seit sechs Jahren in Guantanamo

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Terrorbeat, 22. Januar 2008 .

  1. 22. Januar 2008
    Sami Al-Haj , Kameramann von Al Dschasira, sitzt seit fast sechs Jahren in Guantanamo. Seit dem 7. Januar 2007 ist er im Hungerstreik gegen seine illegale Inhaftierung und wird zwangsernährt.
    Er wurde im Dezember 2001 von der pakistanischen Polizei festgenommen und im Januar 2002 an das US-Militär übergeben. Seit Juni 2002 ist er in Guantanamo, ohne Anklage, und wird dort körperlich und psychisch misshandelt. (Amnesty Report, Reporter ohne Grenzen, Index of / Website zur Unterstützung von Sami Al Hadj, seiner Familie und seinen FreundInnen)

    3sat über Al-Dschasira (Video) mit Bericht über Sami Al Hadj.

    Am 11. Januar vor sechs Jahren wurden die ersten Gefangenen nach Guantanamo gebracht. Aus diesem Grund fanden am 11. Januar 2008 - in Deutschland praktisch unbeachtet - weltweit Demonstrationen und Kundgebungen gegen das Gefangenenlager Guantanamo statt (Bilder).

    Aufgerufen wurde zu den Aktionen u.a. von Amnesty International (englisch, deutsch) und der American Civil Liberty Union. In Washington beteiligten sich etwa 400 Menschen (82 Festnahmen), außerdem wurde vor den amerikanischen Botschaften in London, Rom, Sydney, Kopenhagen, Athen, Istanbul, Manila, Berlin und vielen anderen Städten demonstriert. (NZZ online "Weltweite Proteste für Schliessung von Guantánamo") Einen Überblick über Aktionen sammelt die Website Witness against Torture.

    Der Bericht über die Demonstrationen von Indymedia Washington, DC enthält die Audio-Datei eines Telefon-Interviews mit Sami Al Hadj's Bruder Asim Al Hadj in Karthum, arabisch mit englischer Übersetzung (9 Min, wav). Er beschreibt, warum Sami Al Hadj für Al Dschasira an der afghanisch-pakistanischen Grenze war, wie er dort festgenommen und unter welchen Bedingungen er festgehalten wurde. Die Aufnahme bricht ab nach Schilderungen grausamer Foltermethoden in der Haft in Kandahar.
    Ein weiteres Interview gab es bei Democracy Now! am 15.1. (diverse Videoformate, Transkript)

    In den deutschen Medien findet sich fast nichts über die Demos (bizarrerweise ein Kommentar der deutschen Amnesty-Chefin Lochbihler in der Welt und Artikel in HAZ und ND) und gar nichts über Sami Al Hadj, aber der österreichische Standard berichtet über einen offenen Brief "Journalist protestiert gegen Haftbedingungen in Guantanamo", der schon am 27.12. geschrieben, aber erst jetzt von der Zensur freigegeben wurde.

    Der Brief:
    It is with great pleasure that I pass on my warmest greetings and gratitude for all your efforts in regards to the case of the prisoners in Guantánamo Bay. Also I would like to pass on our wishes for the New Year and asking God to make it a successful and prosperous one.

    As for our news, we remain here for more than six years, and we still seek to proclaim truth, freedom and world peace.

    All of this takes place in a world which knows what is happening but remains silent and does little more than watch this sorry theatre.

    By now, surely everyone knows that truth. The US was the country that prided itself by bringing peace; now, sadly, instead it rains down violence and discord. Guantánamo is the most obvious example of this.

    We prisoners entered Guantánamo alive, many have left it alive, and some of us remain in it, seemingly alive ourselves. However, those who remain die every second of every day that we are here. Each of us suffers new physical pain, and our injured hearts suffer from a psychological pain that can not be described.

    All of this happens and the world remains silent. And, as it has been written, it is true of us:

    I am alive and will listen if you call
    But there will soon be no life for us who you call;
    And if you blew at the embers now they would light up
    But wait and you will find that you blow into ashes

    Sami al-Haj​
    (Andy Worthington in Counterpunch, "The Account of Sami al-Haj", 18.1.08)

    Am 15. Februar wird Sami Al-Hadj 39 Jahre alt werden. Er ist seit sechs Jahren in Guantanamo. Sein Sohn ist sieben Jahre alt.

    FR-Interview mit Sami Al Hadj's Anwalt "Es ist ein ständiger Kampf".
    Security with Human Rights | Amnesty International USA Die Amnesty-Petition zur Schließung von Guantanamo


    Ich bitte alle Mods Kommentare wie "öh da können wir eh nichts ändern" oder "es passiert sovieles auf der Welt, da lohnt es sich doch nicht um einen Menschen gedanken zu machen" zu löschen. Diese sinnlose und unmoralische spamerei kann man sich echt unterlassen.
    Des weiteren finde ich es auch nicht okay, dass viele immer ihre Gedanken stat ihre Meinung zu Posten ohne jeglichen Bezug auf den aktuellen Standpunkt der Diskussion zu nehmen.
    Ich fände es einfach mal fiar und schön, wen alle sich einfach mal Gedanken über die Posts anderer machen würden, was neues hinzu bringt oder etwas Kommentiert und nicht einfach etwas wiederholt was schon zehn tausend mal gesagt wurde. So könnte man eventuel auch mal etwas ereichen wie den Blink Winkel einiger Personen ändern oder sich selbst auch mal mehr für die gegenseite zu Interessieren und Informieren. Im grossen und ganzen, soll dies eine Diskussion erbringen, wo wir geschützt werden wen wir eigene Moralische und Formele Gesetze brechen oder zusehen wie sie gebrochen werden wen Menschen ohne jegliche Beweise inhaftiert und dabei gefoltert werden.
     
  2. 22. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Hey endlich mal was, was nicht nur Hetzpropaganda gegen uns enthält


    Also was die USA machen ist wirklich nicht korrekt und verstößt gegen Menschenrechte! Bei denen isses fast schon so wie bei uns vor 60 Jahren: Weit weit weg werden grundlos Leute gefangen gehalten, und das dumme Nationalstolze Volk denkt, das alles wäre nur zu seinem besten!

    Mit ihrem Drang die Welt zum besseren zu drehen vergessen sie, das eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft auch einfach mit gewissen Risiken zu leben hat! Naja ich könnte stunden darüber schreiben, aber ich glaub der 3. Reich Vergleich reicht um dem rest klar zu machen wie ich denke
     
  3. 22. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Ja , endlich mal wieder in Beitrag von Terrorbeat

    Joa was soll ich dazu schrieben. Is natürlich ne krasse Story und finde es nett das du uns darüber informeiren möchtest. Aber was willst du damit erreichen ? Das wir uns Gedanken darüber machen ?
    Habsch und das schon oft.. aber ich bin auch einer der User der sagt das man als einzelner nix gegen eine solche machtwie die Regierung ausrichten kann. Ich wette dieser mann ist icherlich nicht der einzige der "angeblich" unschuldig hinter gittern sitzt. Ich denke wir hier im westen haben auch garnicht die Ansichten dafür um uns die richtige Meiung für diese Situation zu bilden. Ich kann dir sagen das das alle hier asi finden aber ich denke in pakistan ist es normal.. So wie ich das versteh hat er sein Land anscheinend schlecht gemacht. was soll ich dazu jetzt noch sagen. Find die story crazy und wenn ich was tun könnte würde ich es sicherlich.
     
  4. 23. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Ja.. isser denn nu Terrorist oder isser es nicht?

    Persönlich isset mir eigentlich ziemlich schnurz was mit ihm passiert, aber...

    um das ganze mal weiterzuspinnen:

    Was passiert hierzulande, wenn es hier mal richtig kracht? Szenario: Terroranschlag mit Giftgas oder z.B. Trinkwasservergiftung.. 50.000 Tote.. im Laufe der folgendenden Wochen noch ein paar Anschläge jeweils ein paar Tausend Tote.

    Was meinste was hier abgeht und wieviele "Unschuldige" die möglicherweise Terroristen, Kontakt mit Terroristen hatten oder im Verdacht stehen es zu sein in neu-errichteten Lagern verschwinden und hey, das würde ich sogar von meiner Regierung erwarten, dass sie was tun.. egal was.


    Dann gabs da doch noch den Fall, wo einer hier einem Häftling Folter angedroht hatte, weil dieser ein Kind entführt hatte und es lebendig vergraben hatte. Der Cop hatte meine volle Unterstützung und traurig, dass er das Kind nicht retten konnte. Man hat ihn dann gefeuert. Hätte er Erfolg gehabt, dann wäre er vermutlich noch befördert worden.

    Sorry, ich finde halt, das manchmal der Erfolg die Mittel heiligt und ja, ich nehme auch Unschuldige Opfer in Kauf.
     
  5. 23. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Ein Großteil dessen, was in Guantanamo abgeht ist einfach nicht gemäß den Menschenrechten. Was ich dauz auch noch so übel finde ist, dass einem 7-Jährigen Kind jetzt seit sechs Jahren der Vater gestohlen wurde.

    Verdacht ist ja legitim, aber darauf sollten Ermittlungen führen und wenn aus diesen Ermittlungen heraus sich der Verdacht nicht bestätigt ist er freizulassen. Und sechs Jahre Untersuchungshaft sind einfach unrecht.

    In dubio pro reo - ganz einfacher Rechtsgrundsatz.


    Andererseits ist es natürlich zwingend notwendig die Terrorgefahr zu bekämpfen, aber viele Inhaftierungen in Guantanmo erwecken den Anschein, dass nicht nur die echte "Gefahr" bekämpft wird, sondern nach Belieben irgendwelche Menschen festgehalten werden.

    Erfolg heiligt Mittel? Jain, es gibt halt immer unterschiedliche Sichtweisen. Ein zu Unrecht Inhaftierter sieht das sicherlich anders und Menschenrechter allg. auch. Natürlich ist einzusehen, dass die Gefahr gebändigt werden muss und somit stehen Regierungen auch unter Druck. Und lieber stecken sie so ein bisschen Kritik ein als einen heftigen Anschlag im eigenen Land zu kassieren.
     
  6. 23. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Ja, Hass und Rache ist immer die beste Lösung.
    Gegenfrage, was würdest du machen, wenn deine Stadt GRUNDLOS bombadiert würde und deine ganze Familie dabei draufgehen würde?
     
  7. 23. Januar 2008
    AW: seit sechs Jahren in Guantanamo

    Ich würde mich natürlich wehren. Und wenn ich es nicht persönlich kann, erwarte ich das mein Staat das tut.

    Aber ist das nicht genau das Szenario, was ich beschrieben habe? Terroristen bombardieren aus meiner Sicht grundlos ..ich sag jetzt mal mein Land.. Deutschland.

    Oder meinst du dass es sich bei diesem Typen um jemanden handelt, den die Amis die ganze Familie "grundlos" weggebombt haben und er sich nun verteidigt hat und zum Terroristen geworden ist? Natürlich nur hypothetisch.

    Wundern muß er sich doch dann auch nicht.. weil einen gewissen Kontakt zu Terroristen wird er auch gehabt haben.

    Wenn das noch nicht genau deine Frage war, dann bitte ich um Erläuterung.
     
  8. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.