Saugroboter Sinnvoll? - viele Nachteile mit Haaren

Artikel von Fabiane Herbst am 28. September 2017 um 15:05 Uhr im Forum Haus, Garten, Tiere & Pflanzen - Kategorie: Test & Vergleich

Saugroboter Sinnvoll? - viele Nachteile mit Haaren

28. September 2017 von   Kategorie: Test & Vergleich
Die kleinen Helfer im Haushalt werden immer Zahlreicher, doch viele Produkte sind ihr Geld nicht Wert oder sind nur scheinbar Hilfreich und sparen dem Besitzer in Wirklichkeit kaum oder keine Zeit. Letztendlich geht es ja um Zeitersparnis - diese ist aber nur gegeben wenn der Saugroboter recht gut reinigt und Wartungsarm ist. Laut Stiftung-Warentest ist die Mehrheit der Kunden zufrieden, doch welche Vorteile haben sie wirklich und welche Nachteile bzw welchen Aufwand hat man tatsächlich noch, damit werde ich mich in diesem Ratgeber befassen.

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Wie laut sind Saugroboter? Gibt es auch Leise Modelle?


Fast alle Geräte sind mindestens so laut, dass ein konzentriertes Arbeiten nicht mehr möglich ist, auch Buchlesen oder Musikhören ist da keine Option. Deshalb eignet sich der Reinigungsroboter eher, wenn der Besitzer außer Haus ist. Mit mindestens 66 dB(A) sind die top Modelle zumindest leiser als herkömmliche Staubsauger. Viele günstige Varianten aber auch Markenhersteller erreichen dennoch Lärmpegel von über 76dB(A) was man bei einer durchschnittlichen Reinigungsdauer von 60 Minuten nicht unbedingt aushalten möchte.

Wohnung muss Saugroboter/Wischroboter gerecht sein
Um überhaupt ein effektives Ergebnis zu erreichen, ohne das der Roboter bis zur totalen Erschöpfung in der Wohnung umherirrt muss der Raum Barrierefrei für Putzroboter sein. Auch die Spitzenmodelle mit sehr effizienten Algorithmen brauchen deutlich länger und reinigen weniger gründlich wenn zu viele Hindernisse den Boden belegen. Vor allem Stühle oder höhere Teppiche sind für die heutigen Staubsaugroboter nach wie vor ein großes Problem. Es bleiben viele Bereiche die nicht erreicht werden oder nicht angesteuert werden da der Alogrithmus beim Kontakt mit einem Objekt in einem gewissen Winkel ausweicht und dann dreieckige Felder frei lässt (bei allen Modellen).
Auch Möbel die niedriger sind als 10cm stellen häufig Fallen dar, wenn der Roboter zwar knapp drunter passt aber dann doch an einer kleinen Unebenheit hängen bleibt. Je mehr Objekte im Raum desto langsamer ist die Reinigung und die ist ohnehin sehr langsam.
Laut diesem Ratgeber für Saugroboter mit Wischfunktion, gibt es ein weiteres Problem, denn Wischroboter besitzen einen zusätzlichen Wassertank, der natürlich auch im Putzroboter selbst untergebracht werden muss. Wenn der Roboter jetzt flacher ist, dann hat sein Wassertank gleichzeitig auch weniger Volumen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass öfter selbst Hand angelegt werden muss, um den Tank neu aufzufüllen.
Bei Putzrobotern, die auch wischen können, ist ein weiterer Faktor zu beachten: Holzböden, die nicht versiegelt sind, werden nach einigen Reinigungen durch das Wasser zerstört. Das ist besonders problematisch, da dann der gesamte Boden ausgetauscht werden muss. Ein teurer Spaß!

Die regelmäßige Reinigung kostet Zeit
Da die Saugroboter sich bisher noch nicht selbst reinigen können, muss spätestens nach 2 Akkuladungen oder 2-3 Reinigungsdurchläufen der Behälter entleert werden. Dies geht meist recht einfach in dem man ihn mit dem Staubsauger leert oder manuell über dem Mülleimer ausklopft. Etwas zeitaufwendiger wird es, wenn haarige Mitbewohner insbesondere Menschen mit langen Haaren dem Saugroboter das leben schwer machen. Die längeren Haare wickeln sich um die rotierenden Bürsten und setzen sich fest. Vor allem lange Haare bringen den Saugroboter sehr schnell zum stehen, daher ist es nötig bei mindestens jeder zweiten Saugtour die Bürsten manuell mit der Hand zu reinigen und von den Haaren zu befreien.
Bei Wischrobotern oder Hybridmodellen (Staubsaugroboter mit Wischfunktion) muss zusätzlich der Wassertank regelmäßig aufgefüllt werden. Das ist zwar eine Arbeit, die schnell erledigt ist. Trotzdem sollte sie im Zuge dieses (kritischen) Artikels nicht unerwähnt bleiben.

Der Sauberkeit muss nachgeholfen werden
Auch wenn der kleine Helfer schon viel Schmutz aufnimmt, kommt man nicht darum herum regelmäßig trotzdem alles zu saugen, da wie oben erwähnt viele kleine Flächen nicht erreicht werden. Ebenso wie höhere Teppiche, die er zwar manchmal überfahren kann aber die Saugleistung nicht ausreicht um tiefer sitzende Krümel zu entfernen.

Ecken und Kanten sind dabei ebenfalls ein kleines Problem. Je nach Bauart kommt der kleine Helfer gar nicht erst mit seinen Bürsten an die Kanten, da sein „Oberbau“ zu breit ist. Runde Modelle haben zusätzlich Schwierigkeiten Ecken zu reinigen. Immer mehr Hersteller setzen deswegen mittlerweile auf eine eckige Bauform. Das macht auch nur Sinn, wenn man überlegt, dass kantige Modelle von der Form her genau in Ecken und Kanten passen. Das ist bei einer Kreisform ausgeschlossen.

Die Zeitersparnis und Vorteile des Saugroboters schrumpfen
Wenn man ehrlich ist, und die Freude über den Helfer nicht übertreibt dann sind die Vorteile wirklich sehr gering. Wenn man mal zusammenfasst: Die Anschaffungskosten für ein brauchbares Gerät liegen bei mindestens 400 EUR dazu kommt das einige Teile wie Bürsten doch immer wieder ausgetauscht werden müssen. Die Stromkosten bei täglichem Einsatz mit einer Akkuladung dürften ähnlich hoch liegen wie eine weniger häufige Grundreinigung mit dem Staubsauger. Denn das Saugen einer 50qm Wohnung ist in ca 15 Minuten deutlich schneller erledigt, als die schnellsten Modelle, diese benötigen meist eine Stunde. Dazu kommt die Zeit für Wartung und Pflege.


Sind Putzroboter jetzt Schrott?
Nein, das sind sie nicht. Der Artikel wirkt sehr kritisch und das sollte er auch sein. Denn viele Hersteller und Shops versprechen den Verbrauchern das Blaue vom Himmel. Der Artikel soll ein Gegenstück dazu bieten und die Besucher auch auf die Nachteile aufmerksam machen.

Trotzdem kann es natürlich trotzdem durchaus Sinn machen, sich einen solchen Putzroboter zu zulegen. Das gilt aber nur dann, wenn folgende Punkte abgehakt werden können:
  • Das entsprechende Budget ist vorhanden (200 Euro aufwärts)
  • Das richtige Modell wurde gefunden (strikt an Kaufkriterien halten)
    • Größe der Wohnung
    • Welche Reinigungsart (saugen, wischen oder beides?)
    • Reinigungsleistung und – ergebnis (Testberichte lesen)
  • Ein grundsätzlicher Bedarf besteht
Wer sich strikt an diese Punkte hält und vor allem ein Modell findet, das perfekt geeignet für die eigenen vier Wände ist, für den kann sich eine solche Investition durchaus lohnen.


Fazit & Saugroboter Vergleich


Wer eine große Wohnung hat mit viel freier Fläche ohne Hindernisse und viel Unterwegs ist, für den könnten sich die Anschaffung eines Saugroboters dennoch rentieren. Dabei lohnt es sich ein hochpreisigeres Modell zu kaufen von den Marktführern. Ich habe selbst schon über sieben verschiedene Roboter getestet und bin anders als die meisten Wisch/-Saugroboter Test Seiten von keinem so wirklich überzeugt gewesen, allerdings gab es dort immer noch große Unterschiede. Die Akkulaufzeit und Saugleistung sowie Navigation sind die wichtigsten Punkte und da schneiden für mich die Produkte iRobot Roomba (ab 9xx) sowie Vorwerk Kobold VR200 Saugroboter am besten ab. Produkte unter 200 EUR kann ich nicht empfehlen, die reinigen nicht gut genug und haben viele Probleme mit kleineren Hindernissen und scheitern bei größerer Verschmutzung wie Haaren im Badezimmer.
 

Kommentare

2. Oktober 2017
Der Punkt "Der Sauberkeit muss nachgeholfen werden" stimme ich voll zu. Wir haben zu Hause auch einen Saugroboter. Die kleinen Fussel und Häärchen saugt er auf. Aber grobe Katzenstreu-Steinchen schonmal nicht. Da muss ich immer wieder mal nachhelfen
 
4. Oktober 2017
Um mal schnell etwas Sauberkeit in die Wohnung zu bringen finde ich meinem Saugroboter super. Auch unter dem Bett ist er super praktisch, da komme ich mit meinem Staubsauger gar nicht hin. Natürlich ersetzt er nicht das normale putzen, ist aber eine super Unterstützung.
 
5. Oktober 2017
Was für ein Modell hast du, wenn ich fragen darf?
 
12. Oktober 2017
Ich habe einen von Dirt Devil. Heißt glaub ich irgendwie Libero, war auf jeden Fall von Lidl und hat 80€ gekostet! Da bin ich mir sicher!