Stotterer: Deutschland vernachlässigt Förderung

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 23. Oktober 2006 .

  1. 23. Oktober 2006
    Deutschland vernachlässigt nach Ansicht eines Experten die Förderung von Stotterern.

    „Sowohl die Bekämpfung des Stotterns als auch die Unterstützung von Menschen mit Sprachstörungen spielen bestenfalls am Rande eine kleine Rolle“, sagte der Arzt und Leiter des Instituts der Kasseler Stottertherapie, Alexander Wolff von Gudenberg, in einem „dpa“-Gespräch zum Welttag des Stotterns an diesem Sonntag (22. Oktober). „In den USA kann man trotz Stotterns sogar Professor werden. In Deutschland habe ich als Betroffener nicht einmal meine Zusatzqualifikation als HNO-Arzt machen können“, sagte der Facharzt für Allgemeinmedizin.

    Da tröste es nicht, dass es in vielen europäischen Ländern noch schlechter aussehe. „Wer eine Redeflussstörung hat, fällt in Deutschland durch alle Raster“, sagte von Gudenberg. Karriere mit Stottern sei praktisch ausgeschlossen. Zugleich vernachlässige aber auch die Forschung das Problem. „Es gibt kaum Interesse an Krankenhäusern, Kliniken und Universitäten, das Problem zu untersuchen oder wirksame Therapien weiterzuentwickeln. So groß das Problem für die Betroffenen ist, so klein ist es in der öffentlichen Wahrnehmung.“

    Warnung vor „Wunderheilern“

    Von Gudenberg warnte vor „Wunderheilern“, die eine Behandlung der Sprachstörung in wenigen Tagen oder gar Stunden versprechen: „Stottern ist eine erhebliche Sprachstörung. Selbst eine lange Therapie garantiert keinen dauerhaften Erfolg.“ Bestimmte Ansätze schienen zwar oft rasch zu helfen. „Aber das ist dann nur für Tage oder Wochen. Leider gibt es eine Rückfallquote wie bei Alkoholikern.“

    Der Arzt beklagte zugleich, dass es in der Kultur keine „stotternden Helden“ gebe. „Es gibt blinde Kommissare und Detektive im Rollstuhl, warum nicht auch einmal einen Helden der stottert?“ Das Stottern sei hingegen im Film geradezu das Symbol für Blödheit. „Obwohl das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, wird Stottern inzwischen automatisch mit Unterbelichtung assoziiert.“

    Quelle: msn.de
     
  2. 23. Oktober 2006
    AW: Stotterer: Deutschland vernachlässigt Förderung

    Hab das vorher in der Zeitung gelesen, und hab mir gedacht, über was für man sich alles gedanken machen kann! Einen Stotternden Helden!
    Aber ich habe einen Freund der sehr stark stottert, und das ist teilweise echt heftig!

    Und anstatt stotternde Helden zu erschaffen sollen die doch bitte mal lieber die Behandlungsmethoden weiter erforschen!!
     
  3. 24. Oktober 2006
    AW: Stotterer: Deutschland vernachlässigt Förderung

    naja, da ich selber stotter kann ich dem nur zustimmen, es wird wirklich zu wenig dafür gemacht !
    jedoch muss ich sagen das ich in meinem umfeld sehr gut ankomme und mir keiner damit blöde kommt, ich habe trotz des problems es geschafft mir respekt zu verschaffen, und das ohne schläge oder sonstwas.

    das problem ist auch, das die leute die stottern sich sehr zurückziehen und auch sehr zurückhaltend sind wenn sie mit jemanden reden, weil sie einfach davor angst haben.

    Also ich würde mehr Forschung in dem Gebiet einfach nur begrüßen !

    mfg besk
     
  4. 24. Oktober 2006
    AW: Stotterer: Deutschland vernachlässigt Förderung

    Lieber stottern als nix im Hirn haben^^

    Stottern ist nicht schlimm... sollte man aber doch irgendwie behandeln, oder?
    Ich meine Sprachstörungen an sich sind ja nicht so schlimm (90% oder so der Kommunikation basieren ja auf Mimik, oder?), aber wenn es ne Aussicht auf ne bessere Artikulation gibt, wäre das doch rentabel?

    Bei dem Beitrag musste ich an den Typen bei Pearl Habor denken... der war irgendwie cool und ein Mädchen stand ja voll auf ihn^^

    Also nur weil man stottert, ist man nicht assozial oder ein Außenseiter... die assis sind nur diejenigen, die sich darüber lustig machen.
     
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