Studie: Server stoßen soviel CO2 aus wie ein Geländewagen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 4. Dezember 2007 .

  1. 4. Dezember 2007
    Studie aus Großbritannien: Ineffizienter Einsatz der IT in Unternehmen

    Computer sind heute schon für 10 Prozent des Stroms in Großbritannien verantwortlich. Ein einzelner Server verursacht genauso viel CO2-Emissionen wie ein Geländewagen. Dennoch werden sie in der Industrie häufig sehr ineffizient eingesetzt. Auf energiesparende Geräte achtet kaum jemand. Die Umweltorganisation Global Action Plan ruft Unternehmen und Regierung zu einem Umdenken auf.

    Computer sind genauso schädlich für die Atmosphäre wie Geländewagen, so genannte Sport Utility Vehicles (SUV), oder Flugzeuge. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "An Inefficient Truth" der britischen Umweltorganisation "Global Action Plan". Danach erzeugen die mehr als eine Milliarde Computer weltweit etwa 2 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Das entspricht dem Ausstoß der Luftfahrtindustrie.

    Für die Studie hat die Organisation IT-Verantwortliche von 120 britischen Unternehmen befragt. Mehr als der Hälfte der Befragten war sich dabei durchaus bewusst, dass ihre Arbeit Auswirkungen auf die Umwelt hat. Bei Details mussten sie jedoch passen. So kennen 86 Prozent der IT-Profis nicht den genauen so genannten "Carbon Footprint" ihrer Aktivitäten. Dieser Wert gibt die Menge an klimawirksamen Kohlendioxid an, die beim Verbrauch von Energie frei gesetzt wird. Das liegt offensichtlich an den Strukturen in den Unternehmen: Zwei Drittel der IT-Abteilungen zahlen die Energierechnungen nicht selbst, weniger als 20 Prozent bekommt sie überhaupt zu sehen. Dabei machen Computer heute bereits 10 Prozent des Stromverbrauches in England aus, was der Produktion von vier Kernkraftwerken entspreche, so die Studie.

    Viele Unternehmen nutzen dabei ihre IT-Infrastruktur sehr ineffizient: Sie "kaufen jede Menge Ausrüstung, die dann läuft und gekühlt werden muss, ohne zu wissen, welche Energiekosten diese Ausrüstung verursacht", sagt Trewin Restorick, Chef der Organisation Global Action Plan. Er zumindest kennt sie: Die Gruppe betreibt einen Server, der den gleichen "Carbon Footprint" habe wie ein "durchschnittliches SUV, das eine Gallone auf 15 Meilen verbraucht." (Das entspricht etwa 20 Liter auf 100 Kilometer.) Entsprechend glaubten 80 Prozent der Befragten auch nicht, dass die IT-Strategie ihres Arbeitgebers ökologisch nachhaltig sei.

    Global Action Plan macht unter anderem die britische Regierung für die Energiebilanz verantwortlich. So speichert mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen wegen der Speicherrichtlinien Daten unbegrenzt. Restorick appelliert deshalb an die Regierung, solche Richtlinien zu überdenken und statt dessen die Unternehmen mit Steuervorteilen dazu zu bringen, ihre IT-Strategien zu ändern. Die Unternehmen rief er auf, effizientere und energiesparende IT-Ausrüstung zu kaufen.

    Die Studie entstand im Auftrag des Environmental IT Leadership Teams (EILT). Diese wurde im Sommer 2007 von den IT-Chefs mehrerer große britischer Unternehmen und Einrichtungen gegründet, darunter die British Medical Association, die Standesorganisation britischer Ärzte, die Bank Lloyds TSB und Sony UK. Finanziert wird das achtköpfige Gremium vom IT-Dienstleister Logicalis. (wp)

    Quelle:http://www.golem.de/0712/56376.html
     
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