Schalke im tiefen Tal der Tränen

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von JTR suspend, 14. Mai 2007 .

  1. 14. Mai 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    13.05.2007

    Die Vergangenheit hat den FC Schalke 04 endgültig wieder eingeholt. Mit der verdienten, aber bitteren 0:2 (0:1)-Niederlage ausgerechnet beim Erzrivalen Borussia Dortmund büßten die Königsblauen wie schon 2001 ihre Tabellenführung am vorletzten Spieltag ein und müssen ihren Traum von der ersten deutschen Meisterschaft seit 49 Jahren wohl begraben.

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    Mirko Slomka versteht die Welt nicht mehr (dpa)


    Während rund 15.000 blau-weiße Fans im ausverkauften Signal Iduna Park und rund 60.000 beim Public Viewing in der Veltins-Arena ihren Tränen freien Lauf ließen, schlugen die fassungslosen Schalke-Profis die Hände vors Gesicht und sanken enttäuscht auf den Rasen.

    Mirko Slomka stand als Erster tapfer Rede und Antwort. "Das ist für uns eine ganz bittere Situation. Es tut mir Leid für die Supertruppe. Im Moment fällt es schwer, daran zu glauben, dass wir es noch schaffen. Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand", skizzierte der Schalke-Coach die auf ein Minimum gesunkenen Titel-Chancen.

    Mit dem 3:2 beim VfL Bochum übernahm der VfB Stuttgart (67 Punkte/+23 Tore) die Spitzenposition, die Schalke (65/+20) seit dem 20. Spieltag zwölf Mal erfolgreich verteidigt hatte.

    Platz zwei im Visier

    Nun können die Schwaben am nächsten Samstag mit einem Heimsieg gegen Energie Cottbus die Schale ins Ländle holen, dem Revierclub bliebe selbst im Erfolgsfall gegen Arminia Bielefeld wieder nur die Vizemeisterschaft. "Wir müssen jetzt sehen, dass wir den zweiten Platz verteidigen", sagte Slomka.

    Frustriert war auch Marcelo Bordon. Der Kapitän steckte 2001 noch im VfB-Dress, als Stuttgart die Schalker mit dem 1:0 (90. Balakow) am 33. Spieltag vom Thron stieß, ehe Bayern München durch den 1:1-Ausgleich in Hamburg den Knappen-Albtraum zum Saisonfinale vollendete.

    Gleichwohl klammert sich Bordon an die kleine Hoffnung, dass das Schicksal doch noch einen Purzelbaum schlägt. "Wenn man die Schale in letzter Sekunde verliert, kann man sie auch in letzter Sekunde gewinnen", erklärte der Brasilianer und fügte fast trotzig an: "Wenn die Leute nicht mehr daran glauben, können sie zu Hause bleiben. Die Mannschaft glaubt noch daran."

    Asamoah sprachlos

    Einen ähnlichen Optimismus zu verbreiten, fiel Gerald Asamoah nach der Schmach sichtlich schwer. Sein gewohntes Lächeln hatte der Nationalspieler verloren. "Mir fehlen die Worte", stammelte Asamoah, der als einziger Schalker Profi schon beim Drama im Parkstadion als Aktiver dabei war.

    Plötzlich war die Erinnerung an diese schwarze Stunde wieder da - und die Angst vor dem Deja vù. "Es ist schwierig, jetzt was zu sagen", bat er um Verständnis. Auch dafür, dass viele Mitspieler wortlos davon schlichen. "Klar, dass jeder Abstand braucht und für sich sein will."

    So wie Andreas Müller, der sich vor den Medienvertretern zunächst regelrecht versteckte und später auch dann noch in Gedanken versunken in den Katakomben des Stadions an der Wand lehnte, als der Spielerbus schon längst abgefahren war. Nur zwei Sätze brachte der Manager hervor: "Von mir werdet ihr am Wochenende nichts hören. Ihr habt das Spiel doch alle gesehen."

    Doll leidet mit

    Selbst BVB-Trainer Thomas Doll, der allen Grund hatte, nach Toren von Alexander Frei (44.) und Ebi Smolarek (85.) in den Borussen-Jubelchor einzustimmen, litt ein wenig mit dem ausgeknockten Gegner. "Das tut schon verdammt weh. Ich kann mich in die Lage hinein versetzen."

    Slomka mochte seine 90 Minuten seltsam gelähmt und ratlos wirkenden Schützlinge nicht in die Pfanne hauen ("Wir gewinnen zusammen und verlieren gemeinsam"), beklagte jedoch mangelnden Ideenreichtum und fehlende Torgefahr. Erst später am Abend klang der 39-Jährige schon ein wenig optimistischer.

    "Die Bundesliga-Saison wird erst am nächsten Samstag abgepfiffen. Erst dann ist es vorbei. "Wir müssen uns jetzt aufrichten, unser letztes Spiel gewinnen und auf Cottbus hoffen." Schließlich ist Cottbus die Partnerstadt von Gelsenkirchen.

    Quelle: Hier

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