PISA-Auswertung: Jugendliche in Deutschland erkennen Desinformation nur unzureichend

Die jüngsten Ergebnisse der PISA-Studie werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Informationskompetenz deutscher Schüler. Eine von der Technischen Universität München veröffentlichte Sonderauswertung zeigt: Nur 47 Prozent der Schüler in Deutschland sind der Meinung, die Qualität im Internet gefundener Informationen beurteilen zu können. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 51 Prozent.

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PISA-Auswertung: Jugendliche in Deutschland erkennen Desinformation nur unzureichend

28. Januar 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Quellenvergleich und Informationsverbreitung


Doch nicht nur das. Knapp 60 Prozent der Jugendlichen in Deutschland haben die Angewohnheit, verschiedene Quellen zu vergleichen. Im Vergleich dazu sind es im OECD-Durchschnitt 72 Prozent. Zudem ist besorgniserregend – etwa ein Drittel aller deutschen Jugendlichen überprüft nicht die Richtigkeit von Informationen, bevor sie diese in sozialen Medien teilen. Die Fragen zielen auf die Selbstwahrnehmung der kompetenzen der 15-Jährigen ab. Das Studienteam der TU München führte eine gesonderte Auswertung durch – die Ergebnisse sind bislang größtenteils unveröffentlicht.

Ein Fachkräftemangel in der digitalen Bildung?


Samuel Greiff, der Leiter der PISA-Studie in Deutschland, äußerte, dass es traurigerweise vielen Schülern nicht gelingt, Fake News effektiv zu identifizieren. Der kritische Umgang mit Informationen im Internet wird als unzureichend eingeschätzt. Laut der Sonderauswertung fühlen sich 69 Prozent der 15-Jährigen kompetent – wenn es darum geht, Informationen im Internet zu finden. Allerdings zeigt sich ein erheblicher Mangel an Vertrauen in die Lehrkräfte. Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen ist der Meinung, dass ihre Lehrer die notwendigen Kompetenzen besitzen, um digitale Geräte im Unterricht zu nutzen – deutlich weniger als der OECD-Durchschnitt von 70 Prozent.

Digitale Medien im Unterricht: Ein Engpass


Die Zugänglichkeit digitaler Medien ist ein weiteres Problem. Nur knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler sieht digitale Medien im Klassenzimmer als leicht zugänglich an. Selbstverständlich entspricht dies nicht dem OECD-Durchschnitt von 67 Prozent. Der Digitalpakt für Schulen hat sich als Hoffnungsträger für die Schaffung einer modernen Lernumgebung positioniert. Dieser bleibt jedoch bis nach der Bundestagswahl ungewiss.

Die Methodik der Studie und soziale Hintergründe


Insgesamt wurden bei der achten PISA-Studie im Jahr 2022 die Kompetenzen von rund 6.100 zufällig ausgewählten 15-Jährigen an etwa 260 Schulen aller Schularten getestet. Begleitend wurden die Schüler zu ihren Lernbedingungen sowie zu sozialen Faktoren befragt. Es liegt also eine umfassende Datenbasis vor.

Um das Thema abzurunden – niemand kann die Herausforderungen, die digitale Fälschungen darstellen, ignorieren. Besonders in Zeiten von KI-generierten Fälschungen bleibt es entscheidend, eine kritische Denkweise zu fördern. Die Verantwortung hierfür sollte sowohl bei den Bildungsinstitutionen als auch bei den Nutzern liegen.

Auf zu einem besseren Verständnis von Informationen – das ist die Herausforderung unserer Zeit.