Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 16. November 2006 .

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  1. 16. November 2006
    Mehrere Jugendliche haben sich in Japan innerhalb weniger Wochen das Leben genommen, weil sie von Mitschülern schikaniert wurden. Der Staat und viele Lehrer haben Fälle von "Ijime" - wie die Hänseleien auf japanisch heißen - lange heruntergespielt. Jetzt reagieren sie.

    Anfang Oktober erhängte sich ein Schüler in einer Scheune. In seiner Abschiedsnotiz teilte er mit, er könne die Hänseleien nicht mehr ertragen. Wenig später nahm sich ein 14-jähriges Mädchen in ihrer Wohnung mit einem Strick das Leben. Sie wurde angeblich von Mitgliedern der Basketball-Schulmannschaft schikaniert. Am Wochenende stürzte sich eine 12-Jährige vom achten Stock eines Mietshauses in Osaka in den Tod. In ihrem Abschiedsbrief stand: "Ich nehme mir das Leben. Tschüss." Mitschüler hatten das kurzgewachsene Mädchen als "Zwerg" beschimpft. Vorgestern erhängte sich ein 14-Jähriger, nachdem ihm seine Klassenkameraden die Hose heruntergezogen hatten.

    Vor Selbstmord noch Berater angerufen

    Auch in Tokios Provinz Saitama erhängte sich ein 14-Jähriger. Er wurde von Klassenkameraden erpresst. Der Teenager hatte einem Beratungslehrer letzte Woche erzählt, Mitschüler hätten 500 Yen von ihm verlangt. Als er sich geweigert habe, sollte er 20.000 Yen, etwa 130 Euro, bezahlen. Ein Mitschüler hatte den Vorgang beobachtet: "Die Erpresser haben ihn an die Wand gestoßen und ihn angeschrieen. Gib mir das Geld schnell zurück, oder so etwas". Doch noch bevor die Schule die Beschuldigten vernehmen konnte, tötete sich der Junge selbst. Schulrat Takahiko Mogi übte Selbstkritik: "Wir hätten sofort darauf reagieren müssen, unsere Reaktion war keineswegs angemessen."

    Schüler gehen in die Offensive

    Die Selbstmorde veranlassten auch andere Schüler, ihr Leiden öffentlich zu machen. 22 Jugendliche kündigten seit letzter Woche in Briefen an Bildungsminister Bunmei Ibuki ihre Selbsttötung an, weil sie gemobbt würden. Zugleich beschwerten sich mehrere Zehntausend Jugendliche bei einem Telefon-Hilfsdienst über "Ijime", wie die Schikanen auf Japanisch heißen. Ein Schüler erklärte: "In jeder Klasse gibt es 5 bis 6 Opfer von "Ijime". Zum Beispiel werden die Tische mit ihren Büchern umgekippt, damit sie nicht beim Unterricht mitmachen können."

    Kinder werden aus der Gruppe ausgeschlossen

    Im internationalen Vergleich sind japanische Kinder Studien zufolge weniger häufig von hartnäckiger Schikane betroffen als Kinder anderswo. Aber es gibt in Japan einen sehr hohen Druck, sich anzupassen. Gewalt tritt allerdings eher selten auf. Meist werden die Kinder aus der Gruppe ausgeschlossen und mit Worten angegriffen. Viele Eltern beklagen, dass die Schulen das Problem verheimlichen. Midori Komori, deren Tochter sich wegen "Ijime" selbst tötete, meint: "Es ist nicht möglich, das Problem nur zuhause zu lösen. Die Schule und die Eltern müssen gemeinsam überlegen, wer was machen kann, und ihre Informationen teilen."

    "Die Lehrer sehen viele Sachen nicht"

    Die offiziellen Statistiken spiegeln das Problem nicht wider. Das Bildungsministerium musste jetzt einräumen, es habe in den letzten sechs Jahren mindestens 16 Schülerselbsttötungen wegen Mobbings gegeben. Bisher hatte die Behörde behauptet, kein Schüler habe sich aus diesem Grund umgebracht. Ein Schulleiter nahm sich am Wochenende das Leben, weil er einige schwere Mobbingfälle an seiner Schule heruntergespielt hatte. Vermutlich kein Einzelfall. Ein Schüler berichtet: "Die Lehrer sehen viele Sachen nicht, deswegen reagieren sie auch nicht. Die schikanierten Schüler werden weiter schikaniert. Sie wollen nicht mehr zu Schule gehen, so sehr fürchten sie sich vor den Tätern."

    Staat reagiert mit Kampagnen

    Der Staat reagierte alarmiert. Bildungsminister Ibuki appellierte an die Mobbing-Opfer: "Ihr seid nicht allein! Selbsttötung ist keine Lösung". Experten sollen jetzt eine Kampagne entwickeln, um die Gefahr von Selbstmorden zu verringern. Die Schulen bekommen mehr Berater. In Zeitungen forderten Prominente und Psychologen die Jugendlichen auf, ihr Leben zu schätzen und nicht einfach wegzuwerfen.

    Quelle: tagesschau.de
     
  2. 16. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    naja ihr könnt mir sagen was ihr wollt aber die japaner sind meiner meinung nach ein bisschen empfindlich ...
    schüler anderer bevölkerungsgruppen bringen sich nich gleich wegen mobbing um ...
    ok dafür ritzen sie sich oder machen irgend einen anderen scheiss !

    aber ich find es gut, dass der japanische staat endlichmal an die selbstmorde reagiert ...
    aber umbringen werden sie sich warscheinlich immer noch wegen dem großem druck der auf ihnen lastet und den hohen schulischen erwartungen.


    greetings ESP
     
  3. 16. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    Die Mentalität der Japaner ist eben ganz anders, als die der Europäer. Für sie wäre es auch verletzend, wenn du einer alten Frau, die hingefallen ist, helfen würdest. Das weiß ich alles von unsemr Leher, der mehrere Jahre an einer deutschen Schule in Japan unterrichtet hat udn dass sich japanische Schüler das Leben nehmen ist auch nicht so originell, ist zwar nicht alltäglich und die Regel, kam aber schon öfters vor. Der Druck, derin der japanischen Wirtschaft herrscht, wird 1 zu 1 an die Schüler weitergegeben. Gibt es einen Störenfried in der Klasse, bekommt er von dem ganzen Rest Gegendruck und zwar richtig hart.
    Wie gesagt, sind alles erzählungen von unserem Lehrer und er muss es eigentlich wissen.
    Zum Beispiel brauchtman in Japan auch keine Minute zu spät in die Schule kommen, das Tor wird pnktgenau zugemacht und ein Schüler hatte damals noch versucht, durhc das Tor zu huschen und wurde zerquetscht.
    Also es läuft vieles in Japan anders und vieles kennen wir hier in europa nichtmal ansatzweise.
     
  4. 16. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    Jo, stimmt vll. schon dass die ne andere Mentalität haben. Aber man bringt sich doch nicht gleich um.
    Selbstmord ist Feige, die Kinder sollten lieber in die Gegenoffensive treten und sich wehren.
    Aber das Japanische Schulsytem ist sowieso zu Kotzen. Das sind alles noch Kinder und die müssen den ganzen Tag lernen. Hab mal ne Reprtage im TV gesehen, da müssen die bis Nachts um 1 HAs machen oder in Nachhilfe gehen, damit sie ja alle ne eisn schreiben.

    Lieber kack ich in der Schule voll ab, als später psychisch voll am Ende zu sein.

    MfG
    mouZeKilla
     
  5. 19. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    Ich denke auch das es sehr mit dem Schul- und Abreitsverhältnis zusammenliegt.
    Wer den ganzen Tag nur arbeitet denkt dann auch irgendwann was es für einen Sinn macht, weiter zu leben? Und da diese Jugendlichen noch mehr gestresst, durch das mobbing, werden, wird es auch zu mehr Selbstmorden kommen.
     
  6. 19. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    Die Gegenoffensive starten? Ich glaub so "leicht" ist das nicht. Die Leute werden ja nicht nur von einer, sondern von mehreren Personen gemoppt! Und wenn du als Einzelner was sagst, bekommst du es von 5 oder so zurück! Klar ist Selbstmord nicht die beste Lösung, aber was willst du machen wenn du keine Freunde hast, nur am lernen, keine Freizeit,...?!
    Das es Schikanierung immer noch gibt finde ich sowieso , "Mobber" sind für mich eigentlich die Feigen Personen! Andere Leute fertig zumachen nur weil sie vielleicht "anders" sind.

    Gruß Bas_Rock
     
  7. 19. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan


    So würde ich es nicht ausdrücken bzw pauschalisieren. Das System in Japan ist anders - aus unserer Sicht weit strenger und fordernder - dennoch liegt der psychische und seelische Druck sehr stark auf den Schülern dort.

    Wenn man sich jetzt mal vorstellt, das Familie, deren Firma, der Staat, die Geschwister... what else .. sie alle Erwartungen an dich stellen, die du erfüllen musst UND DANN wirst gemobbt in der Schule. Wirst ignoriert, gedisst und es werden dir imense Steine in den Weg gelegt..

    ..

    Du siehst dann kein Land mehr und bist verzweifelt - und letztendlich bringst nicht du dich um sondern deine Umwelt.
    Du lebst einfach nicht mehr.

    Es ist schlimm aber nicht feige - nicht wenn die Chance auf die haltende/ helfende Hand nicht vorhanden ist. (Und die findet man nunmal primär in der Familie bspw.)

    Vielleicht mal so betrachten.

    Aber ich find es auf jedenfall gut, das dort jetzt was getan wird.
     
  8. 19. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    ich finds das die sich in japan wegen mobbing in den tod stürzen.
    hier in deutschland ist mobbing ja fast schon normal.das man sich deswegen umbringt versteh ich nicht.
     
  9. 19. November 2006
    AW: Selbstmorde von Schülern erschüttern Japan

    "das Leben is kein Ponyhof" hab ich vor geraumer Zeit von nem Mitschüler bei mir gehört udn damit hat er recht
    man wird imemr irgendwie mit so ner konfrontiert
    muss nicht unbedingt mobbing sein
    da muss man sich halt durchkämpfen
    lieber den anderen eins aufs maul hauen als sich selbst zu killen
     
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