#1 5. Januar 2012 Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an In Schweden ist die Nutzung von Internet-Tauschbörsen jetzt Glaubenssache: Die zuständige Behörde hat eine "Missionierende Kopimisten-Gemeinschaft" als eingetragene religiöse Organisation anerkannt. Am Urheberrecht vorbeikopieren dürfen die rund 3.000 Mitglieder trotzdem nicht. Spoiler Kurz vor Weihnachten hat das schwedische Kammarkollegiet (eine Behörde mit vielerlei Aufgaben) die "Missionierende Kopimisten-Gemeinschaft Kopimistsamfundet" als eingetragene religiöse Gemeinschaft anerkannt. Der Kerngedanke der religiösen Gemeinschaft: Die Vervielfältigung von Information, und damit auch das, was die Branchenverbände der Unterhaltungsindustrie als Piraterie betrachten, ist in Wahrheit ethisch korrektes Verhalten. Filesharing, die Nutzung von Internet-Tauschbörsen, wird in Schweden seit Jahren mit Hingabe betrieben und verteidigt. Das Land ist nicht nur die Geburtsstätte des Bittorrent-Verzeichnisses "The Pirate Bay", sondern auch die der ersten Piratenpartei. Die Kopimisten sind die Idee des 19-jährigen schwedischen Philosophie-Studenten Isak Gunderson, bekennender Online-Pirat und Filesharer. Seit 2010 versuchte er die schwedischen Behörden unter anderem davon zu überzeugen, dass er und seine Mitgläubigen die Tastenkombinationen Ctrl+C und Ctrl+V als religiöse Insignien betrachten, tatsächlich an die sechs Kopimisten-Gebote glauben, die stark von der Hacker-Ethik inspiriert sind (Das Kopimisten-Credo: 1. Die Vervielfältigung von Informationen ist ethisch richtig. 2. Die Verbreitung von Informationen ist ethisch richtig. 3. Der Remix ist heiliger als die perfekte digitale Kopie, weil der Remix eine Kreuzkopie vieler Informationen ist. 4. Das Kopieren oder Remixen von Informationen einer anderen Person ist eine Respektsbekundung, eine starker Ausdruck von Akzeptanz und des kopimistischen Glaubens. 5. Das Internet ist heilig. 6. Code ist Gesetz. als religiöses Symbol eine Pyramide mit einem großen C verwenden und jeder Ort ein religiöser Ort sein kann, wenn dort eine kleine Kopimisten-Pyramide aufgestellt wird, die symbolisiert: "Hier wird kopiert und verbreitet." Die Anerkennung als religiöse Gemeinschaft bedeutet nun aber nicht, dass jeder Kopimist befreit am Urheberrecht vorbeikopieren könne, quasi in Ausübung religiöser Pflichten. Ein bisschen Satire In Schweden heißen eingetragene religiöse Gemeinschaften Trossamfunds, sind vergleichbar mit einer deutschen Religionsgemeinschaft mit Körperschaftsstatus. Kopimismus ist somit eher ein religiöser Verein als eine Kirche. Er kann eingeschränkt öffentlich handeln, klagen und verklagt werden, bankrott gehen, mit seinem Vermögen haften und staatliche Unterstützung beim Eintreiben der Mitgliedsbeiträge erhalten (PDF). Gesetzesübertretungen der Mitglieder fallen aber auf sie selbst zurück. Die wahre Wirkung des Kopimistsamfundet ist die symbolische: Jetzt gibt es nicht nur eine starke Piratenpartei, sondern - neben den satirischen Pastafarianern - auch eine weitere, mehrere Tausend Mitglieder starke pseudo-religiöse Gemeinschaft mit dem Internet und seinen Möglichkeiten als Kerngedanken. Das Signal: Nicht illegales Filesharing ist ein Verbrechen, sondern die Gesellschaft, in der es illegal ist. Was so viele tun, kann nicht so falsch sein. Doch die Aktion hat auch einen satirischen Kern, ist Trickserei und Persiflage zugleich. Gründer Isak Gunderson versucht "den Staat" zu hacken und der Abendland-Untergangsrhetorik der Urheberrechtsverteidiger, aber auch manchem knochentrockenen Piraten-Nerd augenzwinkernd eine neue Perspektive zu zeigen. fko Quelle: SPIEGEL Online Netzwelt ---------------------------------------------------------------- Ich weiß ehrlich nicht was ich davon halten soll. Ich musste mich ja schon ein wenig kaputt lachen und habe überlegt ob das nicht eher in H&F gehört. Jedoch bin ich immer wieder zu tiefst erstaunt was die schwedische Regierung so alles zulässt. Sehr liberal die guten Schweden + Multi-Zitat Zitieren
#2 5. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an Richtige Einstellung. "Tut keinem anderem weh, also wieso nicht?" Völlig sinnfrei, aber okay, damit sollten Filesharer jetzt noch mehr Freiheiten besitzen bzw. zumindest noch ein bisschen besser abgesichert sein. + Multi-Zitat Zitieren
#3 5. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an Da die Religionsfreiheit nicht höher wiegt als das Urheberrecht irrelevant. Is genau wie die Spinner die mit Begründung der Religionsfreiheit gegens BTMG verstoßen wollten. Man gaugelt vor das Indivium wäre das höchste, aber hier sieht man wieder sobald es irgendwie um wirtschaftliche Faktoren geht, ist der Einzelne egal, sondern nur eine AktienGesellschaft mit beschränkter Haftung wichtig. + Multi-Zitat Zitieren
#4 5. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an Ernsthaft? Besonders Ich Code: <Mir gehören eure Besitztümer> gecodet geschehen? Wie tief kann man sinken... Internet is serious business da ist absolut nichts Heilig dran! Und wenn dann Beweise oder es ist niemals passiert! Mal schauen wo das noch hinführt... entweder stärkere gesetzliche Einschränkungen oder freiere Auffassung von Geistigem und Digitalem Eigentum. Wohl eher das erstere. + Multi-Zitat Zitieren
#5 7. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an alter, wad is kaputt? wenn du geredet hättest, hätt ich gesagt nimm die socken ausm mund. ich finds amüsant + Multi-Zitat Zitieren
#6 7. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an 10.10.2001 Endlich Die Jedi-Ritter sind eine Religion Wir haben es immer geahnt: Obi Wan Kenobi wäre der ideale Beichtvater unseres Vertrauens. In der offiziellen Bevölkerungsstatistik von Großbritannien tauchen die Ritter erstmals als "Religion" auf. Info ANZEIGE Fans: In Deutschland gelten exzentrische Kleidervorlieben wie diese selten als "charmant" Zur Großansicht DPA Fans: In Deutschland gelten exzentrische Kleidervorlieben wie diese selten als "charmant" Irgendwann einmal war das eine Schnapsidee, in Umlauf gebracht in irgendeinem Fan-Forum: Warum eigentlich, lautete die Frage, ist das Jedi-Rittertum keine anerkannte Religion? Bekanntlich finden sich im Internet für jeden Blödsinn eifrige Verfechter, und im April 2001 begann eine weltweite Welle von Versuchen, das Jedi-Rittertum irgendwo als offizielle Religion "durchzudrücken". Wo anders als in England hätte das zuerst von Erfolg gekrönt sein können? Traditionell hegt und pflegt man im "Vereinigten Königreich" auch noch die spinnertsten Schnapsnasen, ja, man schöpft aus ihrer Hege gar einen Teil der nationalen Identität und des nationalen Stolzes: England war und ist ein Biotop für Exzentriker. Was in Deutschland zur gesellschaftlichen Ächtung führen würde, macht in England nur prominent. Was hüben zu Verboten wie "Mit den Kindern von dem spielst du aber nicht" führt, beschränkt sich drüben auf Werturteile Alec Guinness als Obi Wan Kenobi: Prototyp des Jedi-Ritters mit Beichtvater-Appeal AP Alec Guinness als Obi Wan Kenobi: Prototyp des Jedi-Ritters mit Beichtvater-Appeal wie "bescheuert, aber sooo charmant". Nun also ist England um eine charmante Minderheit reicher. In der offiziellen Einwohnerstatistik tauchen die Jedi-Ritter nun unter Kennziffer 896 auf - als vorletzte Religionsgemeinschaft in einer ziemlich langen Reihe - aber immerhin. Jede Religion fängt bekanntlich einmal klein an, und dies ist die erste, die mit vollem Recht ihren Ursprung im Cyberspace behaupten kann. So richtig begeistert ist man auf amtlicher Seite jedoch auch in England nicht über den spirituellen Zuwachs: Es war nicht etwa der Staat, der dafür in Form einer Antwortvorgabe sorgte. Die Ritter landeten schlicht und ergreifend in der Statistik, weil es Menschen gab, die das unter "Religionszugehörigkeit" angaben. Englische Beamte dokumentieren so etwas getreulich - auch das ist etwas, was hier zu Lande wohl nie vorkäme. Wie auch immer: Gegenüber dem IT-Newsdienst Jedi-Ritter bei der Arbeit: Der gemeine Jedi gibt dem Lichtschwert gegenüber dem Bischofsstab den Vorzug Zur Großansicht AP Jedi-Ritter bei der Arbeit: Der gemeine Jedi gibt dem Lichtschwert gegenüber dem Bischofsstab den Vorzug Register dementierten Offizielle, dass der Eintrag in der Statistik mit einer offiziellen Anerkennung als Religionsgemeinschaft gleichzusetzen wäre. Die Diskussion darüber hat nun zumindest begonnen - Ziel erreicht. Ein Statement des Chefs der etwas größeren Konkurrenz, des Bischofs von Canterbury, steht noch aus. Frank Patalong (quelle - Endlich: Die Jedi-Ritter sind eine Religion - SPIEGEL ONLINE ) hab ein guten freund,er ist jedi;und so steht es auch in seinem GB- pass. ich finde es lustig..sagt mal?bekommen die was von der kirchensteuer ab? gruss tF edit/ optron...ich hoffe bist nun zufrieden.. + Multi-Zitat Zitieren
#7 7. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an Also ein bisschen mehr mühe hättest dir beim kopieren doch geben können ... Nun auf deine letzte Frage... nein weil es zum einen die Kirchensteuer nur in Deutschland gibt zum anderen es nur die Katholische Kirche bekommt. @ Topic Mal schauen ob sowas in Deutschland auch gibt. Vorallem das Passfoto mit Laserschwert wäre geil. + Multi-Zitat Zitieren
#8 7. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an Sehr Interessant und Amüsant Ich frag mich aber auch ob irgendwer noch Normal ist, sowohl auf Menschenebene als auch Nationalerebenen, wie die Amis mit ihrerm neuen Gesetz, das jeden US-Bürger schon ins Militärgefängnis inhaftieren lassen darf... WTF, die Welt nimmt eine neue Wendung der Verrücktheit! + Multi-Zitat Zitieren
#9 7. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an und das alles mit dem unterton den urreligionen eins auswischen zu wollen. verrückte welt... + Multi-Zitat Zitieren
#10 8. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an ich denke, dass das wort Religion heutzutage ein zu schlechtes Bild hat. Eigentlich würde ich solche Zusammenschlüsse nicht mal Glaubensgemeinschaft nennen sondern eigentlich mehr Bezug auf das Wort Gemeinschaft nehmen. Denn dann ist sowas völlig in Ordnung. + Multi-Zitat Zitieren
#11 8. Januar 2012 AW: Kopieren als Religion - Schweden erkennt Filesharer-Glaubensgemeinschaft an nicht das wort religion sondern religion ansich hat ein schlechtes bild, und das zu recht, weil religion nunmal schwachsinn ist, kann man garnicht gegenargumentieren... und bevor jetzt ein paar leute sich angegriffen fühlen: glauben != religion + Multi-Zitat Zitieren
#12 8. Januar 2012 AW: Schweden erkennt Filesharing als Religion an Nicht das ich was gegen Filesharing habe, aber da könnte man genauso gut exhibitionischtes Mantelaufmachen zur Religion machen. Ist schon selten lächerlich. Greetz SpectrumX + Multi-Zitat Zitieren
#13 9. Januar 2012 AW: Schweden erkennt Filesharing als Religion an ich denke die betrachtungsweise ist entscheident.religion/glaubensbekenntniss vor dem gesetz ist das eine,der Glaube/religion als konterpart zur wissenschaft und ihr einflauss durch die jahrhunderte ist das andere. mich interessiert wie das kirchliche in unsere gesetzgebung einfliesst.zb. wenn ich 100.000 tausen mitglieder habe,dann gründe ich eine partei..wenn ich aber zb. 1mio hab,dann evtll. ne kirche? bekomm ich dann was vom kirchenzent ab? frage 3. ,hehe..wieviele rushlér gibts?hehe..jaja blöder gedanke..ich hör ja uff... + Multi-Zitat Zitieren
#14 10. Januar 2012 AW: Schweden erkennt Filesharing als Religion an versteh auch nicht wie sowas zu einer religion werden kann, keinerlei sinn in meinen augen. aber ok. wie kann ich beitreten? and dont forget: Das Internet ist heilig. + Multi-Zitat Zitieren
#15 10. Januar 2012 AW: Schweden erkennt Filesharing als Religion an interessant was die Schweden so als Glaubensgemeinschaft ansehen. Was hier bei uns als "höchstkriminelle Entwicklung" angesehen wird, ist in Schweden eine Glaubensgemeinschaft? hmm..... Ich auf jedenfall finde es belustigend + Multi-Zitat Zitieren