Präsidentschaftswahlen in der Republik Kongo

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von NakedLunch, 12. Juli 2009 .

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  1. 12. Juli 2009
    Keine Veränderungen zu erwarten

    Wenn heute rund vier Millionen Menschen in der Republik Kongo einen neuen Präsidenten wählen, steht der Sieger eigentlich schon fest: Der alte Präsident Sassou-Nguesso wird vermutlich wieder einmal haushoch gewinnen - Gerüchte über Wahlmanipulationen und ein Ermittlungsverfahren in Frankreich hin oder her.

    Von Antje Diekhans, ARD-Hörfunkstudio Nairobi

    Auf den Straßen der Hauptstadt Brazzaville feiern die Anhänger Präsident Denis Sassou-Nguesso, als hätte er schon gewonnen. Und Zweifel bestehen an einem Sieg tatsächlich nicht. Bei der vergangenen Wahl 2002 bekam er mehr als 90 Prozent der Stimmen. Auch jetzt sind die zwölf Gegenkandidaten entweder Strohmänner aus dem Umfeld des Präsidenten, oder aussichtslose Anführer kleiner Splitterparteien.
    Hinzu kommt: Viele Kongolesen kennen gar keinen anderen Präsidenten als Sassou-Nguesso. Er ist quasi mit dem Amt verwachsen. Seit 1979 steht er an der Spitze des Staats, unterbrochen nur von einer fünfjährigen Auszeit in den neunziger Jahren. Damals herrschte Bürgerkrieg in Kongo-Brazzaville, Sassou-Nguesso floh zeitweise ins Exil, erkämpfte sich dann aber gewaltsam wieder die Macht.
    Jetzt verspricht er seinen Landsleuten in den Wahlkampfreden vor allem eins: Frieden und Sicherheit. Außerdem soll es wirtschaftlich aufwärts gehen:"Die jungen Leute sollen einen Beruf erlernen. Sie sollen alles werden können, was sie wollen. Wir werden die Bedingungen dafür schaffen."
    Bild

    Kongo-Brazzaville hat zwar Erdöl-Vorkommen, ist aber längst nicht so rohstoffreich wie der große Nachbar, die demokratische Republik Kongo mit der Hauptstadt Kinshasa. Von den knapp vier Millionen Einwohnern sind viele arbeitslos, müssen mit umgerechnet weniger als einem Euro pro Tag auskommen.
    Verdacht auf Wahlmanipulation und ein Ermittlungsverfahren

    Der Präsident dagegen hat riesige Reichtümer angehäuft - und damit unter anderem Luxus-Immobilien im Ausland gekauft. Seit dem Frühjahr ermittelt die Justiz in Frankreich gegen Sassou-Nguesso. Dort besitzt der 66-Jährige Wohnungen in den teuersten Pariser Stadtvierteln und Villen in Nizza - bezahlt angeblich mit Staatsgeldern.
    Doch selbst das dürfte ihm bei den Wahlen nicht schaden:"Diese Untersuchungen müssen erst mal beweisen, dass der Präsident etwas falsch gemacht hat. Das sind doch alles bloß Gerüchte". sagt ein Mann in Brazzaville.
    Genauso, wie es im Vorfeld der Wahl Gerüchte über Manipulationen gibt. Angeblich stehen auf den Listen der Stimmberechtigten fast 500.000 Namen von Menschen, die gar nicht existieren - sollte es doch mal knapp werden, will Sassou-Nguesso offenbar auf Nummer sicher gehen und sich zusätzlich Stimmen verschaffen.
    Jeder Protest verhallt ungehört

    Einige Oppositionskandidaten legten darum schon im Vorfeld Protest ein und forderten eine Verschiebung der Wahl. Aber auch ihre Beschwerden bleiben bei den Kongolesen weitgehend ungehört. "Hier herrscht Freiheit und vor der Wahl sind die Listen veröffentlicht worden. Man hat seine Wahlkarte und damit geht man zur Abstimmung - da gibt es gar kein Problem". sagt einer.
    Veränderungen wird die Wahl für die Kongolesen also wohl nicht bringen. Für viele ist es schon der größte Erfolg, dass die Abstimmung friedlich stattfinden kann. Und danach ein Großteil der Wähler zusammen den alten und neuen Präsidenten bejubeln wird.



    Quelle : http://www.tagesschau.de/ausland/kongo212.html


    Herrlich da sieht man mal das eine Diktatur auch funktionieren kann. Die Leute wissen schon wer gewählt sind und machen dann noch Party. Einfach mal ne halbe Millionen Stimmen in Vorrat zu haben kann nich schaden. ^^
     
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