen. Dies könnte durch einen einfachen Bluttest beim Arzt möglich sein.
Die Entdeckungen der Studie könnten einen wichtigen Beitrag zur verbesserten Diagnose und Behandlung von Myokarditis sowie der damit verbundenen Risiken leisten.
Quelle: DOI: https://doi.org/10.1161/CIRCRESAHA.122.322437