Sachsens Hochschulen verlagern Studium verstärkt ins Internet

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 26. November 2007 .

  1. 26. November 2007
    Die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse hat an Sachsens Hochschulen die Nutzung des internetbasierten Lernens verstärkt. Das E-Learning wird an der Technischen Universität Chemnitz und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) besonders häufig genutzt, ergab eine Umfrage der dpa. An den beiden Hochschulen verwenden drei von fünf Studenten und Dozenten für ihre Lehrveranstaltung eine Internet-Plattform, auf der sie miteinander kommunizieren. An der TU Dresden und der Universität Leipzig ist es immerhin noch etwa jeder Dritte.

    Die Universität Leipzig hat vor zehn Jahren begonnen, die neuen Möglichkeiten mit dem Internet zu studieren. "Am Anfang spielten persönliche Neigungen die entscheidende Rolle", sagte E-Learning- Beauftragter Michael Gerth mit Blick auf die damalige Ablehnung vieler Professoren gegenüber dem Computer als Lehrmittel. "Auch heute noch muss beim Lehrenden Interesse vorhanden sein, sonst wird das nichts." Seit dem Frühjahr hat sich die Nutzerzahl einer neuen zentralen Lernplattform verdreifacht. Für die Hochschulen überwiegen die Vorteile der Technik. "Es geht einerseits um die Individualisierung des Lernverhaltens, aber auch um den didaktischen Mehrwert kooperativer und multimedialer Szenarien", sagte TU-Dresden-Professor Thomas Köhler. Die Technik werde selbst in den Ingenieurwissenschaften und der Medizin genutzt.

    Die Chemnitzer E-Learning-Professorin Maria Banner nannte eine effizientere Verwaltung und Organisation, kontinuierliche Orientierung an progressiven Ideen und Entwicklungen sowie die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalem Niveau als Gründe für den Einsatz des internetbasierten Lernens. Die TU habe es vor zehn Jahren mit dem bundesweit ersten vollständig netzgestützten Fernstudiengang der Fakultät für Informatik eingeführt.

    Die HTWK will mit E-Learning ihrem Ziel als familienfreundliche Hochschule näher kommen, sagte Klaus Hering. Die Hochschule wolle Müttern oder Vätern im Erziehungsjahr die Veranstaltungsteilnahme via Internet von zu Hause aus ermöglichen. "Virtuelle Betreuung von Praktikanten und Austauschstudenten im Ausland und video- und audiobasierte Konsultationen von Fernstudenten mit ihrem Professor sind bereits alltägliche Praxis." Trotz der Bindung des Studenten an den Computer sehen die Hochschulen keine Gefahr darin, dass sich die Universität zur Fern-Uni wandelt. Während Hering mit einer "Virtualisierung" ganzer Studienabschnitte in Chemnitz rechnet, sagt Köhler, dass die Dresdner eine "Präsenz-Uni" bleibt. Die Universität Leipzig plädiere für ein "integriertes Lernkonzept", sagte Gerth. "Anders sieht es auf dem Gebiet der Weiterbildung aus, das für die Hochschulen immer interessanter wird." (Sebastian Döring, dpa) / (jk/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/99531
     
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