Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von légionnaire, 4. Juni 2015 .

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  1. 4. Juni 2015
    Servus zusammen,

    ich wollte hier mal einen allgemeinen Thread zum Thema Studium aufmachen UM zu erfahren was ihr so studiert bzw. studiert habt, wie es euch im Verlauf des Studiums ergangen ist und wie der Berufseinstieg gelaufen ist.

    jeder kann hier natürlich das preis geben was er möchte und muss keine Details angeben. Ich erwarte mir davon einfach mal einen Überblick was die Leute hier so gemacht haben und hoffe dass man ein paar Erfahrungen austauschen kann.


    ich habe mein Bachelorstudium im Fach Bauingenieurwesen an einer Fachhochschule absolviert und bin gerade dabei meinen Master an der Uni zu machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten auf Grund der Umstellung von Schule auf Studium denke ich is es auch ganz gut gelaufen. Wobei mir die eher praktisch orientierte Fachhochschule eher zu Gute gekommen ist. An der Uni merkt man jetzt schon eine deutliche Veränderung hin zur wissenschaftlichen Sichtweise auf viele Themen.

    Zum Berufseinstieg gibt es jetzt bei mir nicht besonders viel zu sagen aber mich würde interessieren ob ihr anfangs in nem kleinen oder großen Unternehmen unter gekommen seid und wie es euch gefällt.


    GRÜSSE
     
  2. 6. Juni 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Hi,

    interessantes Thema Bin auch mal gespannt was hier so zusammen kommt.

    Ich habe Softwaretechnik an einer FH studiert und bin seit Oktober 2013 fertig. War relativ alt zu Beginn (24), da ich vorher 8 Jahre in der Gastronomie war inkl. Ausbildung und erst auf dem 2. Bildungsweg die Fachhochschulreife gemacht habe. Das Studium an sich war vom Stoff her sehr gut und hat perfekt auf das Berufsleben vorbereitet. Der Fokus lag extrem auf der Praxis, wir hatten für jedes Fach ein betreutes Praktikum, in dem wir jede Woche Code schreiben und diesen Präsentieren mussten. Die Klausuren waren, wenn man die Praktika mitgemacht hat, total easy, man konnte sogar Skripte mitnehmen und aus diesen abschreiben. Neben dem Studium habe ich bereits 2,5 Jahre als Softwareentwickler in Teilzeit (30 Std./Woche) in einer kleinen 10-Mann-Firma gearbeitet. Dadurch habe ich insgesamt 1 Jahr länger studiert, allerdings konnte ich dort alles gelernte direkt anwenden und habe von den erfahrenen Entwicklern sehr viel gelernt. Das hat den Einstieg nach dem Studium ziemlich einfach gemacht, bin direkt ohne Pause in eine mittelständische Firma gekommen. Das Aufgabengebiet und auch das Team bzw. die Stimmung haben mir dort allerdings nicht gefallen, deshalb habe ich nach einem Jahr die Firma gewechselt und arbeite jetzt in einem Betrieb, der sich mit der Technik in Mobilfunknetzen beschäftigt, also mit Protokollen, Client/Server Anwendungen und so. Ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei aufgrund der Organisation (2 BWLer ohne technisches Wissen als Chefs und immer nur Kosten im Blick...), allerdings ist das Team super und der Lohn ist auch überdurchschnittlich gut für die Region hier.

    Allgemein arbeite ich lieber in kleineren Firmen, da es dort möglich ist auch mal über den Tellerrand zu blicken und in fremde Arbeitsbereiche hineinzuschnuppern. So habe ich z.B. neben der Softwareentwicklung mittlerweile auch viele administrative Aufgaben (Servereinrichtung/-Wartung, Monitoring, 3rd Level Support, usw), was denke ich in größeren Betrieben in eine eigene Abteilung ausgelagert werden würde.

    Das Studium würde ich jederzeit wieder machen wenn ich könnte, und würde jedem raten der mit dem Gedanken spielt zu studieren, es zu versuchen!
     
  3. 26. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Mein Wertegang: ABI --> ZIVI --> Bachelor; Master (Ingenieurswesen für Laser- und Optotechnologien)

    Mein Masterstudium des Ingenieurswesens beendete ich mit gut,0. Ich fand sofort eine Anstellung. Ich konnte auch Praxis vorweisen, was mir überhaupt einen Einstieg ermöglichte. Die Bezahlung war für einen Ingenieur unterstes Mittelfeld.
    Habe nun das 1,5 Jahren eine neue Anstellung mit guter Bezahlung.

    Was habe ich daraus gelernt? Es empfiehlt sich, ein Ingenieursstudium auf Basis einer technischen Berufsausbildung anzugehen. Theoretisches Wissen wird i.d.R. selten benötigt. Dennoch sollte es vorhanden sein, um die eigene Arbeit in einen technologisch fundierten Kontext setzen zu können. Ganz wichtigt im Ingenieursstudium ist, schon während des Studiums viel praktische Erfahrung zu sammeln. Ein Ingenieur muss einsetzbar sein. Das ist er nicht, wenn er nur über akademisches Wissen verfügt. Ebenfalls wichtig ist es, sich nie über jemanden zu erheben, nur weil seine Ausbildung 3 Jahre dauerte. Gerade Facharbeiter haben einen enormen Wissensschatz bzgl. der Praxis, von dem der junge Ingenieur nur profitieren kann.

    Postskriptum: Ich würde niemandem empfehlen, Ingenieurswesen gleich nach der Schule zu studieren. Die hohe Zahl der angeblich gesuchten Ingenieureist Makulatur und spiegelt eine Scheinrealität wider. Das wirdsich im Bewerbungsprozess deutlich. Ich musste 21 Bewerbungen schreiben, bis ich ersteinmal zu einem Vorstellungsgespräch geladen wurde. Indessen werden Ingenieure an CNC-Maschinen und z.T. am Fließband eingestellt, weil es davon zu viele gibt und die Facharbeiter fehlen. Wir haben in Deutschland nun das Phänomen, dass mehr junge Leute studieren, als eine Fachausbildung zu beginnen.

    Mein Rat: Erst Werkzeugmacher (oder Ähnliches) lernen. Und nach drei Jahren ins Ingenieurswesen einsteigen (wenn Voraussetzungen erfüllt sind).
    Wer sich für ein Studium des Ingenieurswesens entscheidet, sollte auf die Fachrichtung achten. Die Studieninhalte meiner Ausbildung waren nicht weniger als woanders aber viel zu speziell, was mir den Einstieg sehr erschwert hat. Daher ist mein Rat, in die klassichen Ingenieursdisziplinen wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Bauingenieurswesen einzusteigen. Diese Disziplinen decken die größten technischen Felder ab und bilden universeller aus. Ich bin Ingenieur für die Lasertechnik und Optoelektronik. Das Prädestiniert mich für einen Einsatz in eben diesen Fächern bzw. Elektronik, Nachrichtentechnik usw. Ein Maschinenbauingenieur kann auf wirklich jedem Gebiet eingesetzt werden, wenn er sich entsprechend fortbildet.
     
  4. 26. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Das kannst du doch nicht für alle Ingenieursbereiche generalisieren. Ich möcht dir nicht zu nahe treten, aber du hast dich schon extrem spezialisiert. Dass es dann, bei evtl regionaler Begrenzung, schwierig werden kann als Berufseinsteiger nen Job zu finden, ist kein Wunder.

    Ich sehe mittlerweile auch berufliche Erfahrung etwas kritischer, zumindest während des Studiums. Praktika und Werkstudententätigkeiten schaden sicherlich nie, aber jeder Personaler weiß genau, dass man in der Zeit (auch bei noch so tadellosen Zeugnissen) keine herausragenden Projekte übernommen, sondern maximal fachbezogene Hilfsarbeit geleistet hat. Genauso wissen die, dass die bei den Marktführern und Branchenriesen auch nur stinkt, weshalb die Zeiten, in denen ein Praktikum dort dir alle Türen öffnet auch vorbei sind.

    Ich bin folgenden Weg gegangen: Abi -> Physikstudium (im Master spezialisiert auf Materialwissenschaften und Festkörperphysik) -> Promotion in nem Grenzbereich zwischen Materialwissenschaft und Maschinenbau. Ob man promovieren soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Man öffnet sich damit viele Türen, verschließt andere Karrierepfade aber auch. Ich persönlich finde das nen erheblich reibungsfreien Übergang von Uni aufs Berufsleben, je nach Fachrichtung verdient man auch nicht weniger als ein Berufseinsteiger und man qualifiziert sich für leitende Positionen im Voraus.
     
  5. 26. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    BA BWL Rewe/Controlling an einer FH mit mäßigen Schnitt, bin nun im 6. Semester und arbeite Voll- und Teilzeit als alleiniger Bilanzbuchhalter / Controller einer KMU (6mio Umsatz). Bis hierhin habe ich zwei relevante Praktikas, 10 Wochen & 12 Wochen, abgeschlossen. Berufseinstieg ohne jegliche Erfahrung zu finden ist natürlich nicht so einfach, aber wer sich bewerbungstechnisch breit Aufstellt und bereit zu Kompromissen ist wird schon etwas finden. Ich hab es bei schon 11 Bewerbungen geschafft. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

    Mein Werdegang bishher:
    Hauptschule -> FachAbi -> Ausbildung Handwerk -> BWL Studium -> Berufseinstieg

    Hab mal so gar kein Bock mehr zu studieren, wird mit Sicherheit auch kein Master dran hängen. BA fertig machen und gut ist. Sehe für den Master in meinem Bereich kein Mehrwert / Verwendungszweck. Im Endeffekt gehts in 98% aller Stellenanzeigen um ein abgeschlossenes Studium (oder vergleichbare Qualifikation) + (wichtiger) die optimalen Berufserfahrungen und natürlich den Stellenanzeigen spezifischen Anforderungen.
     
  6. 26. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Ok, da hast du sicherlich Recht. Ich habe das auch wirklich nur anhand meiner persönlichen Erfahrung gepostet. Anderen geht es da sicherlich anders. Ich kenne auch Beispiele, wo Absolventen sich den Job aufgrund der vielen Angebote aussuschen konnten.
     
  7. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Das ist eben auch das Problem solcher Threads. Selbst wenn jemand exakt deinen Werdegang kopiert, vllt sogar die gleichen Noten und Qualifikationen hat, trotzdem hat der am Ende ganz andere Chancen, weil da noch so Eckdaten wie Selbstvermarktung und vor allem Vitamin B dazu kommen. Kommilitonen von mir hatten am Ende ne 1 vor dem Komma in ner Naturwissenschaft, was schon ne Ansage ist, und waren ein Jahr arbeitslos, "Dumpfbacken" die selbst Mühe in den leichtesten Klausuren hatten, hatten schon vor Studienende nen Arbeitsvertrag unterschrieben. Welchen Weg jemand gehen möchte und vllt muss, sollte er nicht anhand solcher Beispiele wählen, sondern das immer ganz persönlich und speziell auf seine Talente hin entscheiden.
     
  8. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    ich spiele momentan auch mit dem gedanken zu promovieren. war die zeit stressig für dich? würdest du es im nachhinein noch einmal so machen? hast du an deiner uni promoviert, an der du vorher auch studiert hast? ich kenne 2 leute die promovieren (beide annähernd meine fachrichtung) und bei einem ist es recht entspannt und der andere macht es nebenbei, wodurch es sehr streßig bei ihm ist.
     
  9. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Ich bin noch am promovieren, kann dir also nicht sagen, was von der zeitlichen Belastung noch auf mich zu kommt, aber ich fürchte dass es gegen Ende schon härter wird, wenn man gleichzeitig seine Arbeit an der Uni erledigen muss und seine Arbeit zusammenschreibt.

    Ich hätte an meiner Heim-Uni promovieren können, wollte das aber aus diversen Gründen nicht. Erstens war der Lehrstuhl, der in Frage gekommen wäre, extrem groß, man wurde auch nicht von einem Professor betreut, sondern höchstens von nem Post-Doc, zweitens hatte ich dort das Gefühl, dass der Lehrstuhl einen zwar gern als Arbeitskraft einstellt, das Promotionsthema und die Arbeit aber eher so nebenher als Köder angeboten wird. Und das naheliegendste Argument war die Bezahlung. Habe jetzt ne 100%-Stelle, in der Heimat hätte ich maximal 50% bekommen.

    Nebenbei geht bei mir gar nicht, weil ich im öffentlichen Dienst angestellt bin und als wissenschaftlicher Mitarbeiter ne ganz normale Anstellung habe.

    Stressig kann es sicherlich werden und ist es phasenweise auch, den Stress hat man aber mindestens genauso in der Industrie.
     
  10. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    war die umstellung der uni für dich ein problem?
    würde nämlich auch ungern an meiner jetzigen uni/lehrstuhl promovieren, aus genau den gleichen gründen. bei mir am lehrstuhl wirkt es auch eher so, dass die einen eher als arbeitskraft haben wollen und mit der promotion nur ködern.
     
  11. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Problem nicht, nein. Es war teilweise schwierig, weil ja gleichzeitig von einem verlangt wird, ne Hierarchie-Stufe rauf zu klettern und Vorlesungen zu halten/betreuen, sich aber auch allgemeine Dinge des Prozederes unterscheiden können. Da gabs dann erstmal zwei Umstellungen auf einmal.

    Ansonsten wurde mir vor Anfang an aber auch sehr viel Zeit zur Eingewöhnung und Einarbeitung gestattet.
     
  12. 27. August 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Fachabi + Ausbildung zum chemisch technischen Assistenten -> FSJ
    -> Studium
    Studiere Biotechnologie an einer Fachhochschule.

    Studium gefällt mir gut, war früher ein Ingenieursstudiengang und mittlerweile wird der Titel Ingenieur hier auch bei Abschluss des Bachelorstudiums vergeben.
    Es handelt sich um einen interdisziplinären Studiengang, man lernt also viele verschiedene Naturwissenschaftliche Bereiche kennen. Zum Beispiel Thermodynamik, Anorganische/Organische Chemie, Biochemie, Sensorik ,Verfahrentechnik, Elektrodynamik, Apparate & Anlagentechnik, Mikrobiologie, Gentechnik etc.
    Ich empfand das Studium als sehr Praxisbezogen, viele Praktikas in Laboren wo man wirklich noch selber von Null auf Bioreaktoren animpft etc...
    Auch Einblicke in viele verschiedene Richtungen der Biotechnologie gehabt, z.B. Umgang mit GMO´s, Hybridomazellen, Algen, Bakterien, Hefen, Pilze und und und...

    Bin allerdings noch nicht fertig mit dem Studium, ein paar Module fehlen noch da ich mir mal die eine oder andere Auszeit genommen habe
    Jobchancen mit Bachelor sind gut da Biotechnologen breitgefächert in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können. Ich peile danach allerdings noch ein Masterstudium an.


    lg,
     
  13. 2. September 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Nice was hör jetzt doch noch zustande gekommen ist. Danke an alle, genau so hab ich mir das vorgestellt. Habe ja auch erst mit dem Master angefangen und so ne Promotion wäre schon interessant weshalb eure persönlichen Eindrücke da echt geil sind...

    Bin gespannt ob noch ein paar weitere Meinungen und Erfahrungen dazu kommen!

    Grüße
     
  14. 2. September 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    ich find das ganze auch sehr interessant. was mich persönlich auch noch interessiert, ob wer von euch neben dem studium an einem lehrstuhl hiwi war/ist und wie seine erfahrungen waren.
    ich hab mich mehrmals vergeblich an meinem lehrstuhl beworben und bin seit gut nem jahr wissenschaftlicher mitarbeiter an ner komplett fremden fakultät
    dort ist die arbeit aber mehr als lässig und ich hab eigentlich narrenfreiheit
     
  15. 4. September 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    Nein Hiwi war ich nicht und ich hätte auch gar nicht die Zeit dazu gehabt.
    Das Studium habe ich in der Zeit geschafft die angegeben war, aber habe dann echt lange gebraucht um einen passenden Job zu bekommen.
    Alle wollen zwar immer gelehrte Leute, aber die sollen auch jung sein und viel Berufserfahrung mitbringen. Das ist eine Sache die nicht unter einen Hut zu bringen ist - von den Gehlatsvorstellungen der Firmen mal ganz abgesehen.
     
  16. 2. November 2015
    AW: Studium: Fach, Verlauf und Berufstart

    ja das mit dem Gehalt ist halt das Problem. Der Arbeitgeber will junge Mitarbeiter die alles wissen viel Erfahrung haben und dann trotzdem weniger zahlen... hab ich im Hinblick auf meinen zukünftigen beruf auch schon erfahren dürfen dass ich trotz master nur das einsteigsgeld eines Bachelors angeboten bekomme. aber da muss man sich in bestimmten Berufszweigen dann auch fragen will man in ein großes Büro und evtl etwas mehr verdienen oder in ein kleines Büro, viel lernen und dafür etwas auf Gehalt verzichten?
     
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