Rote Flora Hamburg

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Terrorbeat, 5. Oktober 2013 .

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  1. 5. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2013
    Nachricht bei Spiegel Online:
    Rote Flora in Hamburg soll Kulturzentrum werden - SPIEGEL ONLINE


    Ich glaub, es geht jetzt los. Rote Flora muss um jeden Preis mit allen Mitteln verteidigt werden. Einer der wenige Orte der Welt wo selbst der Kapitalismus ein wenig in der Hintergrund treten muss.

    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/media/hamj5994.html
     
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  2. 5. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    das ist leider in letzter zeit zur normalität geworden. hier in berlin ist es ähnlich, auch was das club sterben anbelangt.
    außerdem bringt der bauherr gute argumente(kultur und kita) um nicht als buhman dazustehen.
    sehe keine chance für die flora.
     
  3. 5. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Ich zitiere mal jemanden auf Spiegel:

     
  4. 5. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    "Er rechne damit, dass die Besetzer den Plänen für ein neues Kulturzentrum zustimmen."
    Krass ham die nen Totalschaden. Diese Vollpfost*n gehören sofort enteignet. Ich hoffe auf entsprechenden Druck auf Senat und Bezirksamt.
    »Wer das kaufen will, muss Stress mögen.« (Banner über der Flora, Zitat von Uwe Szczesny,CDU)
     
  5. 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Diese Sätze hätten auch von der anderen Seite des politischen Spektrums kommen können..

    Womit rechtfertigst du denn den Erhalt der Roten Flora, wie sie jetzt ist?
     
  6. 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Die rote Flora ist einer seltenen Orte wo es Raum für nichtkommerzielle Kultur und linke Politik gibt. Und das Ganze unabhängig von externer Finanzierung und betrieben unter kollektiver Selbstverwaltung.
    Weiteres im Positionspapier:
    "Seit wir vor 21 Jahren die Flora gekapert haben, ist sie ein Laboratorium für Gegenentwürfe zur kommerziellen Verwertung des öffentlichen Raumes: Keine und keiner, die oder der die Flora nutzt, muss dafür Geld bezahlen. Gleichzeitig kann auch niemand in der Flora Geld verdienen. Profit gibt es im Projekt nicht: Alle Einnahmen, die über die Ausgaben für Strom, Heizung, Wasser, Müll- und GEMA-Gebühren sowie Baumaterialien für die Instandhaltung des Gebäudes hinausgehen, fließen in politische Projekte. Was in der Flora stattfindet, hängt nicht davon ab, wie viel Geld es einbringt, sondern allein davon, was wir inhaltlich gut und richtig finden.

    Genauso versuchen wir uns darin, in der Flora Gegenentwürfe zu den hierarchischen und diskriminierenden Gesellschaftsstrukturen, in denen wir leben, umzusetzen: Alle für das Projekt grundlegenden Entscheidungen werden von allen Nutzer_innen gemeinsam auf Vollversammlungen im Konsens getroffen. Prinzipiell haben hier alle das gleiche Mitspracherecht. Weniger grundlegende Entscheidungen werden im wöchentlichen Flora-Plenum getroffen, zu dem alle Gruppen, die die Flora aktiv nutzen, Delegierte schicken können.

    Darüber hinaus achten wir gemeinsam darauf, dass rassistisches, nationalistisches, sexistisches, homophobes oder antisemitisches Verhalten im Haus thematisiert, kritisiert und unterbunden wird. All diese Ansprüche werden ständig und mit wechselndem Erfolg dem Praxistest unterzogen. Dabei ist uns bewusst, dass auch wir Teil der gesellschaftlichen Strukturen sind, die wir überwinden wollen – auch die Flora kann kein so genannter „Freiraum“ sein, frei von gesellschaftlichen Zwängen und Machtverhältnissen."

    Kampagne « Flora bleibt unverträglich!
     
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  7. 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Prinzipiell bestehen ja auch in beiden Lagern zumindest in einigen Punkten Ähnlichkeiten. Die Grundmotivation, und Weltsicht ist dennoch grundverschieden.

    Die Rechtfertigung ist für einen Aussenstehenden schwer nachzuvollziehen.
    Es geht um Freiräume innerhalb des kapitalistischen Systems. Ein Miteinander, dass auskommt ohne die Frage:"Und, was machst du beruflich?".

    Wer prinzipiell weltoffen und freundlich auf Menschen zugeht ist in autonomen Zentren eig. immer gut aufgehoben. Es dient auch als Auffangbecken für Jugendliche die aus zerrütteten Familien kommen. Man kann sich so unglaublich viel beteiligen und einfach machen. Etwas entstehen lassen. Sei es die Soliparty, die Volksküche, Subkultur und natürlich politische Arbeit.

    Sollen die lieber an anderer Stelle statt eines dummen Yuppiekaufhaus halt eine Kita installieren. Gerade Hamburg ist in der Hinsicht doch ein gebranntes Kind.

    Kann man soweit unterschreiben
     
  8. 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    So weit würde ich nicht gehen, ich hab da ganz andere Erfahrungen gemacht. War nicht in Hamburg.

    Ich war nie in der Flora oder in Hamburg. Ich denke, die ganze Sache mit dem "Kulturzentrum" ist nur ein Ausweichsplan, um das Ding leer zu kriegen. Mit einer Kita verdient man gut Geld und das Kulturzentrum wird wohl nur der nächste stumpfsinnige Club werden. Ob die Flora überleben wird? Wer weiss, aber könnte hässlich werden.
    Wir werden uns alle daran gewöhnen müssen, dass diese Orte verschwinden. In Berlin wars das Tacheles, die Liebig usw. Wer heute durch die Mainzer Strasse läuft, würde nie denken, dass sie mal komplett besetzt war. Nur noch teure Mietshäuser und beknackte Geschäfte, wie es die Politik halt gerne will.
    Dies ist im Übrigen ein weiteres Argument für den Erhalt solcher Orte: die Beschränkung des öffentlichen Lebens, die in Dtl. beispiellos ist. Städte sind Einkaufszentren und wenn man sich mit mehr als 10 Leuten auf der Straße trifft, kommt entweder das Ordnungsamt oder die Bullen (in Berlin nicht, aber in anderen Städten). Wer schonmal in Spanien oder in Italien auf den Trinkmeilen war, der weiss, dass das Benutzen öffentlicher Räume durchaus anders aussehen kann und wenns nur den dämlichen Zweck von Alkoholkonsum hat.
     
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  9. 6. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Kommt halt dann immer entsprechend auf die Erfahrungen drauf an. Gibt schon hart intolerante Penner dort, sind aber in der Masse vernachlässigbar.
    Die wollen halt auch eigentlich nur umarmt werden, ist doch mit allen Menschen so, die sich frustriert nach außen geben.
    Der größte Teil der Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, waren aber prinzipiell herzensgute und fröhliche Menschen.
     
  10. 6. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Gutherzig in den meisten Fällen ja.
    Aber mich nervt es, dass man oft dumm angemacht wird, wenn man z.B. andere Ansichten vertritt. Oder sie sagen nichts, aber Du siehst es.
    Ich nehm manche Sachen nicht so ernst, die Leute dort allerdings schon, dass sind dann Konfliktpunkte. Z.B. ist ein Kumpel von mir an einem Tag mit 34 Grad Hitze im Unterhemd in einem Wohnprojekt in der Liebig rumgelaufen und wurde dann des Mackertums bezichtigt, obwohl er sich ganz normal verhalten hat. Oder z.B Idioten wie die von "Reclaim the Street", die Leute wegen Dreadlocks angehen und so reden, dass man sie schlichtweg nicht mehr versteht.
    Im Oi-Punk ist das ein Ärgernis, weil viele Bands unter Grauzone gelistet werden, selbst wenn sie Lieder gegen Nazis machen. Ich erkenne rechte Musik und teilweise ist es nur noch albern. Und irgendwie wird das schlimmer, die Kids lesen oft nicht mehr die Literatur, sondern nur noch sekundären Stuff und verstehen dann nur noch die Hälfte. Siehe Israel-Parties, wo sie "lauter tolle Israel-Sachen machen". Auf sowas wären wir nie gekommen.
     
  11. 11. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 12. Oktober 2013
    AW: Rote Flora Hamburg

    Artikel in der Welt:
    Wir treten in die Kampfphase ein

    Also am 21 Dezember alle nach Hamburg.
     
  12. Video Script

    Videos zum Themenbereich

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