#1 20. Februar 2008 Offline auf Betreiben einer Schweizer Bank Weil auf dem Portal Wikileaks geheime Dokumente aus einer Schweizer Bank veröffentlicht wurden, hat ein Richter aus Kalifornien die Site Wikileaks.org vom Netz nehmen lassen. Die Dokumente, nach denen ein Zweig der Bank in ungesetzliche Aktivitäten verwickelt sein soll, betreffen ein laufendes Verfahren. Sie sind jedoch auf internationalen Spiegeln weiterhin zugänglich. Auf Wikileaks.org können anonym brisante Dokumente aus Politik und Wirtschaft veröffentlicht werden. Nun ist die Site offline. Ein Bezirksgericht in San Francisco hat nach Klage einer Bank den Registrar Dynadot angewiesen, die Domain aus den DNS-Servern zu entfernen. Außerdem muss Dynadot laut Gerichtsbeschluss dafür sorgen, dass die Seitenaufrufe nur auf eine leere Seite weitergeleitet werden und dass die Domain nicht an einen anderen Registrar übertragen wird. Der Richter fasste den Beschluss auf Betreiben der Schweizer Bank Julius Baer. Das Bankhaus war gegen die Site vorgegangen, nachdem dort mehrere hundert Dokumente über einen Zweig der Bank auf den Cayman Islands veröffentlicht worden waren. Die Bank beschuldigt den ehemaligen Vizechef der Filiale auf den Cayman Islands, die Dokumente veröffentlicht zu haben. Aus diesen Dokumenten soll hervorgehen, dass die Bank an Geldwäsche und Steuerhinterziehung beteiligt war. Die Bank hatte zuvor vergeblich von Wikileaks verlangt, die Dokumente zu entfernen, da sie ein laufendes Verfahren in der Schweiz betreffen. Ein Wikileaks-Vertreter war bei der Anhörung vor dem Gericht nicht anwesend, da die Betreiber erst wenige Stunden vor dem Termin davon erfuhren. Die Schließung gilt jedoch nur für die Site Wikileaks.org. Die internationalen Ableger der Site in Indien und Belgien sind weiterhin erreichbar - inklusive der inkriminierten Dokumente über die Aktivitäten des Bankhauses Julius Baer. Wikileaks wurde Ende 2006 von Dissidenten, Mathematikern und Technologen aus China, den USA, Taiwan, Europa, Australien und Südafrika gegründet. Das Angebot ist eine Plattform, auf der geheime Dokumente, die unmoralisches oder gesetzeswidriges Verhalten von Regierungen, Behörden oder Unternehmen belegen, anonym und sicher veröffentlicht werden können. Das Angebot ist in erster Linie für Dissidenten aus den repressiven Staaten Asiens, der ehemaligen Sowjetunion, Schwarzafrikas und dem Nahen Osten gedacht. Für die Sicherheit derer, die solche Dokumente posten, sorgt der Einsatz des Anonymisierungswerkzeuges Tor alias The Onion Router. Nach Wikileaks-Angaben wurden bereits über eine Million Dokumente auf der Site gepostet. Darunter ist brisantes Material wie ein Handbuch für die Wächter im US-Spezialgefängnis Guantanamo. Auch deutsche Dokumente sind bereits bei Wikileaks veröffentlicht worden. Kürzlich tauchte dort ein Schreiben des bayerischen Justizministeriums zur Überwachung von Skype-Telefonaten auf. quelle: Golem.de + Multi-Zitat Zitieren
#2 20. Februar 2008 AW: Richter legt Wikileaks lahm da hätte der bänker aus liechtenstein mal seine dokumente veröffentlichen sollen damit auch die bevölkerung weiß wer so alles steuern hinterzieht. aber der hatte wohl eher die kohle im sinn. schade!! aber geile sache diese seite. würde mich über einen link freuen, will mal reingucken. + Multi-Zitat Zitieren
#3 20. Februar 2008 AW: Richter legt Wikileaks lahm Da steht doch ein Link ... Und im Artikel sind auch noch 2. + Multi-Zitat Zitieren
#4 20. Februar 2008 AW: Richter legt Wikileaks lahm ne, meiner ist .cx, die anderen haben ne andere endung ^^ aber egal, stimmt schon, sry. hab ihn gelöscht + Multi-Zitat Zitieren
#5 20. Februar 2008 AW: Richter legt Wikileaks lahm jaja der bürger darf keinerlei geheimnisse haben aber was die unternehmen(oder der staat) so treiben darf niemand erfahren + Multi-Zitat Zitieren
#6 21. Februar 2008 AW: Richter legt Wikileaks lahm Natürlich darfst du ebenso Geheimnisse haben,Postgeheimnis etc.. Nur wenn diese Akten eine laufende Ermittlung behindern können müssen sie eben verschlossen werden. Seh darin nichts schlimmes. + Multi-Zitat Zitieren
#7 27. Februar 2008 Widerspruch gegen Wikileaks-Sperrung Widerspruch gegen Wikileaks-Sperrung Verletzung des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung Mehrere Bürgerrechtsorganisationen und Medienunternehmen in den USA wollen Widerspruch gegen die Sperrung von Wikileaks einlegen. Das hat die Electronic Frontier Foundation (EFF) angekündigt. Die Bürgerrechtler begründen ihren Widerspruch damit, dass die Sperrung gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung verstoße. Sie wollen erreichen, dass der Richter Jeffrey White die Sperrung des Webangebotes Wikileaks wieder aufhebt. Neben der EFF und der American Civil Liberties Union (ACLU) beteiligen sich auch zwölf Medienunternehmen aus den USA an dem Widerspruch. White hatte den Registrar Dynadot angewiesen, die Domain aus den DNS-Servern zu entfernen. Grund für die Sperrung war eine Beschwerde des Schweizer Bankhauses Julius Baer, das die Verbreitung interner Dokumente über die Website verhindern wollte. Diese sollen von einem ehemaligen leitenden Angestellten der Bank auf Wikileaks veröffentlicht worden sein. "Julius Baers private Auseinandersetzung mit einem ehemaligen Angestellten wegen eines Verstoßes gegen eine Vertraulichkeitsvereinbarung rechtfertigt nicht diesen Versuch, den Zugang zu allem Material auf Wikileaks zu sperren", erklärt der EFF-Anwalt Matt Zimmerman. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Rechte, die der Erste Zusatzartikel zur Verfassung Lesern garantiert, die ein legitimes Interesse an dem Material auf der Website haben, einfach als Kollateralschaden der Ansprüche einer Bank behandelt werden." Der erste Zusatzartikel verbietet unter anderem die Einschränkung der Rede- oder Pressefreiheit. Zimmerman kritisierte auch den Registrar Dynadot. "Diese ungerechtfertigte Verfügung sollte jeden, der heikle Informationen im Internet vorhält, daran erinnern, dass diese Informationen nur so lange zugänglich sind, solange ihr Provider oder Registrar bereit ist, gegen überzogene juristische Angriffe einzutreten." Dynadot hingegen weist darauf hin, man habe der Entfernung des Domain-Namens nicht zugestimmt. "Das hat Julius Baer gefordert, und das Gericht hat dem stattgegeben", rechtfertigte sich Dynadot. Von der Sperrung allerdings nur die Domain "Wikileaks.org" betroffen. Mehrere Spiegelserver, etwa in Belgien oder in Indien, sind weiterhin online. Dort sind auch die Dokumente über die Schweizer Bank weiterhin abrufbar. Am 29. Februar 2008 wird vor einem Gericht in San Francisco eine Anhörung zu dem Fall stattfinden. quelle: Golem.de + Multi-Zitat Zitieren