Ein Pionier der Webtelefonie
Skype wurde von Janus Friis und Niklas Zennström ins Leben gerufen Wikimedia. Der Dienst revolutionierte die Art und Weise, wie Menschen kommunizierten. Der Name selbst – "sky peer to peer" – deutete auf die innovative Technologie hin. Direktes Telefonieren ohne spezielle Server war die Idee, die sich als bahnbrechend erwies. Schon im Jahr 2004 gehörten elf Millionen Nutzer zu Skype. Ein Jahr später zählten es bereits 54 Millionen.
Fun Fact: 2005 übernahm eBay Skype für 2,6 Milliarden Dollar. Dies war nur der Anfang. Microsoft erwarb den Dienst 2011 für unglaubliche 8,5 Milliarden Dollar. Zu diesem Zeitpunkt hatte Skype bereits 170 Millionen aktive Nutzer pro Monat.
Vom Höhepunkt zum Rückgang
Jetzt kommt die bittere Pille. Mit der Verbreitung der Smartphones veränderte sich die Kommunikationslandschaft radikal. Skype verlor signifikant an Marktanteil. In der Zeit von Facebook Messenger, WhatsApp oder FaceTime reichte es einfach nicht mehr, die Nutzer zu halten. Selbst Redesigns blieben erfolglos. Während die COVID-19-Pandemie zu einem Anstieg des Videoanruf-Bedarfs führte, stellte sich heraus, dass nicht Skype, sondern Zoom diesen Moment für sich nutzen konnte.
Zweifellos: Microsoft investierte zunehmend in Teams, das 2017 an den Start ging. Diese Entscheidung fiel nicht aus Langeweile, sondern aus strategischen Überlegungen. Die Nutzung von Teams vervierfachte sich innerhalb von zwei Jahren, während Skype weiterhin stagnierte bei etwa 36 Millionen täglichen Nutzern.
Der Abschied vom Klassiker
Mit der Entscheidung, Skype stillzulegen, verabschiedet sich Microsoft von einem Pionier. Eine klare Strategie wurde verfolgt: Ein Kommunikationsdienst für alle Bedürfnisse. Sofort schwang die Frage mit: Was passiert mit den Telefonnummern, die für Festnetz- und Mobilanrufe genutzt wurden? Traurig – diese Funktionen werden nicht zu Teams für Privatnutzer überführt. Höhere Bandbreiten und günstigere Datentarife ließen diesen Bedarf schwinden. Sehr bedauerlich ist, dass die Nostalgie, die mit dem Klängen in Verbindung steht, mit dem Verschwinden von Skype weicht.
Es ist eine Art Wehmut zu spüren. Skype hat die digitale Kommunikationswelt geformt, und nun wird es eingestellt. Erinnerungen an eine Ära, in der das, was heute alltäglich ist, noch als revolutionär galt – mit jeder Träne im Augenwinkel geht ein Stück Geschichte verloren.
Am Horizont sieht man jedoch die Zukunft. Microsoft Teams wird übernommen, und die Nutzer, die bereit sind zu wechseln, sollten nutzen, was geboten wird. Die Entscheidung zu diesem Schritt muss in den kommenden 60 Tagen getroffen werden. Nirgendwo wird das "alte Skype" mehr benötigt; die Innovation schreitet unaufhörlich voran.
Quelle & Bild: BR // dpa-Bildfunk/Monika Skolimowska