Samsung untersucht Vorwurf der Kinderarbeit

chrisTucker · 8. August 2012

Kinderarbeit, ab und an Schläge und 26 Elf-Stunden-Tage im Monat: Das sollen die Bedingungen bei dem chinesischen Unternehmen HEG sein, von dem Samsung unter anderem Smartphones herstellen lässt. Der Apple-Konkurrent will den Vorwürfen nachgehen.

New York/Huizhou - Als die 14-jährige Wu Xiaofang (Name geändert) die Treppen hinunterfällt, verweigert die Firma HEG Electronics ihr den Besuch eines Krankenhauses und zieht ihr die sechs Fehltage direkt vom Lohn ab. Das ist nur einer der schweren Vorwürfe, den die Organisation China Labor Watch in einem Bericht (PDF) gegen den koreanischen Elektronikhersteller Samsung erhebt. HEG baut Telefone und DVD-Player im Auftrag von Samsung zusammen.

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Kinderarbeit sei gängig in den Unternehmen, heißt es in dem Bericht. Formal seien Kinder unter 16 Jahren als Studenten angemeldet. Die Firma kontrolliere angeblich so gut wie nie die Echtheit der Dokumente. Im Gegenteil: Als HEG von den Kinderarbeitern erfahren habe, habe das Unternehmen nur dafür gesorgt, dass die Minderjährigen außerhalb des Fabrikgeländes untergebracht wurden. Versuche, die Kinderarbeit zu unterbinden, habe es keine gegeben, so China Labor Watch. In dem Bericht werden sieben konkrete Fälle von Kinderarbeit festgehalten - ein exemplarischer Auszug, wie es heißt. HEG ist in der "Industriellen Hightech-Entwicklungszone" Huizhou Zhongkai in der Provinz Guangdong angesiedelt. In Guangdong hat auch der Apple-Zulieferer Foxconn seinen Sitz, der vor einiger Zeit wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken in die Kritik geraten war, seitdem jedoch Besserung gelobt hat.
China Labor Watch ist eine in New York ansässige Organisation, die sich bereits seit Jahren mit den Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken befasst. Auch als Foxconn wegen der dortigen Bedingungen in die Kritik geriet, spielte China Labor Watch eine Rolle. Ihr Gründer Li Qiang ist ein Überzeugungstäter: "Was die Firmen wirklich an China interessiert, das sind die niedrigen Arbeitskosten", sagte er vor einiger Zeit dem "manager magazin".

Der Bericht zu HEG Electronics ist 31 Seiten lang und beinhaltet das Einmaleins der Verletzung von Rechten, die Arbeiter eigentlich haben sollten. Im Falle von HEG sind das hauptsächlich Studenten, die 60 Prozent der gesamten Arbeiterschaft stellen, in den Sommer- und Winterferien streckenweise sogar 80 Prozent. Die Studenten erhalten dem Bericht zufolge keine Arbeitsverträge, sind also nicht über ihre Rechte informiert. Die Kluft sei riesig zwischen dem, wie der Arbeitalltag aussehen sollte, und dem, was tatsächlich passiere, so China Labor Watch.

Zum Beispiel besagten die Richtlinien der Firma, dass am Tag nur acht Stunden gearbeitet werden dürfe. In der Realität seien es elf bis dreizehn Stunden. In der Theorie würden die Arbeiter dazu ermuntert, fehlerhafte Produkte zu melden. In der Realität würden sie bestraft, wenn sie ein fehlerhaftes Produkt meldeten, müssten 64 Euro zahlen - knapp ein Drittel des Monatslohns von 183 Euro. Sollten die Kinder oder Studenten zu langsam arbeiten, würden sie schon mal angeschrien oder geschlagen. Auch ganztägiges Stehen werde als Strafmaßnahme eingesetzt.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, sagte Nam Ki Yung, ein Samsung-Sprecher, der Nachrichtenagentur Bloomberg, das Unternehmen habe zwei Untersuchungen vor Ort durchgeführt, aber keinerlei Unregelmäßigkeiten entdeckt. "Aber nach diesem Bericht werden wir eine weitere Untersuchung zum nächstmöglichen Zeitraum durchführen." Sollten Probleme festgestellt werden, würden "entsprechende Maßnahmen" eingeleitet.

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quelle: Spiegel.de

Aber wieso wird nur der Apple Konzern so untersucht ?
Die gängigsten Turnschuhe werden von Kindern hergestellt. Da scheisst sich der Konzern nichts und schickt "vertreter" in Papst ähnlichen Kutten durch die Stadt um die Leute zu bekehren und ihre Kinder an einen "besseren Ort" zu bringen

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bushido · 8. August 2012

AW: Samsung untersucht Vorwurf der Kinderarbeit

Das nennt sich Globalisierung und wurde bis heute immer noch von ein paar Volldeppen als großartige Errungenschaft verteidigt. Da wir ja alle unsere Markenprodukte möglichst billig haben wollen, ist so etwas nun mal die Konsequenz.

Zudem haben die Unternehmen, die heute in Asien Kinder beschäftigen zunächst in Europa und in den USA die gut bezahlten Arbeitsplätze abgebaut. Wir erleben heute vor unserer eigenen Haustür was dies für uns bedeutet, auch in Deutschland werden die Löhne ständig weiter nach unten gedrückt.

Auch das ist ein Problem was bei einem Zusammenbruch des Finanzsystems unweigerlich ein Ende haben wird.

maha.rishi · 8. August 2012

AW: Samsung untersucht Vorwurf der Kinderarbeit

Zunächst einmal hast du da was falsch verstanden. Laut dem Artikel wurde samsung für die Kinderarbeit angeprangert, in Bezug auf die Apple zulieferer (die ja nicht selten ihre Produkte bei Samsung beziehen), ist ´schon lange bekannt, dass diese Kinderarbeit praktizieren. Laut dem Artikel geht Apple bereits dagegen vor, samsung hängt hinterher.

Die erschütterung hält sich bei mir relativ in grenzen

Kinderarbeit findet doch in extrem vielen branchen statt, die ihre standorte nach fernost oder afrika verlegt haben. Dies wird regelmäßig aufgedeckt, die firmen wissen das ganz genau, stellen sich aber unwissend, geloben besserung und damit ist in der regel das ganze für die öffentlichkeit erledigt. Das ist die typische Masche aller Konzerne, die mit ausbeuterischen und kriminellen methoden versuchen auf kosten anderer im ausland einen reibach zu machen und dann mal enttarnt werden.

Die meisten firmen interessieren sich dafür nen dreck, bei Handyherstellern ist die situation ein wenig anders: handys sind heutzutage lifestyleprodukte die mit werten verknüpft sind. Das gilt insbesondere für apple die ihre gesamten produkte in dieser richtung hauptsächlich über das Image definieren und so die meisten kunden locken. Die kinderarbeit ist in dieser beziehung natürlich äußerst hinderlich und rufschädigend, daher sind sie gezwungen, was dagegen zu tun. Auch bei samsung wird das passieren: wer will schon ein tolles statussymbol haben, dem der makel der kinderarbeit anhaftet?!
Gewusst haben beide firmen das hundertprozentig. Kein großes unternehmen vergibt millionenaufträge an firmen ohne sich über standtort und produktion zu informieren, schon allein aus qualitätsgründen. Is ja nicht so das Apple oder Samsung ihre Displays bei anonymen internethändlern bestellen.

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