#1 2. November 2005 Ein Vierfachbrenner entspricht vier Brennern Eine lesenswerte Zusammenfassung über die Nebelwerferei der Medienkonzerne wurde auf mp3newswire zusammengestellt. Nun ist es ja nichts neues, dass die Verlautbarungen der entsprechenden Verbände von erstaunlichen Defiziten in der statistischen Analyse geprägt sind, es erstaunt jedoch immer wieder, mit welcher Dreistigkeit die Zahlen gebogen werden, wenn man denn entsprechende Propagandaeffekte erzielen will. Nach einer Razzia bei CD-Vervielfältigern wurde so beispielsweise die Beschlagnahmung eines "Äquivalents von 421 Brennern" bejubelt. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich nur um 156 Brenner handelte. Von einem RIAA - Sprecher wurde anschließend erklärt, man müsse Kapazität und Durchsatz berücksichtigen und nicht die Zahl der physikalischen Laufwerke. Da unter den Brennern solche mit vierfacher Geschwindigkeit waren, habe man solche als vier Brenner gezählt. Ebenso fantasievoll kommen die Zahlen zustande, mit denen der Wert beschlagnahmten Materials beziffert wird. Die 30 Millionen Dollar, die bei einer weiteren Razzia beschlagnahmten Brenner und DVDs wert sein sollten, setzten sich zusammen aus dem Wert der beschlagnahmten Brenner, dem Wert der beschlagnahmten DVDs und, man staune, dem Wert der DVDs, die mit dem vorhandenen Equipment hätten erzeugt werden können. Mit dieser Begründung kann man natürlich auch versuchen, seinen DVD-Brenner für 2000 Euren bei Ebay zu versteigern, schließlich lassen sich mit ihm Medien herstellen, die weit mehr als 2000 Euro wert sind. Bei Ebay würde man mit dieser Taktik auf die Nase fallen, die Kopierverfolger leisten sich derlei Unsinn regelmäßig und werden nichtmals ausgelacht. Hinzu kommen die bereits erwähnten Nonsensezahlen, die die "Piraterie" weltweit an Kosten und Verlusten einfahren würden und die fadenscheinigen Erfolgsmeldungen, mit denen die Rechteverwerter regelmäßig behaupten, die (tatsächlich permanent steigenden) Filesharerzahlen würden angesichts ihrer Klagewellen und Erpressungsversuche sinken. Eine neue Strategie beim Einfärben von Verkaufszahlen und Gewinnangaben konnte die Times ermitteln: während bislang steigende Gewinne und Verkaufszahlen vor allem bei den Aktionärsberichten vermeldet wurden und im Kontext von Internet und Filesharing regelmäßig fallende Gewinne und Umsätze beklagt wurden, schönte die MPAA neuerdings die DVD - Umsätze. Nach Recherche stellte sich heraus, dass nur 21 Millarden und nicht etwa die zuerst genannten 55,6 Milliarden von Hollywood mit DVDs umgesetzt wurden. Reporter Timothy O'Brien nimmt an, man habe um 33 Milliarden übertrieben, um die Wichtigkeit des Marktes deutlich zu machen - und den Kampf gegen unautorisiertes Kopieren besser propagieren zu können. Brian Jay Epstein von Slate kommentierte passenderweise, diese Form der Realitätsbeeinflussung sei für die Studios offenbar schlicht auch ein "Teil des Showbusiness". Treffer. Quelle + Multi-Zitat Zitieren
#2 2. November 2005 Das Regt mich jetzt aber mal auf, wie kann es sein, das die damit durch kommen?? Da muss die Bundesregierung mal was machen!! Wofür haben wir die den. Vielleicht sollten mal neutralle Personen so was absofort checken (den umsatz und schaden), dann würde es zu so einen sche*ß nicht mehr passieren. + Multi-Zitat Zitieren
#3 3. November 2005 Die Regierungs wird nichts unternehmen. Ich spreche aus Erfahrung... das ist das selbe in der Politik, nur in rot. + Multi-Zitat Zitieren