Rückprojektionsfernseher: Attacke der Riesen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 26. Dezember 2006 .

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  1. 26. Dezember 2006
    Eine neue Generation hochauflösender Rückprojektionsfernseher soll die LCD- und Plasmabildschirme aus dem Heimkino verdrängen. Die Rückpros liefern brillante Bilder – bei Preisen, die deutlich unter denen vergleichbar großer Geräte klassischer Bauart liegen.

    DÜSSELDORF. Ob den neuen Bond-Darsteller Daniel Craig oder den alten Jedi-Star Sir Alec Guinness - die Deutschen wollen die Hollywood-Größen im heimischen Wohnzimmer möglichst im XXL-Format erleben: Kaum ein Segment der Unterhaltungselektronik wächst in diesem Jahr so rasant wie das der Großbildfernseher. "Die Leute kaufen alles, was flach ist. Je größer, desto lieber", freut sich der Verkäufer eines Kölner Elektronikmarkts. Nur die hohen Gerätepreise bremsen noch den Ansturm auf die TV-Riesen.

    Das könnte sich jetzt ändern. Denn in der Heimkinoklasse (Fernseher mit Bildschirmdiagonalen von mehr als 120 Zentimetern) bekommen die Anbieter von Flüssigkristall (LCD)- und Plasma-Geräten dieser Tage mächtig Konkurrenz. Eine neue Generation hochauflösender Rückprojektionsfernseher kommt rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Läden. Die Modelle glänzen mit einer bisher ungekannten Bildqualität und mit echten Kampfpreisen von unter 2 000 Euro.

    Die in der Branche kurz Rückpros genannten Geräte haben kaum noch etwas gemein mit den TV-Klötzen der Vergangenheit. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Zuschauer Mühe hatten, sich an den lichtschwachen und kontrastarmen Bildern auf dem Monitor wirklich zu erfreuen.

    Die Chance zum Comeback verdanken die einst berüchtigten Riesenfernseher einer neuen Generation von Optik-Chips, sogenannten Digitalen Lichtprozessoren (DLP). Diese Bauteile vereinen auf der Fläche einer Briefmarke Hunderttausende mikroskopisch kleiner Spiegel, die Fernseh- und DVD-Bilder inzwischen in hochauflösender Qualität auf den Schirm projizieren.

    Das Ergebnis ist beeindruckend - zumindest bei der Wiedergabe der Bilder von der DVD oder aus dem HDTV-Fernsehen. Tester von Fachzeitschriften wie "Heimkino" oder "DigitalWorld" bescheinigen der jüngsten Generation der Rückpros eine "brillante und tiefe Bildwirkung". TV-Programme im klassischen PAL-Format hingegen, ob Tatort oder Tagesschau, bleiben auch am DLP-TV flau. Die PAL-Bilder der Rückpros sind nicht weniger grobkörnig und schwammig als die der Plasma- oder LCD-Fernseher.

    Dafür liegen die Preise der Rückpros deutlich unter denen vergleichbar großer Geräte klassischer Bauart. Elektronikriese Samsung etwa, einer der Vorreiter der neuen Technik, offeriert seinen aktuellen 50-Zoll-Rückpro-Fernseher mit 127-Zentimeter-Display für knapp 2 000 Euro.

    Vergleichbare Fernseher mit Plasma-Technik kosten bei Samsung eineinhalb- bis zweimal so viel. So groß sind auch die Preisunterschiede bei Sonys Rückpro-50-Zöller, bei dem das Licht durch Mikrodisplays auf den Schirm projiziert wird: 1 700 Euro statt 3 350 für die LCD-Variante. Zudem verbrauchen die Projektionsgeräte nur rund halb so viel Energie wie Plasma-Monitore.

    Für den Qualitätsschub sorgt die Miniaturisierung: DLP-Hersteller Texas Instruments bringt inzwischen auf seinen Optik-Chips bis zu 2,2 Millionen winzige Spiegel mit nur noch 16 Mikrometern Seitenlänge unter - ein menschliches Haar ist sechsmal dicker. Jeder einzelne der beweglich gelagerten Mikrospiegel steht für einen Punkt im TV- oder Videobild. Die neuen Geräte überzeugen zudem mit kurzer Reaktionszeit - Nachzieheffekte wie auf manchen LCD-Monitore wird man bei DLP-Fernsehern nicht erleben.

    Denn über winzige Stromimpulse lassen sich jene Miniatur-spiegel bis zu 5000-mal in der Sekunde neigen, um so mehr oder weniger Licht über Linsen und einen Umlenkspiegel auf den Bildschirm zu werfen.

    In den USA sind bereits erste Rückpro-Fernseher mit einer Auflösung von mehr als zwei Millionen Pixeln erhältlich. Diese sogenannten Full-HD-Geräte kommen in Europa im kommenden Jahr in den Handel. Darin liefert eine neue Generation spezieller, besonders lichtstarker Leuchtdioden die Farbpulse. Deshalb kommen diese Rückpros auch ohne die in der Vergangenheit üblichen (jeweils 200 bis 300 Euro teuren) Hochleistungslampen aus, die nach einigen Tausend Stunden Betriebszeit ersetzt werden mussten.

    Und dank immer kleinerer Projektionseinheiten können die Hersteller ihre Mega-Monitore zudem inzwischen extrem kompakt bauen. Damit nähern sich selbst TV- Riesen mit knapp 1,3 Meter Bilddiagonale den ultraschlanken Flachbildschirmen an. Mit einer Gerätetiefe von rund 35 Zentimetern ist das DLP-Heimkino inzwischen nur noch so dick wie der Standfuß eines vergleichbaren LCD- und Plasma-Gerätes. Als Wandschmuck eignen sie sich damit allerdings noch nicht.

    Quelle: handelsblatt.com
     
  2. 26. Dezember 2006
    AW: Rückprojektionsfernseher: Attacke der Riesen

    hört sich gut an , ich will nur hoffen, dass auch kleinere, günstigere geräte hergestellt werden als nur diese "monster" ...
     
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