Paid-Content ade: New York Times komplett kostenlos

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 18. September 2007 .

  1. 18. September 2007
    Zahlende Kunden brachten rund 10 Millionen US-Dollar Jahresumsatz
    Die New York Times stellt ihre Online-Abos ein und die eigenen Inhalte nun komplett kostenlos ins Netz. Auch das eigene Archiv öffnet die New York Times, zumindest für die Zeit nach 1987.


    Rund zwei Jahre nach Einführung von TimesSelect, in dessen Rahmen ausgewählte Inhalte nur gegen ein Abo zur Verfügung standen, wird das kostenpflichtige Angebot für alle freigegeben.
    TimesSelect kostete 49,95 US-Dollar pro Jahr bzw. 7,95 US-Dollar pro Monat und umfasste den Zugriff auf Kolumnen und das Archiv. Dabei sei man mit dem Erfolg - 227.000 zahlende Kunden zählte der Dienst - zufrieden gewesen, so das Blatt. Rund 10 Millionen US-Dollar Umsatz machte die New York Times mit den kostenpflichtigen Inhalten.

    Auch das Archiv der New York Times steht nun in Teilen kostenlos im Netz. Dies gilt für Artikel, die von 1987 bis heute erschienen sind sowie die Jahrgänge 1851 bis 1922, die mittlerweile gemeinfrei (Public Domain) sind. Für Material von 1923 bis 1986 fallen zum Teil auch weiterhin Gebühren an.

    Mit der Öffnung hofft die New York Times vor allem, den Traffic zu steigern, viele Nutzer kommen über Suchmaschinen auf die Site und seien kaum bereit, zu zahlen. Die mit der Öffnung erwartete Steigerung der Zugriffe soll, kombiniert mit stärkerer Werbevermarktung, zu insgesamt mehr Umsatz führen. Derzeit hat die Site rund 13 Millionen Unique Visitors nach Nielsen/NetRatings.

    Bleibt derzeit noch das Wall Street Journal als eine der letzten großen Nachrichtenangebote, das mit Erfolg auf Paid-Content setzt. Die Site zählt rund eine Million zahlende Kunden. Allerdings könnte sich dies mit der Übernahme durch Rupert Murdoch ändern, denn dieser hat bereits entsprechende Pläne erkennen lassen.


    quelle: Golem.de
     
  2. 18. September 2007
    "New York Times" macht Web-Archiv kostenlos

    "New York Times" macht Web-Archiv kostenlos

    Sämtliche Artikel aus 92 Archiv-Jahrgängen und alle Kolumnen der Edelfedern bietet die "New York Times" von morgen an kostenlos im Netz. Vom Gratisangebot erhofft sich das Management mehr Google-Treffer, neue Leser - und ein zweistelliges Wachstum der Werbeumsätze.

    Es war ein langsamer Tod: Timesselect, das Online-Bezahl-Angebot der "New York Times" siechte zuletzt dahin. Den grellen Orangeton, der die Exklusiv-Artikel markierte, sahen Leser kaum noch auf Nytimes.com.

    Die entsprechenden Online-Abos verschenkte man seit Monaten an jeden Interessenten mit einer E-Mail-Adresse von einer US-Universität. Morgen verschwindet Timesselect endgültig - genau zwei Jahre nach dem Start des Angebots.

    Das Ende des Online-Abos habe man seit Monaten geplant und verschiedene Geschäftsmodelle durchgespielt, erklärte die Nytimes.com-Geschäftsführerin Vivian Schiller dem Fachmagazin Paidcontent. Von morgen an bietet Nytimes.com diese Inhalte kostenlos an:

    • Beiträge von 23 prominenten Kolumnisten
    • alle Inhalte des "New York Times"-Archivs von 1986 bis heute
    • Archiv-Material der "New York Times" von 1851 bis 1922
    • Such- und Archiv-Werkzeuge wie den "News Tracker" und das persönliche Times-Archiv

    Kostenpflichtig bleiben nur die originalgetreue Digital-Ausgabe der gedruckten Zeitung in einem besonderen Software-Format (14,95 Dollar monatlich), die Online-Version des Kreuzworträtsels und Archiv-Inhalte aus der der Zeit zwischen 1922 und 1986.

    Nur zehn Millionen Dollar Abo-Einnahmen jährlich

    Den Schritt zum Gratisangebot begründet das Management mit dem Potential eines komplett freien Angebots auf höhere Werbeumsätze. Geschäftsführerin Schiller erklärt im eigenen Blatt: "Unsere Prognosen für das Umsatzwachstums auf Basis des Abo-Modells waren geringer im Vergleich zum Wachstum durch Online-Werbung." Sie betont, Timesselect sei ein Erfolg gewesen.

    In einer internen Mail an die Mitarbeiter heißt es, sie könnten "sehr stolz auf ihre Leistung sein". Offiziell beziffert das Management die Timesselect-Einnahmen auf zehn Millionen Dollar jährlich. "Es hat funktioniert, das ist wirklich wichtig", betont Schiller in Interviews. Nun veröffentlichte Abo-Zahlen für Timesselect sollen das belegen:

    • 471.200 Print-Abonnenten erhielten den Timesselect-Zugang kostenlos als Beigabe
    • 89.200 Universitäts-Angehörige erhielten das Abo kostenlos
    • 227.000 Web-Abonnenten zahlten tatsächlich für Timesselcet (49,95 Dollar jährlich/7,95 monatlich)

    Medien-Experten sind von diesen Zahlen beeindruckt, bezweifeln aber den wirtschaftlichen Erfolg. Wie viel Geld man für die Vermarktung der Abo-Angebote und die zusätzlichen für Timesselect produzierten Beiträge ausgegeben hat, bleibe unerwähnt, kritisiert Jeff Jarvis, Medien-Reporter und Leiter des Journalistenschule der City University of New York, in seinem Fach-Blog. Er zollt Timesselect allerdings Respekt für den gewonnen Abonnenten-Stamm: "Sie haben wahrscheinlich den größtmöglichen Kreis an zahlenden Kunden gewonnen - dennoch war das von Anfang an eine schlechte Idee."

    Ähnlich hatte schon Anfang 2006 Alan Rusbridger, Chefredakteur der britischen Tageszeitung "Guardian", gegen das Timesselct-Modell argumentiert. Bei einer Rede vor der "Royal Society for the Encouragement of Arts" sagte er damals, die Abo-Einnahmen würden nicht einmal die Gasrechnung der "NYT"-Zentrale decken können.

    Mehr Aufmerksamkeit, mehr Anzeigenerlöse

    Das soll nun der Gratis-Auftritt ändern. Die Argumentation des Nytimes.com-Managements: Archiv-Material ohne Bezahlschranke wird verlinkt, bringt gute Google-Treffer, lockt so neue Leser. Ähnlich hatte sich im August der Neu-Eigentümer des "Wall Street Journals" Rupert Murdoch geäußert. Er soll ein Ende des Bezahl-Modells bei WSJ.com planen.

    In den vergangen zwei Jahren habe sich das Web verändert, argumentiert Nytimes.com-Geschäftsfürherin Schiller im eigenen Blatt: "Wir haben nicht das rasante Wachstum der von Google, Yahoo und einigen anderen kommenden Besuchern erwartet." Inzwischen würde die Mehrheit der Leser über Links kommen, nur eine Minderheit nutze Nytimes.com als Primärquelle.

    Kostenlos-Archiv soll Anzeigenwachstum bringen

    Vor diesem Hintergrund gewinnt der Entschluss, fast das gesamte Archiv kostenlos online verfügbar zu mache, an Bedeutung. Hiervon verspricht sich die Times einen Popularitätsschub. Die Rechnung: mehr Google-Treffer, mehr Leser, mehr Anzeigen-Umsätze. Gegenüber dem Branchendienst Paidcontent wird Geschäftsführerin Schiller deutlicher: "Denken Sie über diese Formel nach: Millionen neuer Dokumente, alle für Suchmaschinen optimiert, zweistelliges Wachstum der Anzeigenumsätze."

    Expertise für Suchmaschinen-Optimierung hat sich der Times-Konzern vor zwei Jahren eingekauft: Damals übernahm Nytimes.com für 410 Millionen Dollar das Webangebot About.com, eine Mischung aus Netzlexikon und Ratgeberportal. About.com war immer schon kostenlos, beliebt und für gute Trefferplätze bei Google-Suchen optimiert - so Medien-Reporter Jeff Jarvis, der bis zum vorigen Dezember als Berater für das Angebot gearbeitet hat. Er nennt About.com heute eine "großartige Demonstration der wirtschaftlichen Kraft von Suchmaschinenoptimierung".

    In der Tat kommen 95 Prozent der Einnahmen von About.com heute aus Anzeigen. So soll das Verhältnis in Zukunft auch beim Webauftritt der "New York Times" aussehen.

    Quelle: spiegel.de
     
  3. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.