Schuhe für den Fußball - was ist beim Kauf zu beachten?

Artikel von Tommy Weber am 15. Juli 2022 um 18:24 Uhr im Forum Sport und Fitness - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Schuhe für den Fußball - was ist beim Kauf zu beachten?

15. Juli 2022     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Bevor eine Fußballmannschaft auf den Rasen läuft, hat jeder Spieler wahrscheinlich genau überprüft, ob seine Schuhe wirklich perfekt sitzen. Ein Spiel dauert 90 Minuten und falls die Schuhe nicht passgenau sitzen, dann kann es für die betroffenen Spieler sehr anstrengend und schmerzhaft werden. Daher wird nicht nur bei den Profis, die in der Bundesliga spielen, genau auf die Schuhe geachtet, denn sie können spielentscheidend sein.

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Bei allen Freizeitkickern und dem Fußballnachwuchs ist es ebenso wichtig, mit den passenden Schuhen aufzulaufen. Verantwortlich ist immer der sogenannte Zeugwart, der sich um die Trikots ebenso wie um die Schuhe kümmert.

Wer hat die Schuhe für Fußballer erfunden?
Als der Fußball noch in den Kinderschuhen steckte, trugen die Spieler einfache Turnschuhe. War der Platz vom Regen durchnässt, wurde schnell klar, dass diese Schuhe nicht richtig sind. Die Spieler fanden keinen Halt, sie rutschten ständig weg und Verletzungen waren an der Tagesordnung. Im 19. Jahrhundert wurden die Turnschuhe durch derbe Stiefel ersetzt, was jedoch die Verletzungsgefahr erhöhte, wenn ein Spieler mit dem Fuß umknickte. Um die Erfindung der Fußballschuhe, wie sie heute bekannt sind, ranken sich viele verschiedene Geschichten und Legenden.

1949 war das Geburtsjahr der speziellen Schuhe, unter die man sogenannte Stollen schrauben konnte. Sie wurden sehr schnell zum Standard, denn mit den Stollen wurde effektiv verhindert, dass die Spieler auf dem nassen Rasen ausrutschen. Zum Patent angemeldet wurden die Stollen aber bereits in den 1920er Jahren, offiziell angemeldet hat sie hingegen Alexander Salot, und zwar für seine Mannschaft, den Blumenthaler SV. Die Schuhe beeindruckten sogar die Gegner, da die Mannschaft dank der Neuerung dreimal Bremer Landesmeister wurden. Als Folge fanden die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft bald mit auswechselbaren Stollen statt.

Erfolg auf ganzer Linie
1954 war ein ganz besonderes Jahr für den deutschen Fußball. Unter Trainer Sepp Herberger wurde die deutsche Elf in Bern zum ersten Mal Fußballweltmeister. Vielleicht haben die Spieler ihren Erfolg gegen Ungarn auch ihrem damaligen Zeugwart Adolf Dassler zu verdanken. Er stattete die Spieler, die für das „Wunder von Bern“ gesorgt haben, mit Schuhen und Wechselstollen aus. So konnte die deutsche Mannschaft in der Halbzeit längere Stollen unter die Schuhe schrauben, um auf dem Rasen besser zurechtzukommen. Die Mannschaft aus Ungarn rutschte bei starkem Regen auf dem tiefen Rasen schneller aus, sie hatten nur kurze Stollen zur Verfügung.

Adolf Dassler gründete später ein Unternehmen und gab ihm den Namen „Adidas“, die Abkürzung seines Namens . Bis heute sind „Adidas“ und der Fußball sehr eng miteinander verbunden.

Die Passform muss stimmen
Das Erfolgsgeheimnis jeden Fußballschuhs ist seine genaue Passform. Jeder Spieler muss für sich selbst entscheiden und herausfinden, welcher Schuh genau zu ihm passt. Wichtig ist es sicher auch, dass der Schuh selbst nach anstrengenden 90 Minuten Spielzeit immer noch bequem am Fuß sitzt. Eine gute Verarbeitung ist hier von großer Bedeutung und von Vorteil, denn keiner möchte ständig neue Schuhe kaufen, weil es Probleme mit den alten Schuhen gibt. Das Gesamtpaket muss einfach stimmen, die Schuhe sollten dem Spieler optisch gefallen, wichtiger ist jedoch, dass er sich darin wohlfühlt.

Die Stollen und ihre besondere Bedeutung
Die Fußballschuhe sind das Werkzeug der Fußballspieler. Sie ermöglichen einen sicheren Halt, und zwar auf den unterschiedlichsten Bodenbelägen. Die Stollen sind, genau genommen, die Basis für gute Leistungen und einen immer reibungslosen Verlauf des Spiels. Wie viele Stollen ein Schuh hat, ist leider nicht ganz so leicht zu beantworten. Dies kommt auf den jeweiligen Belag, das Modell und auf die Marke an. Jeder Hersteller von Fußballschuhen hat seine eigene Philosophie, und zwar für jedes seiner Modelle.

In der Regel hat jeder Fußballschuh sechs Stollen. Diese sind über die gesamte Schuhsohle verteilt und sorgen damit für perfekten Halt und Sicherheit auf einem echten Rasenplatz. Wird jedoch auf Kunstrasen gespielt, dann werden die Stollen durch eine Vielzahl von sogenannten „Multinocken“ ersetzt. Diese wurden so konzipiert, dass die Spieler auf dem künstlichen Rasen selbst bei Nässe nicht ins Rutschen kommen.

Warum kontrolliert der Schiedsrichter die Schuhe der Fußballspieler?
Spieler und Zuschauer kennen die Prozedur: Vor dem Spiel und bei der Auswechslung eines Spielers kontrollieren der Schiedsrichter oder einer der beiden Linienrichter die Schuhsohlen der Spieler. So etwas hat seinen Grund, denn damit wird sichergestellt, dass durch die Stollen keine Verletzungsgefahr für die gegnerischen Spieler entsteht. Das Verletzungsrisiko durch die Metallstollen ist besonders groß. Viele Fußballfans erinnern sich vielleicht noch an die Verletzung von Ewald Lienen. 1981 wurde ihm während eines Spiels gegen Werder Bremen durch den Stollen eines Spielers der Oberschenkel aufgeschlitzt. Die Wunde war 20 Zentimeter lang und musste mit 23 Stichen genäht werden.

Damit es nicht mehr zu solchen schwerwiegenden Verletzungen kommen kann, werden die Sohlen mit den Stollen kontrolliert. Sind die Stollen zu lang, muss der Spieler die Schuhe wechseln. Damit es beim Fußballnachwuchs nicht zu schlimmen Verletzungen kommt, werden Schuhe mit Stollen erst ab einer gewissen Altersklasse erlaubt.

Leicht und bequem

In früheren Zeiten nannten die Fußballspieler ihre Schuhe auch gerne „Böller“, weil sie zum einen auf Betonboden Lärm machten und zum anderen, weil sie sehr schwer waren. Im Laufe der Zeit wurden aus den unbequemen, schweren Schuhen, bequeme und vor allem leichte Schuhe. Dafür sorgten neben einer neuen Technik bei der Herstellung, noch neues Material und neue Möglichkeiten bei der Verarbeitung. Das Ziel ist es, die Schuhe für die Fußballstars immer leichter und komfortabler zu machen. Die Spieler sollen sich in ihren Schuhen auf dem Platz schneller und wendiger bewegen können. Die leichtesten Modelle wiegen mittlerweile nur noch 145 Gramm. Schuhe für Fußballer zu finden, die mehr als 200 Gramm auf die Waage bringen, ist inzwischen kaum noch möglich.

Echt und gut
Moderne Schuhe sind nicht gerade günstig, aber die Profis müssen ihre Schuhe natürlich nicht aus eigener Tasche bezahlen. Unternehmen, die die Vereine sponsern, zahlen den Spielern Geld dafür, dass sie ihre Marke tragen. Der Nachwuchsspieler oder Freizeitkicker greift daher gerne mal zu Schuhen, die zwar günstig, aber leider oftmals nicht echt sind. In der Regel lässt sich schon an den Logos erkennen, dass es sich um Duplikate handelt. Die Nähte sind nicht sauber vernäht und meistens halten diese Schuhe nicht allzu lange.

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