Neue Studie entdeckt strukturelle Gehirnveränderungen bei Long-COVID-Patienten

In einer neuen Studie, die auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America vorgestellt wird, werden erstmals mikrostrukturelle Veränderungen im Gehirn von Long-COVID-Patienten im Vergleich zu vollständig genesenen Patienten und nicht infizierten Personen aufgezeigt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Symptome von Long-COVID mit Veränderungen in spezifischen zerebralen Netzwerken in Verbindung gebracht werden können.

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Neue Studie entdeckt strukturelle Gehirnveränderungen bei Long-COVID-Patienten

27. November 2023     Kategorie: Wissenschaft
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Die Forschung verwendet eine relativ neue Gehirnbildgebungstechnik namens Diffusionsmikrostruktur-Bildgebung (DMI). Mit dieser Technik wird die Bewegung von Wassermolekülen durch das Gehirngewebe verfolgt, um ein hochauflösendes Bild der Mikrostrukturen des Gehirns zu liefern.

Bei der Suche nach Hirnverletzungen oder Anomalien konnten die Forscher keine signifikanten Unterschiede zwischen COVID-Patienten und Nicht-Infizierten feststellen. Bei genauerer Betrachtung der mikrostrukturellen Gehirnunterschiede wurden jedoch deutliche Veränderungen in den COVID-Kohorten festgestellt.

Die Forscher entdeckten, dass drei Symptomkonstellationen von Long-COVID (Erschöpfung, Verlust des Geruchssinns, kognitive Beeinträchtigung) mit spezifischen Mustern von mikrostrukturellen Veränderungen im Gehirn korreliert werden konnten. Es schien, als ob sich Long-COVID-Patienten von genesenen Patienten dadurch unterschieden, dass die Krankheit das Gehirn besonders stark veränderte.

Die Ergebnisse zeigen nicht nur die realen pathologischen Grundlagen von Long-COVID auf, sondern werfen auch eine Reihe von Fragen auf, die die Forscher in Zukunft untersuchen möchten. Zum Beispiel, verbessern sich diese mikrostrukturellen Veränderungen im Laufe der Zeit, wenn sich die Symptome eines Long-COVID-Patienten ändern? Und gibt es etwas, das einen COVID-Patienten dazu prädisponiert, die Gehirnveränderungen zu entwickeln, die Long-COVID charakterisieren?

Diese Studie markiert einen wichtigen Schritt in der Erforschung von Long-COVID und liefert wertvolle Einblicke in die Veränderungen, die im Gehirn von Patienten mit Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion auftreten. Die Ergebnisse könnten entscheidend dazu beitragen, die Ursachen von Long-COVID zu verstehen und Behandlungsstrategien zu entwickeln, die darauf abzielen, diese mikrostrukturellen Veränderungen zu mildern oder umzukehren.



Quelle: RSNA.org