plagiatsjaeger robert schmidt

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von J0rd4N, 11. November 2013 .

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  1. 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Wenn man jetzt gesteigerte Erwartungen an die Betreuung durch einen Mediziner hat, nur weil er promoviert hat, ist man aber auch selbst schuld. Dann müsste ich meine Erwartungen untermauern, indem ich mich informiere, worüber er denn genau seine Dissertation geschrieben hat, bzw worin er sich damit spezialisiert hat. Nur weil jemand in Physik promoviert hat, heisst das noch lange nicht, dass er Experte von Quantenphysik bis Elektrotechnik ist.
     
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  2. 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Ganz niveaulose Antwort im Anbetracht der Tatsche, daß dir bewußt ist, daß die Beweispflicht bei dir liegt. Im Übrigen würdest du dir wahrscheinlich in die Hose machen, wenn du vor mir stehst.

    Beide haben studiert, sind also auch mit wissenschaftlichem Arbeiten vertraut, du hat deine Behauptung selbst widerlegt.
     
  3. 14. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    :lol: :lol: Oh Gott bist du peinlich...

    Jetzt werd mal nicht unverschämt, du wolltest einen Beleg für Journalistenbiographien im Internet, weil du zu faul warst, selber zu googlen.

    Auf diesem billigen Niveau kannst du mit dir selber diskutieren...:thumbsdown:

    Das ist doch völliger Quark. In der Geisteswissenschaft wird genauso seriös wissenschaftlich gearbeitet wie in den Naturwissenschaften. Auch in der Naturwissenschaft können Betrüger einfach Datensätze im Sinne ihrer Hypothesen manipulieren, oder sie erfinden einfach welche. Es ist nicht so, dass die Naturwissenschaft die ehrlichere Wissenschaft wäre, weil sie ja auf "harten Fakten" basiert, da wird genauso geschummelt wie anderswo auch, nur ist es schwerer nachprüfbar, denn dazu müsste man den Versuchsaufbau ja unter den selben Bedingungen nachvollziehen.
    Und mit deinem Beispiel spiegelst du doch genau das Problem wieder, dass in Deutschland vorherrscht. Welchen Einfluss auf die Qualität deiner Behandlung hat es bitte, ob du von einem Arzt behandelt wirst der entweder a) über ein MEdizinhistorisches Thema promoviert hat? b) über das Herausfiltern eines Enzyms zur Behandlung von irgendeiner seltenen Krankheit aus Vorderasien promoviert hat? oder c) gar nicht Promoviert hat?! Es ist völlig egal, alle 3 haben die gleiche Ausbildung hinter sich nur das 2 sich ein halbes Jahr mal in ein Thema eingelesen haben, dann ein bisschen Forschungsdaten ausgewertet haben und dann dazu 30 Seiten verfassen konnten, wobei in 99,999% der Fälle keines der Themen irgendeine Relevanz für das eigene medizinische Anliegen hat. Der Einfluss auf ihre Fähigkeiten als Arzt werden dadurch ungefähr gar nicht berührt.
    Und was heißt überhaupt außerhalb des Forschungsbetriebes: fast jeder, der promoviert tut das innerhalb des Forschungsbetriebes seiner Universität und seines ihn betreuenden Professors. Wenn Leute, was du meinst, nurnoch innerhalb von - heutzutage nahezu ausschließlich aus Drittmitteln finanzierten - Forschungsprojekten promovieren, dann bestimmt am Ende nurnoch die Wirtschaft, was Forschungsrelevant ist und was nicht. Es ist für eine vitalen Wissenschaftsbetrieb unumgänglich, dass auch persönliches Forschungsinteresse für wissenschaftliche Arbeiten eine Rolle spielt, zumal das auch der beste Schutz vor Betrügern ist. Wer selber an den Ergebnissen interessiert ist, der Schummelt nicht, wer aber nur auf den Titel und das Gehalt scharf ist, und wen sein Thema eigentlich nicht so richtig interessiert, dem fällt es viel leichter sich nen schmalen Fuß zu machen
     
  4. 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Das nennt sich Reproduzierbarkeit einer Messung. Ein Versuch, der in nem anderen Labor abweichende Ergebnisse liefert, ist ziemlich wertlos. Und ich gehe davon aus, dass sämtliche Experimente, die ich durchführe und deren Ergebnisse ich publiziere, reproduziert werden. Dazu stehen die Forschungseinrichtungen in zu engem Kontakt und auch Wettbewerb zueinander.
     
  5. 14. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Ja aber das macht ja kein Plagiatsjäger. Das hatte ich ja shcon gesagt: wer ein Thema wählt dass wirklich im aktuellen Forschungsdiskurs steht, der muss zwangsläufig sorgfältig arbeiten und viel Zeit investieren. Das gilt für die Naturwissenschaften wie auch für die Geisteswissenschaft. Aber es gibt genug Dissertationen, auch in den Naturwissenschaften, die Untersuchen Physikalische oder auch medizinische Randbereiche, für die sich in absehbarer Zeit keiner interessiert. Das sind natürlich dann keine Promotionen im Rahmen eines finanzierten Forschungsprojektes.
    Gibt es in den Naturwissenschaften überhaupt großartig die Möglichkeit, auf eigene Faust zu promovieren ohne an ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls oder eines Drittmittelgebers angeschlossen zu sein? ICh könnte mir vorstellen, dass das finanziell schwierig ist, wenn man dann Versuche usw durchführen muss, die ja doch zum Teil kostspielig sein können?
     
  6. 14. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 14. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Sagt der User, der einen anderen als "Kleiner" tituliert.

    Du bist derjenige, der permanent einen Mangel an wissenschaftlicher Vorgehensweise bei anderen kritisiert, während du dich selbst ständig davon freisprichst. Und wenn es jamand wagt dich an deinen eigenen Aussagen zu messen, wirst du unverschämt und persönlich. Erspare mir zukünftig deine pseudointellektuelle Klug rei.

    Faß dir an die eigene Nase! Du bist über den zweiten Teil meiner Antwort komplett hinweggegangen, weil du dir mit deinen Beispielen selbst in den Fuß geschosen hast. Deine Unsachlichkeiten liegen genau darin begründet.
     
  7. 15. November 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    @maha.rishi: Danke für deine Kritik, ich führe hiermit meinen Standpunkt etwas ausführlicher aus:

    Naja ich finde schon das forschende Ärzte ein breiteres und vor allem aktuelleres Wissen haben, als nicht forschende Ärzte, die noch immer behandeln wie vor 10 Jahren so wie sie es in ihrer Ausbildung eben gelernt haben. Die evidenzbasierte Medizin ist ja nichts starres, sondern ein sich ständig wandelndes Konstrukt aus Wissen und wer da nicht aktuell bleibt kann seinem Patient gar nicht die aktuell optimalste Therapie anbieten.

    Selbst wenn ich nur "über das Herausfiltern eines Enzyms zur Behandlung von irgendeiner seltenen Krankheit aus Vorderasien" forsche stehe ich doch im Kontakt mit einem Team und anderen Forschern und recherschiere die aktuellsten Forschungsergenbisse und Guidelines heraus, die irgendwie mit dem Projekt im Zusammenhang stehen. Dadurch lerne ich doch auch drumherum eine Menge. Der Forscher, der alleine im Keller seine Versuche macht, den gibt es kaum noch.

    Natürlich kann auch ein nicht forschender Arzt sich die aktuellsten Ergebnisse anvertrauen.
    Was ich sagen will ist, dass man, meiner Meinung nach, von einem aktuell forschenden Arzt, z.B. im Universitäts Klinikum durchaus mehr Kompetenz erwarten kann als von anderen Ärzten und ich nicht denke, dass es mit einem Dr.-Titel getan ist.

    Forschungsarbeiten, die nicht auf Hieb und Stich festen, statistisch belegten Fakten beruhen sind in meinen Augen hypothetische Gedankenexperimente ohne jeglichen belastbaren Erkenntnis gewinnt. So etwas als Wissenschaft zu akzeptieren fällt mir schwer und noch schlimmer wird es wenn dann auf 94% der Seiten in irgendeiner Form beschissen wird. Dennoch gibt es im Bereich der Geisteswissenschaft, z.B. in den Sozialwissenschaften, vernünftige Publikationen, da sie auf Umfragen oder Datenbanken beruhen, die statistisch auswertbar sind.

    Meiner Meinung nach sollte so ein Titel sowiso nur auf Zeit gegeben werden, so wäre sicher gestellt, dass Menschen, die einen Titel nur zu Prestige und Karriere zwecken haben wollen herausgefiltert werden. Von mir aus könnte mit Eintritt in die Rente oder nach dem dritten Titel o.ä. der Titel auf ewig verliehen werden.
     
  8. 15. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. November 2013
    AW: plagiatsjaeger robert schmidt

    Du hast natürlich recht damit, dass ein Arzt, der im aktuellen Forschungsbetrieb steckt vermutlich mehr "up-to-date" ist und stärkere Vernetzungen in die Forschung besitzt. Allerdings gebe ich dabei zu bedenken, dass die meisten Ärzte mit Doktor einfach nur ihre Diss. irgendwo zwischen ihr sonstiges Studium klatschen und sie in 6-12 Monaten runterrattern, damit sie dann den Titel haben. Danach haben die meisten keinen Kontakt mehr zur Forschung zumal der richtige Einstieg ins Berufsleben ja oft noch Jahre hin ist. Da kommt dann erstmal noch die Facharztausbildung und dann irgendwann ist man wirklich, vollständiger praktizierender Arzt. So war es zumindest bei den meisten Ärzten/Medizinstudenten die ich kenne. In aller Regel ist die Doktorarbeit die erste und gleichzeitig auch die letzte wissenschaftliche Arbeit für sie. Somit haben die wenigstens praktizierenden Mediziner wirklich noch einen Bezug zur medizinischen Forschung
    Ich bin kein Mediziner, aber ich gehe zudem davon aus, dass das Wissen, das sich Doktoranden für ihre Arbeit aneignen, wie in anderen Fachbereichen auch, sehr speziell ist. Den Eindruck hatte ich auch bei einem befreundeten Med. Studenten, der gerade promoviert hat. Einen wirklichen Wissensmehrwert hat der Arzt demnach nicht. Ich denke entscheidender ist da vielleicht auch eher eine bessere, weil methodischere und wissenschaftlichere Herangehensweise an einzelne, kompliziertere Fälle, die man sich durch eine Promotion aneignen kann.
    Was du beschreibst ist eine Meinung, die ich von vielen Leuten kenne: Wertvoll ist demnach nur empirische Forschung, alles andere ist dummes Gelaber ohne Mehrwert. Das sehe ich persönlich anders allein aus dem Grund, weil es gerade in den Sozialwissenschaften erst das hypothetische Erörtern und Entwickeln von Gedankenexperimenten, oder nenn wir es besser Theorien, eine Grundlage bietet, um Forschung zu betreiben. Zwar gibt es zunehmend auch Arbeiten, die andersherum vorgehen. (Stichwort: Grounded Theory) Dennoch stehen am Anfang meistens Theorien zu deren Bestätigung dann empirisch gearbeitet wird. Dem Eindruck, dass man hier leichter betrügen könne, als bei validen Daten kann man sich schwer erwehren, dennoch gebe ich zu bedenken, dass in theoretischen Arbeiten die Nachprüfbarkeit der Informationen gewährleistet sein muss und somit auch die Authentizität der Ergebnisse überprüft werden kann. Genau das ist ja KTzG zum Verhängnis geworden. Seine Ergebnisse waren ja nicht grundsätzlich Falsch, er hat nur einfach nicht offengelegt wo er sie her hat, bzw. hat dazu auch noch Abschnitte aus anderen Arbeiten übernommen und das nicht gekennzeichnet. Das ist auch in der empirischen Wissenschaft möglich. Dort werden auch gerne mal Datensätze gefälscht, Interviews und Fragebögen von falschen Personen ausgefüllt oder getürkt. Die Industrie macht es ja vor, indem sie massenhaft Produktforschung so ungewöhnlich auslegt, dass sie zu bestimmten Ergebnissen kommt, um ein Produkt besonders wirksam erscheinen zu lassen o.ä.

    Interessanter Gedanke, aber woran willst du festmachen, wann eine Leistung "verjährt" ist. Es gibt Arbeiten die sind nach 5 Jahren schon nicht mehr up to Date und es gibt Arbeiten die sind noch auf dem neuesten Stand wenn der Autor schon lange tot ist.

    Ich halte es für sinnvoller, einfach das tragen des Titels zu verbieten, und es nur noch im wissenschaftlichen Rahmen zu erlauben, sprich bei Veröffentlichungen, Diskussionsrunden, im Universitären Betrieb usw. Dann würde das Prestige-Argument nahezu vollständig wegfallen, denn dann hat man keinen Vorteil mehr bei der Kita-Wahl, weil auf der Visitenkarte Dr. Müller steht. Ich finde nicht dass das Verfassen einer Dissertation eine so grandiose Leistung ist, dass es deswegen notwendig ist, den Titel bei jeder Gelegenheit vor sich hertragen zu müssen.
     
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  9. 24. Juli 2017
    gab jetzt mal ein interview mit ihm:

    Plagiatsjäger zum Fall Ursula von der Leyen: "Es gibt Hinweise, dass sie noch mehr abgeschrieben hat" - Wissen - Tagesspiegel

    Ein Interview mit dem Plagiatssucher "Robert Schmidt" - das ist nur per E-Mail oder Fax möglich. Denn "Robert Schmidt", der die Plagiate Annette Schavans öffentlich machte und später auch Plagiatsvorwürfe gegen Norbert Lammert erhob, zieht es vor anonym zu bleiben. Sein Name ist nur ein Pseudonym. Die aktuellen Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat "Robert Schmidt" auf "VroniPlag Wiki" ebenfalls maßgeblich dokumentiert (hier die gesamte Dokumentation). Für den Tagesspiegel, der früher bereits mit "Robert Schmidt" in Kontakt stand, hat jetzt ein der Redaktion persönlich bekanntes Mitglied von "VroniPlag Wiki" erneut die Verbindung zu dem Plagiatssucher hergestellt. Im folgenden lesen Sie das per E-Mail geführte Interview.

    Was hat Sie veranlasst, die Arbeit Leyens zu prüfen?

    Ich hatte vor längerer Zeit mal einige Dissertationen von Mitgliedern des Bundeskabinetts eingescannt, darunter auch die von Frau Schavan und Frau von der Leyen. Bei den meisten habe ich keine gravierenden Verstöße gefunden. Die von Frau von der Leyen war jetzt einfach die letzte, die noch übrig geblieben ist. Ich hätte sie auch löschen können, aber da ich mich noch nie intensiver mit einer medizinischen Arbeit befasst hatte, wollte ich einfach mal sehen, ob ich etwas finde.

    Wie lange hat die Dokumentation dieser Arbeit gedauert?

    Das war schon ziemlich zeitaufwändig, da die meisten angegebenen Quellen in Englisch verfasst sind und man diese nicht einfach per Software auf Übereinstimmungen testen konnte. 300 Stunden bestimmt, vielleicht auch mehr.

    Ist bei Leyen noch mehr zu erwarten? Die Zahl der dokumentierten Plagiate ist seit der Veröffentlichung von 37 auf 42 gestiegen.

    Das meiste haben wir sicherlich gefunden, aber es gibt Hinweise darauf, dass sie noch mehr abgeschrieben hat. Ich forsche noch ein wenig weiter, wäre aber schon zufrieden, wenn ich noch eine weitere Quelle finde. Im Oktober hat mich ein Mitarbeiter von VroniPlag Wiki auf die Dissertation einer ehemaligen Kommilitonin von Ursula von der Leyen aufmerksam gemacht, bei der er inhaltliche Parallelen vermutete. Aus dieser hat sie auch an fünf Stellen wortwörtlich abgeschrieben. Wenn man bisher noch davon reden konnte, dass sie vielleicht nur sehr schludrig gearbeitet hat (das hat sie auch getan), kommt m.E. spätestens hier in jedem Fall das Moment der Täuschung hinzu.

    Prüfen Sie auch den experimentellen Teil?

    Da uns die entsprechenden Primärdaten nicht vorliegen, ist es nur möglich, diesen Teil auf eventuelle Inkonsistenzen zu untersuchen. Aufgefallen ist uns dabei u. a., dass Frau von der Leyen angibt, einen bestimmten statistischen Test durchgeführt zu haben, der in der Form aber gar nicht existiert. Ob z.B. die Messwerte für das C-reaktive Protein sauber gewonnen worden und diese korrekt erfasst und verarbeitet worden sind, lässt sich aber nicht mehr überprüfen.

    Hängt das Befassen mit Leyen auch damit zusammen, dass die Qualität von Medizin-Promotionen insgesamt problematisch ist?

    Ja, das ist auch ein Moment.

    Was ist allgemein Ihre Motivation, bei "VroniPlag Wiki" mitzuwirken? Ihnen wird manchmal vorgeworfen, Sie hätten es speziell auf Politiker abgesehen.

    In erster Linie ist es die Lust an der Detektivarbeit. Deshalb interessiere ich mich auch besonders für Doktorarbeiten aus der Vor-Internet-Ära, da diese den Reiz haben, dass man Plagiate i.d.R. nicht mit Google finden kann,
    sondern nur durch die etwas anspruchsvollere, aber natürlich aufwändige Suche in Medien aus Papier. Wenn man da bei jeder zehnten "verdächtigen" potenziellen Quelle einen Treffer landet, ist das schon viel. Was Politiker angeht: Zugegebenermaßen bevorzuge ich Arbeiten von Leuten, die prominent sind. Das müssen aber nicht unbedingt Politiker sein. Der Vorteil bei Prominenten ist, dass die Hochschulen sich in solchen Fällen in irgendeiner Form öffentlich äußern müssen und es auch eine Medienresonanz gibt. Das ist natürlich befriedigender, als z.B. an Fällen mitzuarbeiten, bei denen man im besten Fall erfährt, wie das Verfahren ausgegangen ist. An solchen war ich aber auch schon beteiligt.

    In zweiter Linie geht es mir darum, dass sich möglichst wenige Leute mit einem nicht redlich erworbenen akademischen Grad schmücken und die Hochschulen in Zukunft der Qualitätssicherung einen größeren Stellenwert beimessen sollten.

    Warum ziehen Sie es vor, anonym zu bleiben?

    Ich bin halbwegs zufrieden mit meinem Leben und habe kein Interesse, in der Öffentlichkeit zu stehen und ein D- oder E-Promi zu sein. Außerdem hätte ich dann auch weniger Zeit für Plagiatsforschungen.

    Würden Sie irgendeinen Hinweis auf Ihre Person geben, etwa ob Sie in der Wissenschaft arbeiten?

    Ich bitte um Verständnis, dass ich zu meiner Person keinerlei Informationen geben möchte – bis auf die eine: Ich bin kein Mediziner.
    In den Medien wird gerne von "Plagiatsjägern" gesprochen. Bei "VroniPlag Wiki" wird der Begriff abgelehnt. Können Sie erklären warum?

    Der Begriff "Jäger" impliziert, dass es hauptsächlich darum geht, etwas oder jemanden zur Strecke zu bringen. Aber bei VroniPlag Wiki geht es nicht darum, missliebige Personen öffentlichkeitswirksam zu "erledigen", sondern unlautere Praktiken in akademischen Qualifikationsschriften zu dokumentieren. Dass diejenigen, denen solche vorgeworfen werden, dabei nach sorgfältiger Prüfung mit Namen genannt werden, finde ich nur fair: Sie haben bislang ja auch davon profitiert, Herr oder Frau Doktor zu sein. Die Namensnennung übt aber wohl auch einen gewissen Druck auf die Hochschulen aus, sich überhaupt in angemessener Form mit den Vorwürfen zu befassen.

    -Die Fragen stellte Tilmann Warnecke.
     
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